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GSa163_Sept23_Pausenkulturen

Pausenkulturen

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Praxis: <strong>Pausenkulturen</strong><br />

Rundschau<br />

Rundschau<br />

Lehrer*innenberuf häufig erfordert,<br />

dass unterrichtsvor- und unterrichtsnachbereitende<br />

Tätigkeiten<br />

am häuslichen Arbeitsplatz erledigt<br />

werden, entstehen durch die<br />

Vermischung von Arbeitswelt und<br />

außerberuflicher Lebenswelt Risiken<br />

für die tägliche Erholung nach<br />

der Arbeit (Türktorun/Weiher/<br />

Horz 2020).<br />

Aus arbeitswissenschaftlicher<br />

Sicht empfiehlt es sich daher, den<br />

Anteil an Heimarbeit zu reduzieren<br />

und schultypische Tätigkeiten<br />

(bspw. Korrigieren) an einen ergonomisch<br />

eingerichteten Arbeitsplatz<br />

in die Schule zu verlegen. Erholungsrisiken<br />

sind allerdings auch<br />

während der Arbeitszeit in der<br />

Schule offensichtlich, da ein Großteil<br />

der Lehrkräfte einen Mangel an<br />

Pausenzeiten berichtet. Neben der<br />

Sensibilisierung von Lehrkräften<br />

für das Thema Erholung und dem<br />

Angebot von individuellen Maßnahmen<br />

zur Förderung der Erholungsfähigkeit,<br />

bedarf es allerdings<br />

struktureller Veränderungen, die<br />

zur Einhaltung der gesetzlich geforderten<br />

Arbeitszeitvorschriften (Pausen-<br />

und Ruhezeiten) beitragen.<br />

Es gibt verschiedene Bereiche, in<br />

denen Verbesserungen vorgenommen<br />

werden können. Dazu gehören<br />

die Stunden- und Pausenorganisation,<br />

die Gestaltung von Erholungsorten<br />

in der Schule, die Aufsichts-<br />

und Tätigkeitsplanung sowie<br />

die Einführung von Pausengruppen<br />

und Springersystemen.<br />

Aus bisherigen Untersuchungen<br />

können wir ableiten, dass eine hohe<br />

Arbeitsintensität zu den stärksten<br />

Risikofaktoren für den Ausfall<br />

von Pausen zählt (Wendsche/Lohmann-Haislah<br />

2018). Bei der Festlegung<br />

des Lehrdeputats müssen<br />

deshalb potenzielle Risiken für die<br />

Erholung der Lehrkraft bekannt sein<br />

(dazu gibt es nach unserem Wissen<br />

keine umfangreichen Studien) und<br />

möglichst grenzwertbasiert vorgebeugt<br />

werden.<br />

Literaturangaben zum Artikel<br />

können Sie von unserer Website<br />

herunterladen:<br />

https://t1p.de/<strong>GSa163</strong>Lit<br />

Aus dem Vorstand<br />

Verantwortung für Bildungsgerechtigkeit<br />

Zwei wichtige Veranstaltungen der<br />

letzten Zeit sollen hier von unserer<br />

Seite aus noch einmal in den<br />

Blick genommen werden: Die<br />

Delegiertenversammlung vom Mai 2023<br />

sowie die gemeinsame Veranstaltung<br />

mit der GGG „Verantwortung für<br />

Bildungsgerechtigkeit – Startchancen-<br />

Programm als Chance“ am 10. Juni 2023<br />

an der Fritz-Karsen-Schule Berlin.<br />

Besonders erfreulich ist, dass sich offensichtlich<br />

immer mehr junge Menschen<br />

in der Verbandsarbeit engagieren.<br />

So konnten wir bei der Mai-Delegiertenversammlung<br />

eine Reihe von jungen<br />

Neuen begrüßen, die sich allesamt aktiv<br />

in die Diskussion einbrachten.<br />

Mit Blick auf die 2020 eingesetzten<br />

Arbeitsgruppen können wir eine offensichtlich<br />

positive Wirkung auf das Verbandsgeschehen<br />

feststellen:<br />

● Neben einem steten, wenn auch moderaten<br />

Rückgang der Austritte von<br />

Mitgliedern ist ein ebenso steter und<br />

