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Golf_u_Business_03-2023_web

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zen nicht – und die Lymphknoten sind oft<br />

angeschwollen.“<br />

Weniger eindeutig ist es bei Schilddrüsenknoten.<br />

„Viele Menschen haben kleine<br />

Knoten in der Schilddrüse. Wenn viele bzw.<br />

raumfordernde Knoten vorliegen, empfehlen<br />

wir eine Abklärung mittels Ultraschall, Labor<br />

und Szintigrafie“, sagt der Radiologe und<br />

verweist darauf, dass es stets ein Vor- und ein<br />

Nachgespräch gibt: „Wir besprechen immer<br />

ausführlich mit den Menschen, wie man mit<br />

den Befunden umgehen sollte. Übertherapie<br />

wollen wir in jedem Fall vermeiden.“<br />

Er stellt klar, wo die Grenzen bei der Krebsvorsorge<br />

sind: Tumore an Verdauungsorganen<br />

sind im MRT selten darstellbar, da es<br />

sich bei Speiseröhre, Magen und Darm um<br />

Hohlorgane handelt – und hier die Endoskopie<br />

das Mittel der Wahl ist. „Ein Ganzkörperscan<br />

ersetzt weder Magen- noch Darmspiegelung.“<br />

Nur große Veränderungen am Darm<br />

seien erkennbar, aber keine Polypen – kürzlich<br />

fiel zufällig ein bösartiger Tumor im<br />

Zwölffingerdarm auf, der daraufhin entfernt<br />

werden konnte.<br />

Die Brustkrebsvorsorge mittels Mammografie<br />

und Mamma-Sonografie könne das Ganzkörper-MRT<br />

auch nicht ersetzen. Die Brust<br />

sei zwar oft gut abgebildet, aber es fällt nicht<br />

jeder Knoten auf. Mikrokalzifikationen sind<br />

nur in der Mammografie erkennbar. Myome<br />

sind ebenso wie Eierstockzysten darstellbar,<br />

aber meist nur relevant, wenn sie Probleme<br />

bereiten.<br />

„Je früher krankhafte<br />

Veränderungen erkannt<br />

werden, umso besser<br />

sind sie heilbar.“<br />

Gut sichtbar sind Entzündungen der Nasennebenhöhlen,<br />

der Gallenblase, in Lunge und<br />

Darm (Divertikulitis oder Morbus Crohn),<br />

aber auch Gallen- oder Nierensteine. Multiple<br />

Sklerose lässt sich meist dank eindeutiger<br />

Muster erkennen, zu sehen sind die für MS<br />

typischen Entzündungsherde im Gehirn und<br />

Rückenmark.<br />

Das Vor- und Nachgespräch ist auch für orthopädische<br />

Befunde essenziell. Denn die<br />

sind für die gesamte Wirbelsäule und Hüfte<br />

sehr detailliert. „Solange keine entsprechenden<br />

Beschwerden vorhanden sind, sind das<br />

nur Hintergrundinformationen“, sagt Göller.<br />

Armgelenke wie Schulter, Ellenbogen oder<br />

Finger oder Knie umfasst das Ganzkörper-<br />

MRT aus Zeitgründen nicht.<br />

Auch für die Schlaganfallprophylaxe liefert<br />

die Untersuchung mittels ToF-Angiografie<br />

wertvolle Hinweise: Hirngefäße und ihre<br />

Durchblutung sind sichtbar, Aneurysmenkönnen<br />

erkannt und bei Bedarf beobachtet<br />

oder behandelt werden, Ablagerungen im<br />

Gehirn zeigen ein Risiko für Gefäßerkrankungen<br />

bzw. Schlaganfall.<br />

Kann man sich sicher fühlen, wenn wenig<br />

Auffälligkeiten vorliegen? „Keine Untersuchung<br />

ist hundertprozentig sicher“, sagt<br />

Göller. Aber es ist derzeit der beste bildgebende<br />

Check-up für die wichtigsten Organe,<br />

und wenn der Scan unauffällig ist, dürfe man<br />

beruhigt sein. Und: Ist einmal ein Status erhoben,<br />

sind Vergleichsbilder für spätere<br />

Scans verfügbar, die es noch einfacher machen,<br />

krankhafte von harmlosen Befunden<br />

zu unterscheiden.<br />

Stephanie Rupp<br />

Weitere Infos unter: www.radiologie-mmc.de/erlangen-spardorf

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