Golf_u_Business_03-2023_web
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AUS DEN CLUBS<br />
14<br />
GC Am Habsberg feiert einen doppelten Aufstieg<br />
Projekt Durchmarsch läuft<br />
VELBURG – Es ist nicht weniger als die Folge harter Arbeit, guter Planung und eines feinen Gespürs: Mit dem Doppelaufstieg der ersten<br />
und zweiten Mannschaft des GC Am Habsberg feierte ein sportlich ambitioniertes Projekt sein nächstes Etappenziel. Doch das Ende<br />
der Fahnenstange dürfte die zweite Bundesliga nicht sein.<br />
Foto: Markus Venzl<br />
Herzblut-Sponsor Alexander Bringmann (links vorne) und Club-Präsident<br />
André Hüsgen genießen die Sektdusche der Habsberger Aufsteiger.<br />
Auch wenn sie das am Habsberg noch nicht<br />
ganz laut sagen wollen – mit den Serien-Aufstiegen<br />
der ersten Herren von der untersten<br />
Gruppenliga bis in die zweithöchste deutsche<br />
Spielklasse ist der Durchmarsch noch nicht<br />
perfekt. Traumziel ist und bleibt die Bundesliga.<br />
„Natürlich ist es nur noch ein Aufstieg“,<br />
sagt denn auch Sven Czyperreck, Spielführer<br />
des <strong>Golf</strong>clubs und eines der Gesichter des Erfolgs.<br />
Er versucht, bei allem Anspruch, den auch die<br />
Spieler an sich selbst haben, den Druck ein<br />
wenig abzufedern. „In der zweiten Liga können<br />
wir sicher ganz gut mitspielen“, blickt er<br />
der neuen Saison optimistisch entgegen, relativiert<br />
aber: „Ob es dann für ganz oben reicht,<br />
das wird sich zeigen.“<br />
In der Bundesliga würde „die Luft aber ganz<br />
schön dünn“, sagt er in Richtung 2025. Hinter<br />
Teams wie Aufsteiger Frankfurt und etablierten<br />
Mannschaften wie Hamburg und Berlin<br />
stehen schließlich potente Sponsoren. Wenn<br />
Geld im Fußball Tore schießt, ist es auf dem<br />
<strong>Golf</strong>platz die Konstanz inklusive beständiger<br />
Runden unter Par.<br />
Wobei sie da in Habsberg eine Art Doppelstrategie<br />
fahren. Um möglichst gute Voraussetzungen<br />
mit Fahrten ins Trainingslager bieten<br />
zu können, hat man längst einen Förderverein<br />
ins Leben gerufen. Hauptsponsor ist GC-<br />
Anteilseigner Alexander Bringmann (folia.<br />
de), der neben der monetären Unterstützung<br />
enorm viel Herzblut einfließen lässt.<br />
Einen Trackmann haben sie sich dank des<br />
Fördervereins relativ frühzeitig anschaffen<br />
können, zuletzt wurde das Technik-Training<br />
forciert, und mit dem renommierten<br />
Peter Wolfenstetter hat man einen Trainer<br />
gefunden, der viel Erfahrung mitbringt und<br />
entsprechend großen Respekt genießt. Zuletzt<br />
führte er Stuttgart 2019 zur Deutschen<br />
Meisterschaft: „Der weiß, wie es funktioniert<br />
und wie man mit Rückschlägen umgeht. Peter<br />
kann dann auch mal Dinge deutlich ansprechen“,<br />
erklärt Czyperreck.<br />
Das ist ein Teil der menschlichen Komponente,<br />
der der Spielführer großen Wert beimisst.<br />
„Wir haben sehr viele starke Individualisten.<br />
Aber die Chemie stimmt in unserer Truppe.<br />
Das ist ein Erfolgsfaktor.“ Etliche Spieler sind<br />
immer wieder zusammen bei Turnieren unterwegs,<br />
haben sich längst gut kennengelernt<br />
und schaffen es, die Egos hintenan zu stellen.<br />
Ehrgeizige Trainingsduelle freilich inklusive.<br />
Das funktioniert, auch weil die Spieler in<br />
Entscheidungen eingebunden werden. „Jeder<br />
muss sich damit wohlfühlen können“, sagt<br />
Czyperreck.<br />
Zwei Neuzugänge stehen bereits fest: Florian<br />
Dittrich, der mit Herzogenaurach bereits<br />
Bundesligaluft schnupperte, und der Münchner<br />
Adrian Messmer werden der Mannschaft<br />
„mehr Tiefe geben“. Ausfälle seien so besser zu<br />
kompensieren, sagt Czyperreck.<br />
Begonnen hatte es vor fünf Jahren mit einer<br />
Idee und Leon Breimer. Er hat als Deutscher<br />
Lochspielmeister 2022, amtierender Bayerischer<br />
und Deutscher Meister längst Lust auf<br />
mehr gemacht und erfüllt die ihm zugedachte<br />
Rolle der Gallionsfigur innerhalb der Mannschaft<br />
perfekt. Mit Marian Ludwig, Deutscher<br />
Meister der Altersklasse 30, haben sie einen<br />
zweiten fleißigen Punktesammler im Team.<br />
Zudem ist Eigengewächs Korbinian Walther<br />
eine feste Größe: EM-Gold mit der deutschen<br />
Nationalmannschaft kommt nicht von ungefähr.<br />
Walther spielt seit 2021 in der Bundesliga.<br />
Weitere Nachwuchshoffnungen könnten<br />
folgen. Schließlich besteht mit der zweiten<br />
Mannschaft, die nun in der Oberliga antritt,<br />
eine enge Verzahnung. Sie ist ein Bindeglied<br />
zwischen Jugend- und Herrenbereich. Hier<br />
können Talente in Ruhe und mit etwas weniger<br />
Druck heranreifen. Trotzdem wird der<br />
Ehrgeiz gefördert.<br />
Es winkt schließlich die Aussicht, womöglich<br />
schon in der Saison 2025 Bundesliga spielen<br />
zu können.<br />
Fritz Meixner