Das Magazin NR. 5/2023
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»Dieses ›Weihnachtsoratoriums-Best-of‹<br />
kommt<br />
frisch und spielfreudig daher.«<br />
Ensemble Resonanz<br />
einmal ganz anders, noch näher, intimer,<br />
aber dennoch genauso packend und vorweihnachtlich<br />
freudig erleben will, der sei<br />
dringend auf das eine Woche später stattfindende<br />
Konzert des fabelhaften Ensemble<br />
Resonanz hingewiesen. Die Hamburger<br />
Musikerinnen und Musiker nennen ihre<br />
Fassung eine Inszenierung »als Hausmusik<br />
unter Freunden«. Dreißig Arien, Rezitative<br />
und Choräle haben sie ausgewählt und für<br />
eine kleine Besetzung eingerichtet. Aus<br />
neun Streichern und einer E-Gitarre besteht<br />
das ganze Orchester, eine Trompete<br />
übernimmt den Part von dreien, anstelle der<br />
Orgel ist ein »Vintage-Keyboard« im Einsatz,<br />
und den Chor bilden vier Stimmen aus<br />
den eigenen Reihen. Nur zuweilen unterstützten<br />
die Streicher sie in den Chorälen.<br />
Solch eine Bearbeitung von einem einzigartigen<br />
Werk herzustellen, die nicht nur<br />
funktioniert, sondern berührt – das kann so<br />
urmusikalisch und federleicht wohl nur dem<br />
Ensemble Resonanz gelingen. Allesamt<br />
virtuose Solisten sind seine Mitglieder. Hat<br />
man schon einmal hineinhören dürfen in<br />
den ungewohnten Klang, dann ist man bezaubert.<br />
»Dieses ›Weihnachtsoratoriums-<br />
Best-of‹ à la Ensemble Resonanz kommt<br />
kammermusikalisch frisch und spielfreudig<br />
daher«, urteilt der Deutschlandfunk, »ist am<br />
Gestus der historischen Aufführungspraxis<br />
orientiert und instrumental auf internationalem<br />
Niveau.«<br />
Bleibt höchstens die Frage, wie es eigentlich<br />
dazu kam. <strong>Das</strong> war so: Mit dem<br />
»resonanzraum« im Hochbunker auf St.<br />
Pauli hatte das Ensemble endlich ein dauerhaftes<br />
eigenes Zuhause gefunden; der<br />
»resonanzraum« gilt mittlerweile als europaweit<br />
erster Kammermusik-Club. Vor<br />
Weihnachten vermisste man aber das mit<br />
vielen Erinnerungen ans häusliche Musizieren<br />
verbundene WO, wollte es sich für das<br />
Ensemble zu eigen machen, es quasi heimholen<br />
»für unser ureigenstes Wohnzimmer<br />
im Bunker«, um noch einmal Juditha<br />
Haeberlin zu zitieren. <strong>Das</strong> also ist die neueste<br />
Entstehungsgeschichte des WO.<br />
Schön, als Hausfreund der Kölner Philharmonie<br />
nun auch dieser urbanen Hausmusik<br />
lauschen zu können.<br />
Zwei grundverschiedene Weihnachtsoratorien<br />
– zweimal lohnt es, sich von der weihnachtlichsten<br />
aller Weihnachtsmusiken<br />
einfangen zu lassen.<br />
Jan Boecker<br />
Konzerttermine<br />
Freitag, 1. Dezember <strong>2023</strong>, 19:00<br />
Anna Dennis Sopran<br />
Hugh Cutting Countertenor<br />
Guy Cutting Tenor<br />
Florian Störtz Bariton<br />
Choir of the Age of Enlightenment<br />
Orchestra of the Age of Enlightenment<br />
Masaaki Suzuki Dirigent<br />
Johann Sebastian Bach Weihnachtsoratorium B<br />
WV 248<br />
Kantaten I - VI<br />
Freitag, 8. Dezember <strong>2023</strong>, 20:00<br />
Hanna Herfurtner Sopran<br />
Ida Aldrian Alt<br />
Mirko Ludwig Tenor (Evangelist)<br />
Simon Schnorr Bariton<br />
Johannes Öllinger Gitarren<br />
Markus Schwind Trompete<br />
Michael Petermann Vintage Keyboards<br />
Ensemble Resonanz<br />
Bachs Weihnachtsoratorium als urbane<br />
Kammermusik<br />
52<br />
<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong>