27.09.2023 Aufrufe

Das Magazin NR. 5/2023

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Gemeinsame Sache<br />

Fabian Müller, Paavo Järvi und die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen<br />

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist aus den internationalen<br />

Spielplänen schon lange nicht mehr wegzudenken. Anfang<br />

Dezember reist sie nun mit ihrem Chefdirigenten Paavo Järvi an, um<br />

berühmte Klassiker von Joseph Haydn und Beethoven zu spielen. Und<br />

die Musikerinnen kommen diesmal nicht allein – mit von der Partie<br />

ist auch der Bonner Pianist Fabian Müller, der für sein Heimspiel die<br />

Noten von Beethovens Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur<br />

op. 15 auf den Flügel stellt. Eingebettet in zwei Haydn-Sinfonien lässt<br />

Fabian Müller in Beethovens Jugendwerk die Finger über die Tasten<br />

tanzen und zeigt sein intuitives Gespür für die Wiener Klassik, an der<br />

Beethoven sich Ende des 18. Jahrhunderts noch orientierte. Fabian<br />

Müller konnte sich selbst bereits in Kindertagen für das Klavier begeistern<br />

und hat diese Leidenschaft immer weiterverfolgt, ohne es als<br />

anstrengende Aufgabe zu empfinden. Als Rheinländer lebt er stets<br />

nach dem Prinzip »Et kütt wie et kütt« und liebt, was er tut. Vier musikalische<br />

Schwestern, eine glückliche Kindheit im Pfarrhaus in der<br />

Bonner Brahmsstraße, ein inspirierendes Studium bei Pierre-Laurent<br />

Aimard und seit kurzer Zeit auch die gemeinsame Zeit mit seiner eigenen<br />

kleinen Tochter – das sind die zwischenmenschlichen Dinge,<br />

die Fabian Müllers künstlerischen Werdegang prägen und beflügeln.<br />

Doch spätestens, nachdem er 2017 gleich fünf Preise beim renommierten<br />

ARD-Wettbewerb gewonnen hat, hat seine Karriere rasant an Fahrt<br />

aufgenommen.<br />

Mit seinen 33 Jahren hat der Pianist bereits eine Professur inne, dirigiert<br />

und komponiert gern und kuratiert darüber hinaus als künstlerischer<br />

Leiter das Festival »Bonner Zwischentöne«. Bereits mit acht<br />

Jahren erzählte Fabian Müller in einem Nebensatz im Zeitungsinterview,<br />

dass er eigentlich Dirigent werden möchte. Heute ist auch das<br />

Realität geworden und Fabian Müller tobt sich in vielen Projekten kreativ<br />

aus. Stillstand gibt es nicht, wenn überhaupt auf der Bühne im<br />

Konzert, wo für den Pianisten immer wieder auf magische Weise die<br />

Zeit anhält, wenn er Musik macht. Gemeinsam zum Jahresende mit<br />

der Deutschen Kammerphilharmonie in der Kölner Philharmonie aufzutreten,<br />

ist für Fabian Müller die reine Freude. <strong>Das</strong> Bremer Ensemble<br />

gehört zu den weltweit führenden Orchestern, künstlerischer Leiter ist<br />

seit fast 20 Jahren der estnische Dirigent Paavo Järvi, der bekanntermaßen<br />

gerne über den Tellerrand schaut und die Musikerinnen dazu<br />

anregt, die wesentlichen künstlerischen und wirtschaftlichen Belange<br />

Paavo Järvi<br />

selbst zu bestimmen, so dass das Orchester für die gelungene Verbindung<br />

von Unternehmertum und Kultur u.a. mit dem renommierten<br />

Deutschen Gründerpreis ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus verbindet<br />

die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen und ihren Chefdirigenten<br />

die musikalische Sprache und der gemeinsame starke Wille,<br />

immer noch besser zu werden. Paavo Järvis Liebe zum Detail und<br />

die akribische Auseinandersetzung mit den Komponisten finden ihren<br />

Widerklang in der Arbeitsweise des Orchesters. Mit diesem Esprit<br />

und der freigeistigen Haltung werden Fabian Müller und die Deutsche<br />

Kammerphilharmonie Bremen im Rund der Kölner Philharmonie zum<br />

echten Dreamteam. Ergebnis ist ein Konzert, das die künstlerische Frische<br />

von Beethovens Musik auf der Bühne perfekt zur Geltung bringt.<br />

Vom Beethoven-Lehrer Haydn spielt das Orchester unter Paavo Järvi<br />

zudem zwei »Londoner Sinfonien«, die den Abend musikalisch wunderbar<br />

abrunden. Katie Knees<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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