pro aurum Magazin 02/2023
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Weißmetallreport<br />
KONJUNKTURABHÄNGIGKEIT<br />
REZESSIONSÄNGSTE<br />
BREMSEN SILBER, PLATIN<br />
UND PALLADIUM AUS<br />
Die drei Weißmetalle Silber (+3,4 Prozent), Platin (–10,3 Prozent) und Palladium<br />
(–28,8 Prozent) haben sich bis Mitte Juli allesamt schlechter entwickelt als Gold<br />
(+7,1 Prozent). Diese Underperformance war vor allem auf Zins- und Rezessionssorgen<br />
zurückzuführen.<br />
WEISSMETALLE SIND KON-<br />
JUNKTURSENSITIVER ALS<br />
GOLD<br />
Die Turbulenzen im Bankensektor haben<br />
die Rezessionsgefahr spürbar erhöht und<br />
eine Kreditklemme sowie eine steigende<br />
Zahl von Unternehmenspleiten wahrscheinlicher<br />
werden lassen. Für eine Rezession<br />
sprechen derzeit auch die „falkenhaften“<br />
Kommentare der EZB- und Fed-Notenbanker<br />
sowie die gegenwärtig zu beobachtende<br />
inverse Zinsstruktur, die als zuverlässiges<br />
Rezessionswarnsignal gilt. Ein solches Szenario<br />
liegt immer dann vor, wenn Anleihen<br />
mit kurzen Laufzeiten höhere Renditen<br />
bieten als länger laufende Papiere. In<br />
einem solch negativen Umfeld war Gold<br />
in der Vergangenheit als Krisenwährung<br />
stets gefragt. Die drei Weißmetalle leiden<br />
in solchen Phasen meist unter ihrer stark<br />
ausgeprägten Konjunkturabhängigkeit.<br />
Die aktuellen Zinssorgen kommen besonders<br />
gut durch das FedWatch Tool des<br />
Terminbörsenbetreibers CME Group zum<br />
Ausdruck. Dieses wies nämlich Mitte Juli<br />
eine Wahrscheinlichkeit von fast 78 Prozent<br />
aus, dass wir Ende Dezember höhere Zinsen<br />
sehen werden, während Zinssenkungen als<br />
relativ unwahrscheinlich galten. Weil weder<br />
Gold noch Silber, Platin oder Palladium<br />
Zinseinnahmen bieten, führen steigende<br />
Zinsen stets zu erhöhten Opportunitätskosten,<br />
die sich durch den erforderlichen<br />
Zinsverzicht zwangsläufig ergeben.<br />
In dem von der Liechtensteiner Vermögensverwaltung<br />
Incrementum AG veröffentlichten<br />
„In Gold we Trust“-Report der beiden in<br />
der Finanzwelt bestens bekannten Autoren<br />
Ronald-Peter Stöferle und Mark Valek wird<br />
darauf hingewiesen, dass während der vergangenen<br />
20 Zinserhöhungszyklen (seit<br />
1915) nur dreimal eine Rezession ausgeblieben<br />
war. Vereinfacht ausgedrückt kann<br />
man daraus eine Wahrscheinlichkeit von 85<br />
Prozent ableiten, dass wir 2<strong>02</strong>3 eine Rezession<br />
erleben werden.<br />
ARGUMENTE FÜR DEN KAUF<br />
VON SILBER<br />
Die drei Weißmetalle Silber, Platin und<br />
Palladium verfügen über diverse vorteilhafte<br />
Eigenschaften, die sie gegenüber<br />
anderen Materialien auszeichnen.<br />
Während bei Platin und Palladium vor<br />
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