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Quality Engineering 02.2024

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Da der größte Kostenblock in der Produktion entsteht,<br />

achten die Verantwortlichen dort auf sehr hohe<br />

Effizienz. „Wir haben hier in der Schweiz sehr hohe<br />

Lohnkosten“, sagt Carmelo Blandini, COO von Genostis.<br />

„Deshalb sind für uns maximal automatisierte<br />

Produktionsprozesse und der intelligente Einsatz innovativer<br />

Produktionsmittel erfolgsentscheidend.“<br />

Ein Kernelement der Produktion ist die Messtechnik.<br />

„Alle unsere Implantate müssen die strengen<br />

rechtlichen Anforderungen für Medizinprodukte erfüllen,<br />

unter anderem die geltende EU-Medizinprodukteverordnung<br />

MDR 2017/745“, erklärt Zoccoletti.<br />

„Das CE-Kennzeichen ist Voraussetzung für die Vermarktung<br />

eines Implantats in der EU. Um dieses zu<br />

erhalten, müssen wir verschiedene Nachweise erbringen,<br />

die von einem Zertifizierungsunternehmen<br />

geprüft werden.“<br />

»Wir haben in der Schweiz<br />

sehr hohe Lohnkosten.<br />

Deshalb sind für uns<br />

maximal automatisierte<br />

Produktionsprozesse und<br />

der intelligente Einsatz<br />

innovativer Produktionsmittel<br />

erfolgsentscheidend.«<br />

Carmelo Blandini, Genostis<br />

Genostis-COO Carmelo Blandini (links) mit Werth-Vertriebsleiter Detlef Ferger: „Mit Unterstützung<br />

der CT-Spezialisten von Werth haben wir viel Know-how entwickelt und die<br />

Messung passgenau auf unsere Titan-Werkstücke zugeschnitten.“<br />

ein Begriff“, so Blandini. Das gewählte Tomo Scope<br />

XS Plus 160 bringt alle Grundvoraussetzungen mit,<br />

um die Genostis-Implantate zuverlässig und schnell<br />

zu messen. Es ermöglicht das Scannen von kleinen<br />

und mittelgroßen Werkstücken bis etwa 300 mm<br />

Durchmesser und 450 mm Länge. Ein Kernelement ist<br />

die Transmissionsröhre im Monoblock-Design, die<br />

auch bei hoher Röhrenleistung einen kleinen Brenn -<br />

fleck ermöglicht, sodass sich schnelle Messungen mit<br />

hoher Auflösung durchführen lassen.<br />

Bild: Werth<br />

Neben weitreichenden Validierungsmaßnahmen<br />

sind manche Messaufgaben unumgänglich, wie zum<br />

Beispiel die Erstmusterprüfung der einzelnen Produkte.<br />

Darüber hinaus sind fertigungsbegleitende Messungen<br />

erforderlich, die Genostis konsequent automatisiert<br />

in die Produktion integriert hat. „Für unser<br />

Konzept erschien uns die Computertomografie als<br />

am besten geeignete Messtechnologie“, erklärt Blandini.<br />

Die herkömmliche taktile 3D-Koordinatenmesstechnik<br />

schied für ihn aus verschiedenen Gründen<br />

aus: Der Zeitaufwand und die Kosten für die benötigten<br />

Spannvorrichtungen und Messungen seien<br />

enorm, außerdem müssten die Prüflinge manuell<br />

platziert werden. Da biete ein industrielles CT-Gerät<br />

viel bessere Voraussetzungen, um die angestrebte<br />

hohe Automatisierung zu realisieren.<br />

Die Genostis-Verantwortlichen entschieden sich<br />

für das Tomo Scope XS Plus 160 von Werth Messtechnik.<br />

„Werth war uns als renommierter Messtechnik-Anbieter,<br />

der schon lange Koordinatenmesssysteme<br />

für die industrielle Computertomografie anbietet,<br />

Start-up mit Erfahrung<br />

Genostis wurde 2018 gegründet. Die Menschen<br />

dahinter verfügen über Jahrzehnte an Erfahrung in<br />

der Medizintechnik über die gesamte Wertschöpfungskette<br />

bis zum Vertrieb. Ein wesentlicher Teil<br />

der Belegschaft und des Managements war zuvor<br />

bei führenden und etablierten Implantateherstellern<br />

tätig, wo sie die Industrie und den Markt mitgeprägt<br />

haben.<br />

Dass sich die Verantwortlichen des Unternehmens<br />

auf die Herstellung generischer Implantate konzentrieren<br />

und hierin eine weltweites Marktpotenzial<br />

sehen, kommt deshalb nicht von ungefähr. Das aktuelle<br />

Portfolio von Genostis besteht aus 263 Titanplatten<br />

und 165 Schrauben im Durchmesserbereich<br />

von 2,4 bis 5,0 mm.<br />

<strong>Quality</strong> <strong>Engineering</strong> » 02 | 2024 41

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