Jubiläumsschrift zum 675-jährigen Bestehen der Gesellschaft zu Schiffleuten
Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.
Der ehemalige Präsident der Gesellschaft zu Schiffleuten und Autor, Heinz Sommer, hat es vortrefflich verstanden, aus seinen beiden umfangreichen, wissenschaftlichen Werken über die Schiffleute, die in jüngster Zeit erschienen sind, eine spannende, kurzweilig zu lesende, unterhaltsame und geschichtlich fundierte Jubiläumsschrift zusammen zu stellen.
- Keine Tags gefunden...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
wenig Tiefgang hatte. Die Planken bestehen aus Tannenholz. Die 8 Schuh breiten Schiffe aus
Bern waren mit etwa 13 Metern länger. Ab und zu gibt es Angaben zu ihrer Tragkraft. 1443
führte der Berner Hensli Zimmermann mit zwei Schiffen 23 Fass Wein von Büren und Solothurn
nach Aarau. Jedes der Schiffe trug demnach ein Gewicht von etwa 10 Tonnen. Auf
einem Solothurner Schiff, das 1480 an der Brücke in Wangen verunfallte, befanden sich 110
Soldaten und 4 Schiffmänner.
Abbildungen aus Lithberg N., Hallwyl II, 1932, fig. 23
Weidling 20. Jh.
Im 17. Jahrhundert stellte die Berner Werft für das Salzdirektorium grosse Segelschiffe her.
Sie verkehrten, beladen mit bis zu 60 Salzfässchen (21 t), aus Yverdon nach Murten, Nidau
oder Aarberg. Die z.T. auch aus Bern oder vom Thunersee für die Aktiengesellschaft des Canals
d’Entreroches gelieferten Barken hatten eine Kapazität von 52 Ryffässern (ca 35 t). Ab
Koblenz kamen Schiffe mit 35 Salzfässchen (12 t) oder 3-400 Zentnern Waren (15-20 t) Aare
aufwärts nach Brugg und Aarburg. Unsere Stubengesellen konnten also Schiffe für unterschiedliche
Bedürfnisse bauen. Die Zollordnung von 1754 erwähnt grosse Schiffe, Halbschiffe,
Spitzweidlinge und Weidlinge von drei Laden.
Die Spitzweidlinge sind identisch
mit heutigen Aareweidlingen. Die
«Dreilädner» bestehen aus einem
breiten Bodenladen und zwei relativ
niedrigen Seitenwänden. Sie
wurden vor allem von Fischern
benützt und von Bauern, die Land
auf beiden Seiten der Aare bewirtschafteten.
Das ersparte ihnen
den Weg zur nächsten Brücke
oder Fähre.
Schüler auf einem Dreilädner in einer
Aaregiessen 1914
(Staatsarchiv N Laedrach 85.7)
Die einzigen, wenn auch nicht ganz verständlichen Masse für Weidlinge legt der Berner Rat
erst 1681 in der „Ordnung wegen der Schiffart auff der Aaren von Thun nacher Bern“ fest. Sollen
alle diese Bern-weydlinge in alle weg gleich gross seyn und namlich haben: in der länge
werkschue 44; vor in der breite und höche werkschue 3, zoll 3; hinden in der breite und höche
14