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pro aurum Magazin 02/2023

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Marktbericht<br />

WEGEN ZINSANSTIEG<br />

GOLDPREIS VERZEICHNET<br />

LEICHTE SOMMERFLAUTE<br />

In den Monaten Mai und Juni tendierte der Krisenschutz nach mehreren Ausflügen<br />

über die Marke von 2.000 Dollar zeitweise in deutlich tiefere Regionen. Hauptverantwortlich<br />

hierfür war vor allem die Rückkehr des Zinsgespensts.<br />

UNGESUNDER MIX AUS ZINS-<br />

UND DOLLARSORGEN<br />

Robert Hartmann, der Mitgründer von <strong>pro</strong><br />

<strong>aurum</strong>, führt diese Goldpreisschwäche<br />

vor allem auf den starken Zinsanstieg in<br />

den USA und Europa zurück. Die Realzinsen<br />

– also der Nominalzins abzüglich der<br />

Inflation – bewegen sich derzeit in weniger<br />

negativem Terrain. Der erfahrene Edelmetall<strong>pro</strong>fi<br />

sagt: „Die Korrektur des Goldpreises<br />

kann sich meines Erachtens kurzfristig<br />

noch etwas fortsetzen. Mittel- bis langfristig<br />

sollten sich die aktuellen Kursrückgänge<br />

jedoch als gute Kaufgelegenheiten<br />

erweisen.“ Hartmann rechnet nämlich mit<br />

weiteren Phasen steigender Inflationsraten<br />

bei gleichzeitig rezessiven Volkswirtschaften<br />

und konstatiert: „Am Ende werden die<br />

Notenbanken wieder in die Bresche springen<br />

und die Zinsen nicht auf die Niveaus<br />

erhöhen, die eigentlich zur Bekämpfung der<br />

Inflation notwendig wären.“<br />

Vor allem im Juni haben wichtige Notenbanken<br />

westlicher Industrienationen ihre Leitzinsen<br />

weiter nach oben geschraubt. Dies<br />

war zum Beispiel in Australien (+25 Basis-<br />

punkte), Kanada (+25 Basispunkte) sowie im<br />

Vereinigten Königreich (+50 Basispunkte)<br />

und in der Eurozone (+25 Basispunkte) der<br />

Fall. Die US-Notenbank legte hingegen<br />

nach zehn Zinserhöhungen in Folge Mitte<br />

Juni eine Zinspause ein und beließ die Fed<br />

Funds bei 5,0 bis 5,25 Prozent. Aufgrund<br />

der Zinserhöhungen löste sich die Hoffnung<br />

auf ein baldiges Ende des Zinserhöhungszyklus<br />

aber erst einmal in Luft auf. Aus<br />

psychologischer Sicht mindern steigende<br />

Zinsen die Attraktivität eines Goldkaufs,<br />

schließlich bietet die altbewährte Krisenwährung<br />

– im Gegensatz zu Anleihen oder<br />

Aktien – weder Zinsen noch Dividenden.<br />

Wer Gold besitzt, muss stets den Nachteil<br />

der sogenannten Opportunitätskosten hinnehmen.<br />

Sie ergeben sich aus dem notwendigen<br />

Zinsverzicht.<br />

Aus den folgenden Gründen könnte es sich<br />

dabei aber um eine sogenannte „Milchmädchenrechnung“<br />

handeln. Erstens: In der<br />

aktuellen Marktlage fallen die gebotenen<br />

Zinsen von Staatsanleihen guter Bonität<br />

geringer als die Inflation aus, sodass<br />

der Besitz dieser Anlageklasse mit einem<br />

Kaufkraftverlust verbunden ist. Zweitens:<br />

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