WLV Jahresrückblick 2023
Jahresrückblick 2023 des Württembergischen Leichtathletik-Verbandes
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Tag 2: Zwei Titel und fünf weitere Medaillen<br />
FRAUEN<br />
4x100 Meter: Sindelfingerinnen gegen Gina Lückenkemper<br />
und Co.<br />
Die Sindelfingerinnen gingen als Medaillenkandidatinnen an den<br />
Start. Im dritten und vermeintlich schnellsten Zeitlauf gesetzt, ging<br />
es vor allem darum, die Mitfavoritinnen aus München zu schlagen.<br />
Im Lauf davor hatte allerdings der SCC Berlin mit Schlussläuferin<br />
Gina Lückenkemper mit einer starken Zeit vorgelegt (43,91 sec).<br />
Auch der VfL musste also in Bestbesetzung auflaufen und das,<br />
nachdem für die verletzte Pia Ringhofer kurzfristig Jasmin Pansa<br />
nachrückte. So ließen es sich Lisa Sophie Hartmann und Caro<br />
Krafzik wie gewohnt nicht nehmen, trotz ihres eigenen Finales<br />
über 400 Meter bzw. 400 Meter Hürden später am Tag zunächst<br />
für das Team an den Start zu gehen. 200-Meter-Spezialistin<br />
Jessica-Bianca Wessolly war sogar nur für die Staffel angereist.<br />
Mit 7 Hundertstelsekunden Vorsprung sicherte sich das Quartett<br />
schließlich den Zeitlauf-Sieg: 44,37 Sekunden – Silber für<br />
Sindelfingen.<br />
400 Meter: Platz 4 für Elisa Lechleitner<br />
Skadi Schier sorgte neben ihrer eigenen neuen Bestleistung von<br />
51,82 Sekunden für weitere Saisonbestleistungen auf Rang 2<br />
(Corinna Schwab (LAC Erdgas Chemnitz), 52,27 sec) und 3 (Alica<br />
Schmidt (SCC Berlin), 52,37 sec). Elisa Lechleitner (LAZ Ludwigsburg)<br />
konnte als Schnellste der drei Baden-Württembergerinnen<br />
in 52,78 Sekunden auf Platz 4 laufen und war damit nur eine<br />
Hundertstelsekunde langsamer als im Halbfinale. Lisa Sophie<br />
Hartmann (VfL Sindelfingen) nach ihrer Bestleistung vom Vortag<br />
(53,02 sec) und Staffel-Einsatz wenige Stunden zuvor in 53,49<br />
Sekunden Siebte.<br />
1.500 Meter: Hanna Klein dieses Mal hinter Kathi Trost<br />
Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) oder Kathi Trost (LG<br />
Stadtwerke München), wer gewinnt dieses Jahr? Nachdem die<br />
Damen zunächst Vera Coutellier (ASV Köln) das Tempo hatten<br />
machen lassen, ging Hanna Klein eingangs der letzten Runde mit<br />
beherzten Schritten nach vorne und zog an. Katharina Trost sog<br />
sich sofort heran und ließ die Hallen-Europameisterin keinen<br />
Meter wegziehen. „Kathi hatte den besten Kick“, schrieb die<br />
Hallen-Europameisterin anschließend auf Instagram, die Kathi<br />
Trost auf der Zielgeraden ziehen lassen musste. Ein packendes<br />
Rennen für die Zuschauer, Silber für Hanna Klein.<br />
Kim Bödi (VfL Sindelfingen) scheint der Akku nach den<br />
Belastungen des Vortags und des Wochenendes zuvor, als sie<br />
Deutsche U23-Vizemeisterin wurde, etwas leer zu sein. In 4:31,97<br />
Minuten wurde sie 12. Tsambika Jäger aus Pliezhausen lies nach<br />
Bestleistung am Vortag (4:24,81min) eine 4:28,38 Minuten am<br />
Sonntag folgen. Sie wurde Zehnte.<br />
400 Meter Hürden: Mit Staffeleinsatz in den Beinen zu Gold<br />
Auch mit einem 100-Meter-Staffeleinsatz nur 1,5 Stunden vor dem<br />
Finale in den Beinen war Carolina Krafzik nicht zu schlagen. Zwar<br />
war ihr Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) durchaus auf den<br />
Fersen, doch auch nach der letzten Hürde konnte Caro nochmal<br />
Gas geben und ins Ziel sprinten. Sie gewann in 54,87 Sekunden.<br />
