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Gemälde Alte Meister Teil 1

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ANDREA LOCATELLI,

1695 ROM – 1741

Der Künstler war ein italienischer Landschaftsmaler

des Barock. Seine Landschaftsbilder erinnern teils an

Claude Lorrain (1600-1682) aber auch an Jan Frans

van Bloemen (1662-1749) und Salvator Rosa (1615-

1673). 1715 war er an der Ausmalung des Palazzo

Ruspoli in Rom beteiligt, wobei er nur die Figuren

malte und bereits hoch bezahlt wurde.

FANTASIELANDSCHAFT MIT SZENE AUS

ORLANDO FURIOSO

Öl auf Leinwand.

56 x 108 cm.

Beigegeben eine Abhandlung von Dottoressa Gasparrini

und Maurizio Marini, jeweils in Kopie.

Das Gemälde in betontem Panorama-Format bietet

einen weiten Blick über eine Bucht, die in felsige Landschaft

einzieht, mit Tempel- und Herrschaftsbauten

am Ufer, gewundenen Wegen und seitlichen Bäumen

als Repoussoir. Im Vordergrund eine felsige Erhebung,

auf der sich eine Kampfszene zweier Männer abspielt,

umgeben von weiteren, zum Teil geharnischten Kriegern

und einem Reiter.

Das Bildformat mag einerseits bedingt sein durch

Setzung als Supraportgemälde, bot dem Maler andererseits

die Möglichkeit, historische oder literarische

Szenen in fantastische Landschaften beigeordnet einzubinden.

Gemeint ist hier wohl die Szene aus dem

Werk „Orlando furioso“ (Der rasende Roland) von Ludovico

Ariosto (1516). Es entsprach den Bildungsinteressen

der Zeit, dieses alte Bühnenwerk neu zu beleben,

in der Malerei wie in der Musik. Etwa zeitgleich mit

dem Gemälde hatte Antonio Vivaldi seine titelgleiche

Oper mit Erfolg aufgeführt, zum nämlichen Thema hat

Johann Adolph Hasse 1732 seinen „Orlando“ komponiert.

Inhalt des Stückes ist die rasende Verliebtheit des

Orlando (Roland), eines Neffen Karls des Großen, in die

schöne zauberkräftige Prinzessin Angelika, mit dramatischen

Folgen, auch eines Kampfes um eine Brücke.

Locatelli, dessen Landschaften nicht selten an Claude

Lorrain erinnern, hat auch hier eine beachtenswerte

Lichtstimmung vorgeführt. Der von vielen Herrscherhäusern

beauftragte Maler arbeitete im Schloss Rivoli

in Turin, und schuf Supraporten für König Philipp V in

La Granja (Spanien), sowie 1738 im Palazzo Corsini. In

der Villa Falconieri (Frascati) ist eines seiner Fresken

erhalten. Seine Malerei hat letztlich auf Claude-Joseph

Vernet eingewirkt.

Literatur:

A. Busiri Vici, Andrea Locatelli e il paesaggio romano

del settecento, Rom 1976, Nr. 108. (1391845) (11)

ANDREA LOCATELLI,

1695 ROME – 1741

FANTASY LANDSCAPE WITH A SCENE

FROM ORLANDO FURIOSO

Oil on canvas.

56 x 108 cm.

Accompanied by an essay by Dottoressa Gasparrini

und Maurizio Marini, each in copy.

Literature:

A. Busiri Vici, Andrea Locatelli e il paesaggio romano

del settecento, Rome 1976, No. 108.

€ 25.000 - € 35.000

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