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Elbufer Rundschau: 60 Jahre Waldbad Alt Garge

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<strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong><br />

Auch mein Sohn hat natürlich bei Uschi im <strong>Waldbad</strong><br />

das Schwimmen gelernt.“<br />

Astrid Schook (heute <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong>) hat als Kind mit ihren<br />

Eltern in Lüneburg gewohnt. Das <strong>Waldbad</strong> hat<br />

sie schon in dieser Zeit kennengelernt. „Meine Eltern<br />

haben an den Wochenenden gerne mit uns Ausflüge<br />

gemacht. Und das beheizte Schwimmbad in <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong><br />

gehörte zu unseren beliebtesten Ausflugszielen.<br />

Dadurch war der Ortsname für mich schon lange, bevor<br />

ich später hergezogen bin, positiv besetzt.“<br />

Petra Hoppe aus Göddingen berichtet, dass sie schon<br />

als kleines Kind oft im <strong>Waldbad</strong> war. „Später bin ich<br />

häufig nach der Schule selbständig mit dem Fahrrad<br />

nach <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> fahren. Dort war es immer interessant,<br />

denn man sah viele Leute und traf auf andere Schüler,<br />

die man kannte.<br />

Unvergessen ist mir ein Tag, wo ich auf der Liegewiese<br />

eingeschlafen bin. Da lag ich ganze 6 Stunden in der<br />

Sonne. Natürlich habe ich mir dabei einen heftigen<br />

Sonnenbrand geholt. Das vergesse ich bis heute nicht.<br />

Schwimmen gelernt habe ich zwar in der Ostsee, aber in<br />

<strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> habe ich mein Schwimmabzeichen gemacht.<br />

Hans-Joachim „Hansi“ Dörschel (heute Glienitz) hat<br />

seine Kindheit in <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> verbracht.<br />

„Ich habe beim Bademeister im <strong>Waldbad</strong> schwimmen<br />

gelernt. Das war zu meiner Zeit Herr Ries.<br />

Treffpunkt von uns Jugendlichen war nach der Schule<br />

im Sommer selbstverständlich das <strong>Waldbad</strong>. Dort kamen<br />

alle hin, auch aus Dörfern, die weiter weg waren,<br />

wie Thomasburg oder Dahlem.<br />

Selbst wenn es rappelvoll war, haben sich die Leute<br />

großzügig auf den weitläufigen Rasenflächen verteilt.<br />

Es gab zur Strukturierung einige Hecken, hinter die<br />

sich mitunter Liebespaare zurückzogen...<br />

Attraktiv war das Areal auch durch seine Minigolf-Anlage<br />

und einen Bodenschachplatz.<br />

Wir waren mit dem Bademeister gut bekannt.<br />

Manchmal habe ich noch abends oben im Restaurant<br />

gesessen, nachdem das Bad schon geschlossen war.<br />

Ich erinnere mich genau, wie mich dabei fasziniert<br />

hat, dass etliche Kaninchen aus ihren Verstecken kamen<br />

und herumhoppelten, sobald die Menschen verschwunden<br />

waren.“<br />

Walter Gross (Göddingen) weiß noch, dass er im Jahr<br />

der Eröffnung jeden Tag nach der Schule mit dem Fahrrad<br />

von Göddingen ins Schwimmbad gefahren ist.<br />

„Da traf man auf viele Gleichaltrige. Damals war ich<br />

15 <strong>Jahre</strong> alt und habe auch schon gerne mal mit den<br />

Mädchen geflirtet.<br />

Meine größte Mutprobe war, als ich einmal einen<br />

Köpper vom 5-Meter-Turm gemacht habe. Das hat<br />

dann allerdings auch für immer gereicht.<br />

Zurück aus <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> bin ich stets über Barskamp gefahren.<br />

Dort gab es beim Konditor Gutja sehr leckeres<br />

Eis für 10 Pfennig.<br />

Als ich später eine Familie gegründet hatte, bin ich<br />

natürlich auch oft mit Frau und Kindern ins <strong>Waldbad</strong><br />

gefahren. Das war bei uns allen ein beliebtes Ziel.“<br />

„Das <strong>Waldbad</strong> hat meinem Mann Hans den Traumjob<br />

seines Lebens geboten“, so Rosi Wulff aus Walmsburg.<br />

„Mit etwa Mitte 40 hat er im <strong>Waldbad</strong> als Hilfsarbeiter<br />

angefangen. Über 20 <strong>Jahre</strong> lang arbeitete er dort als<br />

Badeaufsicht.<br />

Während der Saison waren es stets lange Arbeitstage.<br />

Da Hans von Anfang an mit Leib und Seele dabei war,<br />

war er wirklich oft von 5 Uhr morgens bis 8 Uhr abends<br />

in Aktion. Da er sehr beliebt war, kamen viele Besucher<br />

mit ihren Anliegen zu ihm.<br />

Hans konnte durchdringend pfeifen. Wenn sein Pfiff<br />

ertönte, blickten alle Badebesucher zu ihm hin.<br />

Die Bademeister waren nicht nur für die Aufsicht des<br />

Badebetriebs, sondern auch für die Pflege der Anlage<br />

und die Sauberkeit zuständig.<br />

Durch die Anstellung von Hans in <strong>Alt</strong> <strong>Garge</strong> waren natürlich<br />

auch unsere Kinder fast täglich im <strong>Waldbad</strong>.<br />

Mein Mann hatte damals einen Motorroller und hat<br />

häufig alle drei Kinder darauf mitgenommen. Das war<br />

eigentlich wohl nicht ganz legal. Aber es ist zum Glück<br />

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