WLV Jahresrückblick 2023
Jahresrückblick 2023 des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes
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Tag 1 | Die BW-Talente in den Vorrunden<br />
110 Meter Hürden | Vorlauf: Bruno Betz vom Winde verweht<br />
Um es bereits vornewegzunehmen: Die Hürden-Halbfinals finden<br />
leider ohne deutsche Beteiligung statt. Die deutschen Teilnehmer<br />
haderten am Montagabend insbesondere mit dem Rückenwind,<br />
der in allen Läufen stark wehte. "Ab der vierten, fünften Hürde hat<br />
mich der Wind einfach zu sehr an die Hürde rangepusht",<br />
schnaufte Bruno Betz (SSV Ulm 1846) nach 14,00 Sekunden und<br />
Rang sechs in seinem Lauf. "Ich bin dann an den letzten drei<br />
Hürden noch mal hängen geblieben, dann ging gar nichts mehr.<br />
Ich hatte das Rennen nicht mehr unter Kontrolle."<br />
Bei der Jugend-DM in Rostock hatte er wegen Beugerproblemen<br />
auf das Finale verzichtet, die er in Jerusalem nicht mehr spürte.<br />
"Daran lag's nicht", sagte der jahresschnellste deutsche U20-<br />
Hürdensprinter.<br />
Stabhochsprung | Qualifikation: Marec Metzger scheidet aus<br />
Für Marec Metzger war in der brütenden Hitze vorzeitig<br />
Endstation. "Der Wettkampf war so lange gut, bis er es nicht mehr<br />
war", erklärte er. Bis 4,85 Meter war der Sindelfinger fehlerfrei<br />
geblieben. "Ich hatte sehr gute Sprünge über 4,65 und 4,85<br />
Meter." Bei 5,05 Meter wackelte im ersten Versuch die Latte, fiel<br />
dann aber doch. "Danach habe ich es nicht mehr auf die Reihe<br />
bekommen. Der Versuch bei 4,85 Meter war der beste Sprung,<br />
den ich diese Saison gezeigt habe. Mit dem wäre ich auch über<br />
die nächste Höhe gekommen, das ist schade."<br />
» Gesamtübersicht auf leichtathletik.de<br />
Tag 2: Nina Ndubuisi jubelt über Gold<br />
Nach der Qualifikation hatte Nina Ndubuisi (SG Schorndorf)<br />
angekündigt, im Finale der U20-EM in Jerusalem (Israel) die 17-<br />
Meter-Marke übertreffen zu wollen. Nach dem Finale stellte sie am<br />
Dienstagabend lachend fest: "Das war eine Untertreibung!" Die<br />
19-Jährige kratzte nämlich mit 17,97 Metern gar an der 18-Meter-<br />
Barriere. Eine Weite, die der europäischen Jahresbesten mit mehr<br />
als einem Meter Vorsprung die Goldmedaille bescherte. Zweite<br />
wurde Zuzanna Maslana aus Polen mit 16,90 Metern, Bronze ging<br />
an Chantal Rimke (LC Jena).<br />
"Die drei Zentimeter ärgern mich ein bisschen", hatte Nina<br />
Ndubuisi auf hohem Niveau etwas zu meckern und ließ direkt eine<br />
Liebeserklärung an den Austragungsort folgen: "Ich kann mein<br />
Glück gar nicht in Worte fassen. Ich liebe Jerusalem, ich bin sehr<br />
gerne hier."<br />
Bereits im ersten Versuch hatte sie mit 16,59 Metern ihre Gold-<br />
Ambitionen angemeldet, in Runde vier mit 17,33 Metern den Sieg<br />
klargemacht. Im fünften Durchgang folgte dann die Krönung. "Das<br />
war einer der besten Wettkämpfe, die ich je hatte", fand Nina<br />
Ndubuisi. "Wir haben uns als Team unterstützt, auch meine<br />
Freunde aus der Mannschaft haben angefeuert, die Sprinter und<br />
Dreispringer zum Beispiel."<br />
Trainingsgruppe und Schule als Talentschmiede<br />
Die Stuttgarter Kugelstoßgruppe von Artur Hoppe ist nun um einen<br />
weiteren Halsschmuck reicher. Im Juli hatten Nina Ndubuisis Trainingskollegen<br />
Tizian Lauria und Eric Maihöfer (VfL Sindelfingen)<br />
bei der U23-EM einen Doppelsieg gefeiert. Auch Kelson de<br />
Carvalho (LG Steinlach-Zollern), EYOF-Dritter, zählt zur Trainingsgruppe.<br />
