pro aurum Magazin 02/2023
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Unternehmerinterview<br />
ist damit auf der ganzen Linie gescheitert.<br />
Welche Folgen hat dies Ihrer Meinung<br />
nach für den deutschen Fußball und dessen<br />
Perspektiven?<br />
Aus wirtschaftlicher Sicht wird der deutsche<br />
Fußball dadurch auf jeden Fall ins Hintertreffen<br />
geraten. Aus nationaler Sicht mag<br />
die finanzielle Lage der Bundesliga-Klubs<br />
noch zufriedenstellend sein, mit Blick auf<br />
die internationale Konkurrenz kann derzeit<br />
jedoch leider nur ein deutscher Fußballverein<br />
mithalten – nämlich der FC Bayern. Und<br />
wenn wir hierzulande den eigenen Verein<br />
weiterhin vor allem liebhaben wollen,<br />
wird sich daran auch wenig ändern und<br />
die Schere zwischen deutschen und internationalen<br />
Top-Vereinen weiter auseinandergehen.<br />
Dies liegt vor allem daran, dass<br />
sich bei Klubs im Ausland große Investoren<br />
engagieren. Diese verfügen über genügend<br />
Finanzkraft, eine starke Mannschaft<br />
zu bilden. Durch den in der Bundesliga seit<br />
Jahren vollzogenen Spagat zwischen Verein<br />
und Unternehmen werden wir in Deutschland<br />
über kurz oder lang nicht mehr mit<br />
der internationalen Konkurrenz mithalten<br />
können.<br />
… müsste man dann Ihrer Meinung nach<br />
die innerhalb der Bundesliga geltende<br />
50+1-Regelung abschaffen, die den Einfluss<br />
von Investoren begrenzt?<br />
Wenn wir international konkurrieren wollen,<br />
kommen wir meiner Meinung nach nicht<br />
drum herum und müssten uns dazu bekennen,<br />
dass das Geld im internationalen Profi-<br />
Fußball halt doch die größte Rolle spielt.<br />
Obwohl es uns Europäern im internationalen<br />
Vergleich relativ gut geht, gibt es<br />
ungeachtet dessen auch hier viele hilfsbedürftige<br />
Menschen. Und da denke ich in<br />
erster Linie an Kinder, die für ihre Situation<br />
am wenigsten verantwortlich sind, diese<br />
kaum beeinflussen können und daher auf<br />
unsere Hilfe angewiesen sind. Über diverse<br />
Stiftungen bzw. Projekte kümmern wir uns<br />
um benachteiligte Kinder, um diesen einen<br />
besseren Eintritt ins Leben zu ermöglichen<br />
und daran teilzuhaben.<br />
Ihr Engagement für benachteiligte Kinder<br />
ist beeindruckend und inspirierend. Sie haben<br />
zum Beispiel die Erfolgsprämie in Form<br />
eines Bentleys genutzt, um diesen in sechs<br />
VW-Kleinbusse umzuwandeln und an verschiedene<br />
Stiftungen zu spenden. Könnten<br />
Sie uns bitte erläutern, was Sie zu dieser<br />
Entscheidung und der Unterstützung wohltätiger<br />
Organisationen veranlasst hat?<br />
In meiner Zeit als Trainer des FC Bayern<br />
habe ich den Pharmaunternehmer Herrn<br />
Prof. Michael Popp und dessen Stiftung<br />
„Natureheart“ kennengelernt. Die Organisation<br />
hat sich die Unterstützung benachteiligter<br />
Kinder auf die Fahnen geschrieben<br />
und betreut Projekte im In- und Ausland,<br />
wobei die Hilfe nicht nur auf wenige Jahre,<br />
sondern vor allem auf lange Sicht ausgerichtet<br />
ist. Seit der Gründung im Jahr 2007<br />
fungiere ich bei „Natureheart“ als Beiratsvorsitzender<br />
und versuche stets zu helfen,<br />
wo ich kann. Im Rahmen dieser Arbeit kann<br />
ich die Entwicklung aktiv beeinflussen und<br />
gestalten, die nachhaltigen Erfolge sehen<br />
und mich darüber freuen.<br />
Sie sind nicht nur durch Ihre Fußball-<br />
Expertise, sondern auch für Ihr soziales<br />
Engagement bekannt. Was liegt Ihnen in<br />
diesem Zusammenhang besonders stark<br />
am Herzen?<br />
Zu guter Letzt noch eine weitere Frage abseits<br />
des Sports: Wie halten Sie es eigentlich<br />
mit der Vermögensanlage, vertrauen<br />
Sie hier auf externe Experten oder erledigen<br />
Sie das lieber in Eigenregie?<br />
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