moderater Zugang bei den Neueintritten<br />

zu verzeichnen.<br />

● Mit der Neuordnung der Beitragsstruktur<br />

erreichte uns eine Fülle von<br />

Änderungswünschen. Diese zeigen,<br />

dass diese Änderungen den Wünschen<br />

vieler Mitglieder entgegenkommen.<br />

● Durch gezielte Aktivitäten im Social-<br />

Media-Bereich erreichen wir immer<br />

mehr auch junge Menschen und machen<br />

unseren Fachverband auch in<br />

dieser Gruppe bekannter.<br />

● Die steigende Zahl der Abonnent*innen<br />

des neugestalteten Newsletters<br />

zeigt, dass wir auch hier auf einem<br />

guten Weg sind.<br />

Nachdem Prof. Dr. Ulla Carle ihr Amt,<br />

wie angekündigt, in der Novemberversammlung<br />

zurückgegeben hatte, konnte<br />

mit der Neuwahl von Prof. Dr. Eva<br />

Franz (Uni Trier) der Vorstand wieder<br />

vervollständigt werden. Sie wurde ebenso<br />

herzlich begrüßt wie Prof. Dr. Uta<br />

Häsel-Weide (Uni Paderborn) und Prof.<br />

Dr. Marcus Nührenbörger (Uni Münster),<br />

die als neue Fachreferent*innen<br />

für den Bereich mathematisches Lernen<br />

im Kontext von Heterogenität<br />

gewonnen werden konnten und gleichfalls<br />

einstimmig gewählt wurden. Den<br />

Neugewählten gilt unser Dank für ihre<br />

Bereitschaft, im Verband mitzuwirken<br />

– wir freuen uns auf die zukünftige<br />

Zusammenarbeit!<br />

Neben vielen intensiv diskutierten Tagesordnungspunkten<br />

wurde der überarbeitete<br />

Standpunkt Inklusion von den<br />

Delegierten verabschiedet, sukzessive<br />

werden alle Standpunkte auf den Prüfstand<br />

gestellt und ggfs. Überarbeitungen<br />

vorgenommen, wo dies sinnvoll erscheint.<br />

Die Delegiertenversammlung bot<br />

auch den Rahmen, Michael Töpler, der<br />

sieben Hefte von Grundschule aktuell<br />

redaktionell betreut hatte, würdevoll aus<br />

dieser Verantwortung zu verabschieden<br />

und sich für seine Bereitschaft einer weiteren<br />

Mitarbeit zu bedanken.<br />

Erstmalig haben die Gemeinnützige<br />

Gesellschaft Gesamtschule (GGG) und<br />

der Grundschulverband (GSV) eine gemeinsame<br />

Veranstaltung zum Startchancenprogramm<br />

organisiert und am<br />

10.06.2023 in Berlin durchgeführt. Vortrag,<br />

Podiumsgespräch und vier Foren<br />

boten einen wirkungsvollen Rahmen<br />

für eine überzeugende Positionierung<br />

beider Verbände zum Startchancenprogramm,<br />

das Kindern und Jugendlichen<br />

bessere Bildungschancen eröffnen soll.<br />

In der derzeitigen endlosen Debatte von<br />

Bund und Ländern um die Mittelverteilung<br />

fordern wir schnellste Einigung,<br />

um Bildungsbiografien und -erfolge von<br />

Kindern nicht mehr länger herkunftsbedingt<br />

einzuschränken, das Kinderrecht<br />

auf allseitige Bildung einzulösen und<br />

Schulen in herausfordernden Lagen besonders<br />

zu unterstützen und zu begleiten.<br />

Bei aller Freude über erzielte Fortschritte<br />

und gemeinsame Aktivitäten<br />

wurde deutlich: Wir alle müssen gemeinsam<br />

stetig daran arbeiten, den Verband<br />

weiter voranzubringen. Wir freuen uns<br />

über alle, die sich dabei aktiv und engagiert<br />

einbringen und im Bund und den<br />

Landesgruppen mitwirken. Kommen Sie<br />

mit vielen Menschen ins Gespräch und<br />

werben Sie für unseren Grundschulverband.<br />

Jede Stimme zählt!<br />

Edgar Bohn, Marion Gutzmann<br />

GS aktuell 163 • September 2023<br />

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