Freude dürfte auch am Württemberg-Gymnasium in Stuttgart<br />
herrschen, an dem alle drei U20-Europameisterinnen von<br />
Dienstag in diesem Jahr ihr Abitur abgelegt haben. Kurz vor Nina<br />
Ndubuisi hatten bereits Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern)<br />
im Siebenkampf und Rosina Schneider (TV Sulz) im Hürdensprint<br />
triumphiert.<br />
Vor zwei Jahren war Nina Ndubuisi in Tallinn (Estland) bereits<br />
Dritte der U20-EM. "In den zwei Jahren habe ich sehr viel gelernt.<br />
Vor allem, dass es Höhen und Tiefen gibt. Letzes Jahr war für mich<br />
eher ein kleines Tief, aus dem ich mich dieses Jahr wieder rausbuddeln<br />
konnte und jetzt als Europameisterin hier stehe und glücklich<br />
nach Hause fahren darf."<br />
» Hier geht es zum Gesamtartikel auf leichtathletik.de<br />
Tag 2: Rosina Schneider stürmt zu Gold<br />
Vorlaufschnellste. Halbfinal-Schnellste. Und im Finale Gold!<br />
Rosina Schneider (TV Sulz) präsentierte sich bei der U20-EM in<br />
Jerusalem in absoluter Top-Form. Auf 13,13 Sekunden im Vorlauf<br />
und Halbfinale ließ sie am Dienstagabend in Jerusalem (Israel)<br />
13,06 Sekunden folgen und krönte sich damit überlegen zur U20-<br />
Europameisterin. Angereist war sie mit einer Bestzeit von 13,38<br />
Sekunden als Siebtschnellste.<br />
Rosina Schneider verbesserte damit nicht nur ihre eigene<br />
europäische U20-Jahresbestzeit, sondern katapultierte sich auch<br />
auf Rang eins der deutschen Jahresbestenliste der Aktiven, die<br />
bislang die U23-EM-Finalistin Franziska Schuster (TSV Bayer 04<br />
Leverkusen) angeführt hatte.<br />
Weitere Statistiken untermauern den historischen Wert: Zuletzt<br />
gab es im Jahr 2003 deutsches Edelmetall im Hürdensprint bei<br />
einer U20-EM. Damals siegte Sophie Krauel in 13,28 Sekunden.<br />
Keine deutsche U20-Hürdensprinterin in diesem Jahrtausend hat<br />
eine solch starke Zeit erzielt wie Rosina Schneider, für die nun die<br />
13-Sekunden-Marke das nächste große Ziel ist.<br />
Mit Powernap zum Erfolg<br />
"Klar habe ich spekuliert, welche Zeit ich laufen könnte. Dass es<br />
so schnell wird, damit hätte ich niemals gerechnet", sagte die<br />
frisch gekürte U20-Europameisterin. Durch die 13,13 Sekunden<br />
im Vorlauf erhöhte sich der Druck. Damit wusste sie jedoch<br />
umzugehen. "Ich war über die 13,13 Sekunden gestern sehr<br />
überrascht, vor allem auch darüber, dass der Wind legal war",<br />
erinnerte sich Rosina Schneider.<br />
Zwischen dem Halbfinale und dem Finale machte sie noch einen<br />
Powernap. "Ich bin eine Kandidatin, die immer zwischen diesen<br />
Vorläufen und Halbfinals schläft", lachte sie. Dass sie jetzt<br />
schnellste deutsche Hürdensprinterin ist, fand die talentierte<br />
Sprinterin, die auch für die 4x100-Meter-Staffel nominiert ist,<br />
"heftig".<br />
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Tag 1+2: Sandrina Sprengels Weg zu Gold<br />
Laufsieg mit Bestzeit: Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern),<br />
als Zweite der Meldeliste nach Jerusalem gereist, setzte sich in<br />
ihrem Vorlauf in 13,75 Sekunden durch, eine Verbesserung um<br />
zwölf Hundertstel – ein Top-Start in den Mehrkampf.<br />
Im Hochsprung-Wettbewerb verblieb sie, die bereits nach zwei<br />
Disziplinen ihren Flow gefunden hatte, am längsten. 1,83 Meter<br />
bescherten ihr den nächsten persönlichen Rekord und Rang zwei<br />
(2.030 Pkt) im Gesamt-Ranking. Die favorisierte Kroatin Jana<br />
Koscak ging mit 2.123 Zählern als klare Führende in die<br />
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