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Elbufer Rundschau: 60 Jahre Waldbad Alt Garge

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Ohne die Helfer gäbe es das <strong>Waldbad</strong> schon lange nicht mehr<br />

Ein Interview mit Kirsten Klann, Heidrun Frischgesell und Anita Gehre<br />

Das <strong>Waldbad</strong> würde sicher kein <strong>60</strong>jähriges Bestehen<br />

feiern können, wenn nicht viele Menschen über die <strong>Jahre</strong><br />

mit vielen unbezahlten Arbeitsstunden zum Erhalt<br />

der Anlage beigetragen hätten. Dazu gehören Kirsten<br />

Klann als langjährige Vorsitzende des Fördervereins<br />

<strong>Waldbad</strong> <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> e.V. sowie die Helferinnen der<br />

„Montagsgruppe“. Wir haben uns mit ihnen getroffen.<br />

Frage an Kirsten Klann: Was<br />

bedeuten <strong>60</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Waldbad</strong> <strong>Alt</strong><br />

<strong>Garge</strong> für dich ganz persönlich?<br />

Kirsten Klann: Sie bedeuten<br />

unvergessliche tolle Sommer in<br />

meiner Kindheit. Wann immer<br />

es den Eltern möglich war, besuchten wir das <strong>Waldbad</strong>.<br />

Später fuhr ich alleine mit dem Fahrrad hin. Noch viel<br />

später war ich natürlich mit den eigenen Kindern dort.<br />

Frage: Du bist Vorsitzende des Fördervereins <strong>Waldbad</strong><br />

<strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong>. Warum wurde der Förderverein gegründet?<br />

Kirsten: Weil dem <strong>Waldbad</strong> vor 20 <strong>Jahre</strong>n wegen extrem<br />

hoher Kosten das Ende drohte. Die Schließung konnte<br />

nur abgewendet werden, weil wir die Kosten durch<br />

Sponsoren und Eigenarbeit deutlich drücken konnten.<br />

Wohlverdiente Pause beim Arbeitseinsatz im <strong>Waldbad</strong><br />

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<strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong><br />

Frage: Wie lange bist du schon Vorsitzende des Vereins?<br />

Kirsten: Seit März 2007. Unser Vorstand besteht aus 9<br />

Personen. Hervorheben möchte ich meinen Stellvertreter<br />

Sven Schmidt, dessen Verdienste besonders groß sind.<br />

Ich bin eher die Organisatorin, er ist Handwerker mit<br />

Leib und Seele. Durch die Arbeitseinsätze mit freiwilligen<br />

Helfern konnten wir alle zusammen viel Geld einsparen.<br />

Frage: Wer genau ist der Betreiber des <strong>Waldbad</strong>s?<br />

Kirsten: Die Stadt Bleckede. Wir bekommen dankenswerterweise<br />

per Ratsbeschluss öffentliche Mittel über<br />

die Stadt zugewiesen. Ich bin sehr froh, dass auch Bürgermeister<br />

Dennis Neumann entschieden hinter dem<br />

Erhalt des <strong>Waldbad</strong>s steht. Stadtrat und Stadtverwaltung<br />

unterstützen uns ebenfalls. So konnte im letzten Herbst<br />

eine große Fotovoltaikanlage für 63000 Euro installiert<br />

werden, die helfen wird, die Betriebskosten zu senken.<br />

Frage: Was genau ist die „Montagsgruppe“?<br />

Heidrun Frischgesell: Das sind Anita und ich sowie Christel<br />

Mahnke, die leider gerade krank ist. Wir versuchen,<br />

die Außenanlagen in ansehnlichem Zustand zu erhalten.<br />

Montags ist der einzige Tag, an dem das Schwimmbad<br />

geschlossen ist. Deswegen treffen wir uns regelmäßig<br />

am Montag auf dem <strong>Waldbad</strong>-Gelände.<br />

Frage: Was bekommt ihr als Anerkennung dafür?<br />

Wir bekommen (und wollen) keinen Pfennig für unsere<br />

Arbeit. Nicht einmal eine kostenlose <strong>Jahre</strong>skarte, wie<br />

manche Leute annehmen. Aber die Arbeit in der Gruppe<br />

macht uns dabei immer noch viel Spaß.<br />

Allerdings wir sind nicht mehr die Jüngsten und könnten<br />

auf alle Fälle noch Unterstützung gebrauchen.<br />

Wir staunen: Nicht mal eine kostenlose <strong>Jahre</strong>skarte...?!<br />

Frage: Und worin bestehen eure Tätigkeiten?<br />

Anita Gehre: Wir pflegen die Rabatten und Ziersträucher.<br />

Zweimal im Jahr werden Blumen gepflanzt, einmal<br />

im Frühling und noch einmal im Sommer. Manchmal<br />

sind bei Großeinsätzen auch noch andere Helfer dabei.<br />

Frage an Heidrun: Wie bist du dazu gekommen?<br />

Heidrun: Im <strong>Jahre</strong> 1963 wurde mein Sohn geboren. Da<br />

haben wir gerade in <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> gebaut.<br />

1964 wurde das Schwimmbad eröffnet. Unser Sohn<br />

konnte noch nicht laufen, da waren wir schon dabei.<br />

Seit vielen <strong>Jahre</strong>n setze ich mich für den Erhalt der Anlagen<br />

ein, nur als mein Mann vor 19 <strong>Jahre</strong>n sehr krank<br />

wurde, habe ich die Hilfe eine Zeitlang unterbrochen.<br />

Frage an Anita: Wie ist deine Verbindung zum <strong>Waldbad</strong><br />

entstanden?<br />

Anita: Ich bin 1948 hier in <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> geboren. War ab<br />

1966 dann 40 <strong>Jahre</strong> lang mit meinem Mann auf Binnenschifffahrt.<br />

2006 kamen wir wieder zurück nach Hause,<br />

also <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong>.<br />

Ich wollte mich im Dorf einbringen, und so kam ich zu<br />

den Montagsfrauen ins <strong>Waldbad</strong>.<br />

Der langjährige selbstlose Einsatz dieser sympathischen<br />

Frauen ist sehr zu bewundern. Alle Besucher des<br />

<strong>Waldbad</strong>s können tatsächlich nur hoffen, dass den Damen<br />

nicht so bald die Kräfte ausgehen und dass sich<br />

rechtzeitig Verstärkung findet (vielleicht ja durch das<br />

Lockangebot einer kostenlosen <strong>Jahre</strong>skarte?).

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