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Zollernalb magazin 2-2023

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<strong>Zollernalb</strong> <strong>magazin</strong><br />

liebe ich so wie er ist und würde ihn immer<br />

wieder ergreifen.“ Auch Nachwuchsprobleme<br />

sieht sie keine, da genügend InteressentInnen<br />

vorhanden sind. Die Schwierigkeit<br />

wird sein „alle, die jetzt das Studium<br />

machen durch gute Arbeitsbedingungen in<br />

diesem Beruf zu halten.“<br />

Auch Ralf Braun möchte eigentlich nichts an<br />

seinem Beruf ändern, aber es wäre schön,<br />

wenn man von seinen Produkten auch leben<br />

könnte, denn von der Schur und der<br />

Lammzucht allein ist das nicht möglich. Das<br />

Scheren eines Schafes kostet 3,50 EUR und<br />

ergibt etwa 3 Kilogramm Wolle, die im Übrigen<br />

feinste Merinowolle von bester Qualität<br />

ist. Verkaufen könnte man diese, wenn man<br />

denn überhaupt einen Abnehmer findet, für<br />

80 Cent pro Kilo. Dass diese Rechnung nicht<br />

aufgeht, muss nicht weiter erklärt werden.<br />

Deshalb stammen 75% seiner Einnahmen<br />

aus Fördergeldern für die Landschaftspflege.<br />

„Da wir ein Gebiet von 300 Hektar bewirtschaften,<br />

ist das eine gute Einnahmequelle.<br />

Wer weniger Fläche zur Verfügung<br />

hat, bei dem sieht es nicht so gut aus.“ Ein<br />

weiteres Problem, dass mit Sicherheit bald<br />

bei ihnen ankommen wird, davon ist Ralf<br />

Braun überzeugt, ist der Wolf. Einen wirklichen<br />

Plan können sie hierfür noch nicht<br />

entwickeln. Wenn es für den Herdenschutz,<br />

auch von Seiten der Politik aber keine Lösung<br />

gibt, wird es ein Riesenproblem für alle<br />

Schäfer werden und mit Sicherheit auch das<br />

Ende des ein oder anderen Betriebes bedeuten,<br />

da ist sich der Schäfer sicher.<br />

Vor allem um den Küferberuf steht es in<br />

Deutschland sehr schlecht. Die Holzfässer<br />

wurden überwiegend durch Edelstahlfässer<br />

abgelöst, da diese platzsparender<br />

und leichter zu reinigen sind. Die Fässer,<br />

die noch benötigt werden, kommen daher<br />

auch sehr häufig aus dem Ausland. „Ein<br />

paar wenige werden übrig bleiben um<br />

den geringen Bedarf, den es noch gibt, zu<br />

decken.“ meint Dieter Holweger. Er ist in<br />

gutem Kontakt mit einem Küfer aus dem<br />

Nachbarlandkreis. Die beiden tauschen bei<br />

Engpässen auch mal Werkzeug oder Holz<br />

aus, denn Konkurrenz gibt es für Dieter<br />

Holweger nicht: „es gibt nur Mitbewerber,<br />

das hebt das Niveau, dann muss man eben<br />

durch Qualität überzeugen!“<br />

Trotz Probleme und Zukunftssorgen ist es<br />

schön zu sehen, wenn Berufe zugleich auch<br />

Berufung sind und mit viel Leidenschaft<br />

und Freude ausgeübt werden. Allen drei<br />

GesprächspartnerInnen deshalb alles Gute<br />

für ihre berufliche Zukunft.<br />

<br />

Autorin: Sabine Volkert<br />

Ein Holzfass in der Fertigung<br />

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