Golf_u_Business_03-2023_web
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AUF EINE RUNDE MIT...<br />
31<br />
im Wert von 2.500 Euro gewonnen.<br />
Richter+Frenzel richtet ebenfalls <strong>Business</strong>-<strong>Golf</strong>turniere<br />
aus und ist als Sponsor aktiv, und du<br />
bist über Arbeitskollegen zum <strong>Golf</strong>sport gekommen.<br />
Ist <strong>Golf</strong> für dich also in erster Linie <strong>Business</strong>?<br />
Beierlorzer: Am Anfang war es nur <strong>Golf</strong>. Es ist<br />
aber durch meine Tätigkeit bei Richter+Frenzel,<br />
das Netzwerken und die Zusammenarbeit<br />
mit vielen Menschen immer mehr zum <strong>Business</strong><br />
geworden. Aber ich hatte noch nie das<br />
Bestreben, auf dem <strong>Golf</strong>platz ein Geschäft<br />
abzuwickeln oder einen Auftrag zu ziehen.<br />
Wenn, dann geht es eher um das Thema Netzwerk.<br />
Die Einladungen zu Turnieren kommen<br />
dann auch von Kunden oder Partnern.<br />
Die Richter+Frenzel Gruppe gehört zu den<br />
deutschlandweit führenden Großhändlern in<br />
den Sparten Haustechnik, Tiefbau, technische<br />
Gebäudeausrüstung und Werkzeug. Was macht<br />
in eurem Geschäftsmodel den Löwenanteil aus?<br />
Beierlorzer: Das Hauptgeschäft ist die Haustechnik,<br />
die macht den größten Teil des Umsatzes<br />
aus. Das bedeutet Sanitär, Heizung,<br />
Installation - und Lüftung nicht zu vergessen.<br />
Das ist inzwischen ein wichtiger Bereich geworden.<br />
Das Unternehmen wurde 1895 gegründet und<br />
hat sich in den vergangenen 127 Jahren zu<br />
einem Schwergewicht der Branche entwickelt.<br />
Welche Meilensteine würdest du als besonders<br />
prägend hervorheben?<br />
Beierlorzer: Das starke Wachstum der ersten<br />
Jahre kam durch das gesteigerte Bedürfnis der<br />
Menschen in Bezug auf Hygiene und Sauberkeit.<br />
Die R+F Gruppe wurde als Unternehmen<br />
für Wasserhygiene gegründet und damals<br />
wurde damit begonnen, die ersten Kanalisationen<br />
zu verlegen. Die Meilensteine in der<br />
jüngeren Zeit waren die Einführung einer einheitlichen<br />
elektronischen Datenverarbeitung<br />
im Jahr 1970 und die Zusammenarbeit mit SAP,<br />
der große Neubau der Niederlassung in Nürnberg<br />
1976, die Übernahme der Schulte-Gruppe<br />
im Jahr 2007, die zu einer Ausweitung in den<br />
Westen, insbesondere NRW führte. Der letzte<br />
große Meilenstein war der Bau eines Logistikzentrums<br />
in der Nähe von Ingolstadt in Reichertshofen<br />
2019. Das war mit 50 Millionen<br />
Euro die größte Investition in der Geschichte<br />
des Unternehmens. Das war schon ein Quantensprung<br />
in der jüngeren Zeit.<br />
Die Richter+Frenzel-Gruppe hat deutschlandweit<br />
insgesamt 4600 Mitarbeiter, erreicht 40.000<br />
Fachhandwerker und unterhält 180 Standorte.<br />
Zahlen, die einiges über die Größe des Unternehmens<br />
aussagen…<br />
Beierlorzer: Absolut. Wir versuchen auch<br />
kontinuierlich Jahr für Jahr neue Regionen<br />
hinzuzugewinnen, uns weiterzuentwickeln<br />
und auszudehnen. Fachhandwerker sind<br />
prinzipiell auch eine besonders treues Kundenklientel.<br />
Wir haben Kunden, die schon<br />
seit 90 oder 100 Jahren dabei sind.<br />
Gibt es Schlüsselfaktoren, die für den Erfolg der<br />
Gruppe stehen? Oder anders gefragt: Was macht<br />
R+F besonders gut im Vergleich zur Konkurrenz?<br />
Beierlorzer: Definitiv eine Besonderheit ist,<br />
dass wir ein Familienunternehmen geblieben<br />
sind. Heute sind Enkel und Urenkel der beiden<br />
Gründer die Gesellschafter des Unternehmens.<br />
Deshalb ist die Ausrichtung auch langfristig<br />
ausgelegt. Dass wir nicht von Quartal<br />
zu Quartal schauen müssen, um irgendwelche<br />
Zahlen zu erreichen, ist sicherlich einer<br />
der großen Erfolgsfaktoren. Wir haben Ruhe<br />
und können uns kontinuierlich weiterentwickeln.<br />
Wenn die See mal unruhig wird, wird<br />
nicht gleich der Kapitän ausgetauscht. Das<br />
sorgt im Unternehmen in der Führungsebene<br />
für großes Vertrauen. Und das überträgt sich<br />
auch auf die Mitarbeiter sowie Familienmitglieder.<br />
Wie hat sich die Gruppe in den letzten Jahren im<br />
Produkt- und Dienstleistungssektor verändert?<br />
Beierlorzer: Unsere Hauptmotivation ist,<br />
dass wir weiterhin einen ganz wichtigen<br />
Beitrag zu verschiedenen gesellschaftlichen<br />
Themen. Neben unseren Kerngeschäften hat<br />
sich der Bereich Lüftung und das Tiefbaugeschäft<br />
sehr stark weiterentwickelt. Und die<br />
Serviceleistungen für das SHK Fachhandwerk<br />
wurden immer wichtiger. Dazu gehört zum<br />
Beispiel die technische Unterstützung oder<br />
die Logistik. So haben wir uns über die Zeit<br />
kontinuierlich weiterentwickeln können und<br />
das Sortiment und unsere Dienstleistungen<br />
erweitert.<br />
Wie geht ein Unternehmen, das im 19. Jahrhundert<br />
gegründet wurde, mit den digitalen Anforderungen<br />
der Gegenwart um?<br />
Beierlorzer: Das Thema E-Commerce im B2B-<br />
Bereich wird beispielsweise immer wichtiger.<br />
Deshalb haben wir auch einen neuen BSB-<br />
Shop, den wir weiter ausbauen. Denn auch<br />
der Handwerker wird immer digitaler. Und<br />
dafür versuchen wir, ihm die passenden Lösungen<br />
zu bieten. Außerdem unterstützen wir<br />
unsere Handwerker auch aktiv als Dienstleister,<br />
wenn sie beispielsweise eine Homepage<br />
einrichten wollen oder technische Unterstützung<br />
benötigen.<br />
Richter+Frenzel betreibt Handel ausschließlich<br />
mit Bauträgern, Planern, Kommunen und Handwerkern…<br />
Beierlorzer: Das stimmt, aber wir haben<br />
immer auch den Endkunden im Fokus. Auf<br />
unserer Homepage oder vor Ort in unseren<br />
deutschlandweit 70 Bäder Stores wollen wir<br />
ihm auch Appetit machen. Einer der größten<br />
Bäder Stores mit 2000 Quadratmetern ist<br />
übrigens in Nürnberg. Aber die Abwicklung,<br />
also der Verkauf, läuft ausschließlich über