„Natürlich war ich nicht so frisch wie gestern, aber mein Ziel war<br />
wieder vorne Gas zu geben, einen sauberen Rhythmus zu laufen<br />
und natürlich Deutsche Meisterin zu werden. Das hat geklappt.<br />
Jetzt bin ich platt, aber überglücklich.“<br />
Ihre Sindelfinger Vereinskameradin Melanie Böhm holte die<br />
nächste Bestzeit. 56,17 Sekunden wurden mit Bronze belohnt.<br />
Anne Braun (LG Kurpfalz; 60,38 sec) wurde Achte.<br />
Hochsprung: Marie-Laurence Jungfleisch freut sich über<br />
Comeback<br />
„Ich bin sehr sehr happy mit dem Deutschen Meistertitel“, sagte<br />
Marie-Laurence Jungfleisch (VfB Stuttgart 1983) nach dem<br />
Wettkampf. „Ich wäre gerne höher gesprungen, aber ich war in<br />
den letzten Jahren oft Zweite und Dritte bei den Meisterschaften<br />
und freu mich jetzt einfach, dass es wieder mit dem Titel geklappt<br />
hat.“ 1,84 Meter sind immer noch nicht das, was die Stuttgarterin<br />
kann. Achillessehnenschmerzen verhindern gerade ein<br />
spezifisches Hochsprungtraining. Dennoch war es<br />
Saisonbestleistung. „Es geht in die richtige Richtung“.<br />
Kugelstoßen: Lea Riedel und Nina Ndubuisi mischen mit<br />
Lea Riedel (VfL Sindelfingen) stieß 16,92 Meter und wurde Fünfte.<br />
Nina Ndubuisi (SG Schorndorf 1846) sagte über ihren 7. Platz mit<br />
16,20 Metern: „Der Wettkampf war nicht ganz meiner, es war ein<br />
Auf und Ab. Der erste war wieder ungültig, danach habe ich mich<br />
etwas gefangen. Ich hoffe, dass ich bei den Deutschen<br />
Jugendmeisterschaften einen drauf legen kann.“<br />
MÄNNER<br />
1.500 Meter: Timo Benitz knapp an Bronze vorbei<br />
Platz 4 und gemischte Gefühle bei Timo Benitz (LG farbtex<br />
Nordschwarzwald; 3:47,71 min). „Hinten raus war es total hart<br />
hart. Ich bin nur noch die letzten 20 Meter ins Ziel getaumelt und<br />
dann war Feierabend. Leider ging nicht mehr. Ich hätte gerne den<br />
dritten Platz gemacht“, sagte Timo in der Mixed Zone.<br />
400 Meter Hürden: Enttäuschung trotz Top-Zeit<br />
Constantin Preis war gekommen, um Deutscher Meister zu<br />
werden. Der Titel und eine Zeit unter 49 Sekunden, das stand im<br />
Raum. Und auch wenn nach dem Halbfinale alles danach aussah,<br />
als würde genau diese Ansage eintreffen, klappte es „nur“ mit der<br />
Zeit.<br />
Denn im Finale zündete Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt e.V.)<br />
aber sowas von granatenmäßig den Turbo, dass die ersten fünf<br />
Läufer im Ziel neue Bestzeiten aufweisen konnten. Vielleicht war<br />
es die Tatsache, dass Constantin Preis erst reagieren konnte, als<br />
der auf Bahn 5 und damit hinter ihm gestartete Abuaka schon ein<br />
Stück aufgeholt hatte, dass es am Ende eine<br />
Hundertstelsekunden-Entscheidung wurde, die zu ungunsten des<br />
Sindelfingers ausfiel: 48,45 Sekunden wurde für beide gestoppt.<br />
„Ich bin ein bisschen langsam angelaufen, hinten raus war stark.<br />
Meiner Meinung nach war ich vorne, aber das Foto hat etwas<br />
anderes gezeigt. Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, aber jetzt<br />
kann man nichts mehr machen. Aber es war ein<br />
Meisterschaftslauf, da zählt für mich nur Gold.“ Dennoch: Ein<br />
fulminantes Rennen mit großem Unterhaltungswert für alte und<br />
neue Fans.<br />
Weitsprung<br />
Fabian Heinle (VfB Stuttgart 1893) wurde mit 7,70 Metern Dritter.<br />
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