29.09.2023 Aufrufe

Zollernalb magazin 2-2023

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Zollernalb</strong> <strong>magazin</strong><br />

Hebamme Margit Hermann<br />

Doch wie sieht nun eigentlich der<br />

Arbeitsalltag dieser Berufe aus?<br />

Margit Hermann meint dazu: „Traditionsberufe<br />

haben so ein romantisches Bild:<br />

wie schön das mit den Babys! Aber dieser<br />

Beruf fordert Tag-, Nacht- und Feiertagsarbeit.<br />

Darüber hinaus ist er emotional<br />

fordernd. Es kann sehr beflügelnd sein,<br />

aber auch das genaue Gegenteil.“ Margit<br />

Hermann arbeitet sowohl als aufsuchende,<br />

freiberufliche Hebamme, als auch im<br />

Kreißsaal des <strong>Zollernalb</strong> Klinikums. Eine<br />

aufsuchende Hebamme führt selbständige<br />

und umfassende Beratung und Betreuung<br />

von Frauen während der Schwangerschaft,<br />

Wochenbett und Stillzeit durch, sowie die<br />

Untersuchung und Betreuung der Neugeborenen.<br />

Die meisten freiberuflichen Hebammen<br />

bieten darüber hinaus auch noch<br />

Geburtsvorbereitungs- und Rückbildungskurse<br />

an. Als Hebamme im Krankenhaus<br />

ist die Hauptaufgabe die Betreuung der<br />

Gebärenden und die selbständige Leitung<br />

von physiologischen Geburten. Dies<br />

ist auch die Lieblingstätigkeit von Margit<br />

Hermann: „Am liebsten: Geburten! Also<br />

das Elementare dieses Berufes. Am wichtigsten<br />

an der Hebammenarbeit finde ich<br />

die Betreuung von Mutter und Kind unter<br />

der Geburt in Einklang zu bringen. Hebamme<br />

ist kein Pflegeberuf, sondern ein Beruf,<br />

der in seiner Nische – einem kleinen Kompetenzbereich<br />

ohne ärztliche Anordnung<br />

– großen Einfluss hat und einen riesigen<br />

Erfahrungsschatz mitbringt.“<br />

Ein verklärtes Bild des Schäfers, der auf<br />

der Wiese steht und den ganzen Tag den<br />

Schafen zuschaut, muss auch Ralf Braun<br />

öfters geraderücken. Er und sein Schwager<br />

Harald Höfel ziehen als Wanderschäfer<br />

mit ihrer Schafherde durch verschiedene<br />

Gebiete. Da eine Wiese am Tag für die<br />

Schafe nicht ausreicht, bewegt man sich<br />

tagsüber mehrmals weiter, abends werden<br />

die Schafe eingepfercht. Über den Sommer<br />

bis zum Herbst geschieht dies auf dem benachbarten<br />

Truppenübungsplatz Heuberg.<br />

Wenn es in Meßstetten dann aber zu kalt<br />

für die Schafe wird, geht es mit ihrer Herde<br />

von etwa 750 Schafen in Richtung Bodensee.<br />

„Hier ist der Weg das Ziel“ meint<br />

Ralf Braun. An seinem Beruf gefällt ihm bei<br />

Wind und Wetter draußen in der Natur bei<br />

seinen Tieren zu sein und vor allem auch<br />

die Arbeit mit den Hütehunden. Diese werden<br />

selbst ausgebildet. Ein junger Hund<br />

läuft mit den erfahrenen Hunden erstmal<br />

mit. Insgesamt 11 Stück haben die beiden,<br />

besonders geeignete Rassen sind deutsche<br />

Schäferhunde und altdeutsche Hütehunde.<br />

„Dieser Beruf ist nur was für Idealisten“<br />

hält Ralf Braun fest „und ohne eine Familie,<br />

die dahintersteht, geht es nicht“. Wer<br />

nun neugierig geworden ist: Es besteht die<br />

Möglichkeit Harald Höfel für einen Tag als<br />

Schäfer zu begleiten.<br />

Der Fass- und Zuberbau, sowie deren<br />

Pflege sind die Hauptaufgaben von Dieter<br />

Holweger, des einzigen – und vermutlich<br />

letzten – Küfers im <strong>Zollernalb</strong>kreis.<br />

Die Zuber aus Fichtenholz werden seit 50<br />

Jahren von den Holwegers für die Narrenzunft<br />

Schramberg gefertigt und sind das<br />

Aushängeschild des Betriebes. Das Ehepaar<br />

Holweger schaut jeden Rosenmontag<br />

zu, wie ihre Badezuber, dann bunt<br />

bemalt und mit selbst kreiertem Aufbau<br />

der Narren, die Schiltach hinunterfahren.<br />

Zuber als Bauchlade für die Schramberger Narren<br />

73

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!