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Gemälde Alte Meister Teil 1

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PEETER GYSELS,

1621 ANTWERPEN - 1690/91 EBENDA

Der Künstler war bekannt für seine Landschaften,

Architekturkompositionen und Stillleben. Seine Landschaften

im Stil Jan Brueghels d. Ä. (1568-1625) waren

zu seiner Zeit sehr gefragt. Seine Landschafts bilder

sind farbenfroh und oft mit vielen Figuren bestückt. Im

Jahr 1649-1650 wurde er Meister der Antwerpener

Gilde.

Gemäldepaar

HÖFISCHES FRÜHLINGSFEST IM SCHLOSSPARK

MIT TANZENDEM PAAR

und

HÖFISCHE SCHLITTENFAHRT AM VEREISTEN

STADTWEIHER MIT STERNSINGERN

Öl auf Kupfer.

26,5 x 35 und 27,5 x 35,4 cm.

Im „Winterbild“ unten mittig signiert.

Die beiden Gemälde sind ihrer Thematik gemäß als

Jahreszeitenbilder zu verstehen. Im ersten Bild zeigt

sich der Frühling. Traditions gemäß ist hier ein blauweiß

bemalter Maibaum aufgestellt, der das Bildzentrum

bildet, umgeben von höfischer Gesellschaft

mit Musikanten und einem tanzenden Paar. Die Szene

spielt sich vor einem Schlossgebäude mit Park ab, ein

Figurenbrunnen links, und auf Pfeilern stehende Parkvasen

rechts, binden die Szenerie ein. Weiter rechts,

als Abgrenzung der Schlossanlage, ein Kanal, befahren

mit einem Kahn, in dem ein Paar unter einem Laubbogen

sitzt. Im zweiten Werk bildet ein phantasievoll

geschmückter Pferdeschlitten das Bildzentrum. Der

Schlitten in Form eines Schwans, der Schimmel mit

weißen Flügeln versehen, als Pegasus dekoriert. Dahinter

der vereiste Stadtweiher mit Schlittschuhläufern,

rechts eine Sternsinger­ Gruppe vor einem Patrizierhaus,

weiter hinten eine weitere maskierte „Dreikönigsgruppe“.

Links im Bild wird an einem Feuer

Blutwurst vorbereitet. Wie im Gesamtwerk des Malers,

so wird auch in diesen beiden Bildern dessen

Feinmalerei deutlich. Lupengenau sind die Details geschildert.

Äußerst phantasiereich auch erzählen seine

Bilder den Alltag bei Hof, wie ebenso im bäuerlichen

Landleben. Gijsels wiederholt gelegentlich seine Bildthemen,

ändert allerdings die Details stets ab. So findet

sich in seinem Werk eine nahezu gleichgestaltete

Darstellung eines Frühlingstanzes unter rot-weißem

Maibaum vor einem Schloss, allerdings in anderer Version.

Auch die hier gegebene Schlittenfahrt steht in

der Reihe weiterer Winterbilder seiner Art. Jedoch unterscheiden

sich die beiden Gemälde in ihrer Qualität

erheblich von vielen in Umlauf gekommenen Bildern

des Malers, über dessen Leben wir nicht sehr viel

wissen. In den Antwerpener Aufzeichnungen der St.

Lukasgilde wird er als Schüler eines Jan oder Johannes

Boots im Jahr 1641-42 erwähnt, wo er 1649/50

als Meister einge tragen wird. Er nutzte als Bildträger

vorwiegend die kostspieligeren Kupferplatten. A.R.

Literatur:

Das „Frühlingsfest“ ist besprochen und ganzseitig

abgebildet in:

Yvonne Thierry und Michel Kerwyn de Meerendre,

Les Peintres Flamands de Paysage au XVIIe Siecle.

Pilo-Paris. (1391802)

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