WLV Jahresrückblick 2023
Jahresrückblick 2023 des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes
Jahresrückblick 2023 des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes
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Schon ein Indiz dafür, dass im Essinger Schönbrunnenstadion ein<br />
großer Teil der deutschen Nachwuchs-Elite am Start war.<br />
Und der wusste die Top-Bedingungen mit tollem<br />
Spätsommerwetter zu nutzen: Lokalmatador Justin Hopfensitz<br />
(TSV Oberkochen) steigerte sich bei seinem Dreisprungsieg um<br />
über einen Meter auf 13,34 Meter und rückte ebenso in die DLV-<br />
Top 3 auf wie Sina Stoll (TB Tailfingen), die den Hochsprung mit<br />
1,70 Meter für sich entschied. Im Weitsprung verbesserte sich die<br />
ein Jahr jüngere Teresie Hess (SG Schorndorf 1846) auf 5,58<br />
Meter und holte sich souverän den Sieg. Das gelang auch der<br />
deutschen Meisterin Mara Dümmler (VfL Sindelfingen), die nach<br />
übersprungenen 3,30 Meter gleich aufs Ganze ging und erst an<br />
der neuen deutschen Jahresbestleistung von 3,60<br />
Meter scheiterte. Ebenfalls zwei Sprungsiege holten sich die<br />
Jungs: Hannes Klecker (SSV Ulm 1846) dominierte den<br />
Weitsprung mit 6,30 Meter, Henri Massing (MTV Stuttgart) lag im<br />
Hochsprung mit 1,82 Meter vorn. Während die Württemberger in<br />
den technischen Disziplinen überall vorn mitspielten, gelang das<br />
im Sprint und Lauf kaum. Lediglich mit Hürden gelangen zwei<br />
Erfolge: Luke Schmidt (SpVgg Holzgerlingen) holte sich in 11,30<br />
Sekunden die Kurz-, Nina Sippel (LG Neckar-Enz) in 47,55<br />
Sekunden die Langhürden. Sehr gut schlug sich die erstmals<br />
gelaufene 4x 800 Meter-Mixed-Staffel, die den stimmungsvollen<br />
Abschluss bildete: Nachdem Pitt Wanninger als Schlussläufer<br />
noch mal zu Bayern aufgeschlossen hatte, hatten die Weißblauen<br />
aber auch hier die Nase vorn.<br />
Eine Werbung für den Nachwuchsleistungssport war’s allemal.<br />
Die vielen LAC-Helfer um Rainer Strehle und Ute Janouschek versorgten<br />
die Jugendlichen zwei Tage lang bestens. Die Kampfrichter<br />
und Helfer im Stadion sorgten für tolle Rahmenbedingungen.<br />
Das Wetter tat ein übriges: 150 Jugendliche und ihre Betreuer<br />
erlebten ein Spitzen-Wochenende und reisten müde, aber mit<br />
vielen guten Erinnerungen wieder aus dem Ostalbkreis ab. Jeder<br />
vierte <strong>WLV</strong>ler sogar mit Bestleistung. Und das nach kurzer Vorbereitung<br />
direkt nach den Sommerferien.<br />
Dafür sagen wir ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten und<br />
freuen uns schon auf die nächste Auflage 2024 in Bayern.<br />
>> Ergebnisse<br />
>> Fotoalbum Karl-Heinz Fleck<br />
>> Fotoalbum Heribert Andres<br />
Bundesjugendspiele<br />
Pressemitteilung der Leichtathletik Baden-Württemberg (LABW) zur Diskussion über die<br />
Einführung der „neuen“ Bundesjugendspiele<br />
Im kommenden Schuljahr gibt es bundesweit für die<br />
Bundesjugendspiele eine Änderung für die Klassenstufen 3 und 4<br />
in den Grundsportarten Leichtathletik und Schwimmen.<br />
Insbesondere der bereits im Jahr 2001 eingeführte und ab dem<br />
Schuljahr <strong>2023</strong>/2024 für die Klassenstufen 3 und 4 verpflichtende<br />
„Wettbewerb“ in den Grundschulen hat eine überraschend<br />
emotionale Diskussion ausgelöst. Die einen sehen darin den<br />
Verlust des Leistungsprinzips, die anderen die Fortführung eines<br />
Systems der angeblichen „Erniedrigung“ motorisch weniger<br />
Begabter. Beide Seiten haben offensichtlich nicht verstanden,<br />
worum es dabei geht: Um ein Sportfest mit altersgerechten<br />
Disziplinen und um Freude am miteinander Wetteifern.<br />
Die neuen Bundesjugendspiele orientieren sich weitgehend am<br />
Wettkampfsystem der Kinderleichtathletik. Dieses hat der<br />
Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) 2013 zusammen mit<br />
seinen Landesverbänden eingeführt. Damit wurde der frühere<br />
Dreikampf aus 50 Meter Sprint, Weitsprung und Ballwurf abgelöst<br />
durch eine Vielzahl von Disziplinen in den Bereichen Sprinten und<br />
Hürdenlaufen, Springen, Werfen und Ausdauer. Diese Disziplinen<br />
sind altersgerecht und bauen methodisch und didaktisch<br />
aufeinander auf. Der große Vorteil: Das ganze macht auch noch<br />
Spaß! Werfen mit Heulbällen oder Werfen aus der Drehung mit<br />
Fahrradreifen, Weitspringen mit einem Stab, Hochweitsprung in<br />
die Sandgrube oder eine Hindernisstaffel haben enormen<br />
Aufforderungscharakter! Gleichzeitig führt alles zielgerichtet zu<br />
den „richtigen“ Disziplinen der Wettkampfleichtathletik.<br />
Gleichzeitig erweitert sich die Zeit, in der bei einem Wettkampf<br />
tatsächlich Sport betrieben wird erheblich. Bisher: 50 Meter Sprint<br />
(8-10 Sekunden), drei Mal Werfen (45 Sekunden), drei Mal<br />
Weitsprung (eine Minute). Der Rest des Wettkampfs bestand aus<br />
Warten! Jetzt sind alle Kinder ein Vielfaches in Bewegung. Es gibt<br />
nur die notwendigen Pausen.<br />
Dieter Schneider, Präsident des Württembergischen<br />
Leichtathletik-Verbandes (<strong>WLV</strong>) dazu: „Die Kritiker aus beiden<br />
Lagern sollten sich besser selbst einmal ein Bild davon machen.<br />
Wer einmal einen Kinderleichtathletik Wettbewerb gesehen hat,<br />
weiß, dass hier Spaß an der Bewegung und Freude an der<br />
Leistung gleichermaßen Platz haben!“<br />
Und selbstverständlich werden die Leistungen für jede Person<br />
ermittelt: Die Läufe werden weiterhin exakt gestoppt. Sprünge und<br />
Würfe zwar nicht in Meter und Zentimeter, sondern in Zonen<br />
ermittelt, um einen zügigeren Ablauf zu ermöglichen. Aber Fakt ist:<br />
Es gibt für jede Person eine Leistungsmessung und damit eine<br />
Rangfolge. Damit ist einerseits ein individueller Leistungsvergleich<br />
und die Hervorhebung besonderer Leistungen möglich.<br />
Andererseits werden, wie bisher, Urkunden in drei Kategorien<br />
vergeben: Ehrenurkunde (für die besten 20% der teilnehmenden<br />
Kinder jeder Schule), Siegerurkunde (50%) und<br />
Teilnahmeurkunde (30%). Michael Schlicksupp, Präsident des<br />
Badischen Leichtathletik-Verbandes (BLV): „Diese Form der<br />
Leichtathletik verhindert in keiner Weise Leistungsentwicklung,<br />
sondern fördert sie. Schon gar nicht kann ich darin irgendeine<br />
Form von Diskriminierung erkennen.“<br />
Die Leichtathletik Baden-Württemberg (LABW) begrüßt daher<br />
ausdrücklich die vom Ausschuss für die Bundesjugendspiele<br />
beschlossene verpflichtende Durchführung des „Wettbewerbs“ bei<br />
den Bundesjugendspielen auch in den Klassenstufen 3 und 4.<br />
Badischer und Württembergischer Leichtathletik-Verband<br />
kooperieren deshalb mit dem Kultusministerium Baden-<br />
Württemberg bei der Fortbildung der Lehrer zur Durchführung der<br />
neuen Bundesjugendspiele. Die Vereine der Verbände stehen zur<br />
Unterstützung der Schulen bei der Durchführung bereit.<br />
Dem Ausschuss für Bundesjugendspiele gehören neun Mitglieder<br />
an. Er setzt sich aus drei Vertretungen der Kommission Sport der<br />
Kultusministerkonferenz (KMK), einer Vertretung des Bundesministeriums<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
(BMFSFJ), einer Vertretung des Deutschen Olympischen Sportbundes<br />
(DOSB) sowie vier Vertretungen der an den Bundesjugendspielen<br />
beteiligten Spitzenverbände, dem Deutschen<br />
Behindertensportverband (DBS), dem Deutschen Leichtathletik-<br />
Verband (DLV), dem Deutschen Schwimm-Verband (DSV) und<br />
dem Deutschen Turner-Bund (DTB), zusammen.<br />
>> Hier können Sie die Pressemitteilung im PDF-Format ansehen<br />
und herunterladen<br />
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