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Quality Engineering 02.2024

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SPECIAL » Control<br />

Bild: OGP<br />

„Messgeräte müssen<br />

einfacher zu bedienen<br />

sein“, fordert Karl-<br />

Jürgen Lenz, OGP.<br />

Bild: Visometry<br />

„Für die Qualitätskontrolle<br />

gewinnen digi -<br />

tale Zwillinge immer<br />

mehr an Bedeutung“,<br />

sagt Harald Wuest,<br />

Visometry.<br />

Messtechnik hin: die Usability von Qualitätssicherungssystemen.<br />

„Messgeräte müssen einfacher zu<br />

bedienen sein. Die Herausforderungen bei Messraum-<br />

und Produktionsleitern sind stets: Wie schaffen<br />

es die Mitarbeiter in Messraum und Fertigung,<br />

die Vielzahl von verschiedenen Software-Paketen sicher<br />

und einfach zu bedienen?“<br />

Digitaler Zwilling verbindet<br />

CAD-Daten und reale Bauteile<br />

Ein Möglichmacher in diesem Bereich ist der digitale<br />

Zwilling. Dahinter verbirgt sich das Softwaremodell<br />

eines Prozesses, eines Produkts oder einer Dienstleistung,<br />

welches die reale und virtuelle Welt verbindet.<br />

„Für die Qualitätskontrolle gewinnen digitale Zwillinge<br />

immer mehr an Bedeutung, um die Brücke zwischen<br />

3D-CAD-Daten und produzierten Bauteilen zu<br />

schlagen“, sagt Harald Wuest, CEO des Augmented-<br />

Reality-Spezialisten Visometry. Visuelle Qualitätskontrolle<br />

mit einem digitalen Zwilling ermögliche eine<br />

intuitive und schnell durchführbare Prüfung. Dadurch<br />

sei die Nutzung hochpräziser Messsysteme oft<br />

nicht mehr notwendig. „Der Prüfprozess und die damit<br />

verbundene Logistik werden dadurch sehr verschlankt,<br />

da Bauteile an beliebigen Stellen überprüft<br />

werden können und eine aufwändige Vorverarbeitung<br />

von Daten oder das Einmessen von Bauteilen<br />

entfällt.“<br />

Flexibilität und Transparenz im Produktionsprozess<br />

sind auch für Andreas Strobel, Geschäftsführender<br />

Gesellschafter, Dr. Heinrich Schneider Messtechnik,<br />

die klaren Treiber der Digitalisierung in der Qualitätssicherung.<br />

„Durch das Sammeln von Messdaten wird<br />

sie plötzlich zu einem wertschöpfenden Prozess. Ein<br />

weiterer positiver Effekt sind die Kosteneinsparungen<br />

für die Arbeitgeber sowie Erleichterungen im Arbeitsalltag<br />

für die Arbeitnehmer, denn fehlerhafte<br />

Komponenten werden frühzeitig erkannt und ausgeschleust.<br />

Die Null-Fehler-Produktion wird dadurch<br />

zum realistischen Konzept.“<br />

Digitalisierung treibt nicht zuletzt auch die Automatisierung<br />

voran. „Wir sehen insbesondere in der<br />

Automobilindustrie, dass auch die Qualitätssicherung<br />

sich dem Trend zur Realisierung von Effizienzpotenzialen<br />

nicht entziehen kann“, berichtet Jenoptik-Geschäftsführer<br />

Jan Vogt. Dies bedeute, dass manuelle<br />

Prüftätigkeiten durch hochautomatisierte<br />

Qualitätsprüfungen ersetzt werden. Die automatisierte,<br />

durch künstliche Intelligenz gestützte Prüftechnik<br />

sei – von den Kostenvorteilen ganz abgesehen<br />

– manueller Sichtprüfung in puncto Verlässlichkeit<br />

deutlich überlegen.<br />

„Gefragt ist immer mehr Prozesssicherheit“, bestätigt<br />

Sandra Seitz, Market Manager Automotive Leak<br />

Detection Tools beim Schweizer Qualitätssicherungs-<br />

Spezialisten Inficon. Dazu gehörten automatisierte<br />

100-Prozent-Prüfungen in der Linie für jedes einzelne<br />

Produkt, aber auch eine hohe Zuverlässigkeit<br />

des Prüfprozesses. „In einigen Branchen war die<br />

100-Prozent-Prüfung schon immer gang und gäbe,<br />

etwa in der Automobilindustrie. Jetzt setzt sich dies<br />

auch in anderen Branchen durch, etwa in der Batteriefertigung.“<br />

Eine solche Inline-Prüfung müsse vollautomatisiert<br />

erfolgen. An manuellen Stationen jede<br />

einzelne hergestellte Batteriezelle auf ihre Dichtheit<br />

hin zu testen, könne nicht funktionieren.<br />

In diesem Kontext spielen optische Messtechnik<br />

und bildgebende Verfahren ihre Stärken aus. „Bildverarbeitung<br />

und berührungslose Mess- und Prüftechnik<br />

sind Schlüsseltechnologien für die Produktion<br />

von morgen und treibende Kraft für vielfältige Innovationen<br />

in der Qualitätssicherung“, sagt Michael<br />

Sackewitz, Leiter des Fraunhofer-Geschäftsbereichs<br />

Vision. „Solche Mess- und Prüfsysteme stellen in<br />

36 <strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> » 02 | 2024

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