Bildung für nachhaltige Entwicklung

Praxis: Bildung für nachhaltige Entwicklung
Solveig Wallroth
Kann man für den Klimaschutz
zu klein sein?
Karl Foerster war Staudenzüchter und Gartenphilosoph. Einen Naturliebhaber
als Namensgeber unserer Schule zu haben inspiriert zu vielen Aktivitäten in den
verschiedenen Fachbereichen. Bei uns steht nicht nur eine fundierte Wissensvermittlung
im Unterricht im Vordergrund, sondern auch das praktische Erleben
und der behutsame Umgang mit den natürlichen Ressourcen unserer Erde.
Solveig Wallroth
ist stellvertretende
Schulleiterin
der Karl-Foerster-
Schule Potsdam.
Wir sind stolz darauf, dass
unsere Schule als Preisträgerin
„Energiesparschule Brandenburg
2023“ sowie als mehrfache
Gewinnerin des Potsdamer Klimapreises
und des Energiesparpreises
Potsdamer Schulen ausgezeichnet
wurde.
Zu klein für den
Klimaschutz?
wicklung. Dabei orientieren wir uns an
den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung,
die von allen Regierungen der
Welt bis 2030 aktiv angegangen werden
sollen. In unseren Unterrichtseinheiten
und Projekten lernen die Kinder,
wie menschliche Aktivitäten
den Klimawandel beeinflussen
und welche Maßnahmen
zum Klimaschutz beitragen
können.
Beispiel: Energiespar-
Detektive
Ein Beispiel dafür ist unser Projekt
„Energiesparprogramm an der Karl-
Foerster-Schule“. Jede Klasse hat zwei
Energiespardetektive, die darauf achten,
dass wir möglichst wenig Müll produzieren,
dass das Licht nur dann eingeschaltet
ist, wenn es wirklich benötigt wird,
und dass wir regelmäßig lüften. Um den
Müll zu reduzieren, wurde beispielsweise
der plastikfreie Freitag eingeführt.
An diesem Tag sollen alle Eltern darauf
achten, nur solche Speisen als Früh-
Über die Frage, ob man
für den Klimaschutz zu klein
sein kann, können die Kinder
unserer Schule nur lachen. Sie wissen:
Auch Grundschulkinder können einen
wertvollen Beitrag zum Klimaschutz
leisten und die erlernten Ideen und
praktischen Anwendungen in ihre Familien
tragen. Unsere Schule hat es sich zur
Aufgabe gemacht, die Schülerinnen und
Schüler für die Herausforderungen des
Klimawandels zu sensibilisieren und sie
zu befähigen, aktiv zu handeln.
Eine wichtige Grundlage dafür ist eine
umfassende Bildung für nachhaltige Entstück
mitzugeben, die keine Verpackungen
haben. Einige Klassen haben als
Alternative dazu selbst Bienenwachstücher
hergestellt. Alle Klassenlehrer und
Klassenlehrerinnen sammeln monatlich
pädagogisch umweltorientierte Aktivitäten,
die in einem Dokument eingetragen
werden. Das können zum Beispiel Projekte,
einzelne Unterrichtsthemen, Wandertage
oder Ähnliches sein. Die Lehrkraft,
die das Energiesparprogramm an
unserer Schule leitet, gibt monatlich die
von allen Klassenlehrkräften gesammelten
Themen in eine vorgegebenen Tabelle
ein, die an eine Berliner Energieagentur
weitergeleitet wird. Dadurch haben
wir bereits mehrere Preise gewonnen
und konnten das Preisgeld sinnvoll für
umweltorientierte Projekte an unserer
Schule einsetzen. Dabei wurden die
Wünsche der Kinder berücksichtigt.
Wie wir den Energieverbrauch an der
Karl-Foerster-Schule reduzieren
• Wandertage (u. a. Theater zu Fuß, Hin- und
Rückweg: circa sechs Kilometer)
• Projekt Umweltschule: Was bedeutet Wasser
für unser Leben?
• Wir nutzen nur kaltes Wasser im Klassenraum,
um unsere Hände zu waschen.
• Wir drehen den Hahn nach der Benutzung
gut zu.
• Wir benutzen Papiertücher aus recyceltem
Material.
• Wir sparen Licht im Klassenraum.
• Wir stellen die Heizung nur wenn nötig,an.
• Wir heizen und lüften effizient.
• Wir trennen unseren Müll.
• Wir verzichten auf zusätzliche Plastikmülltüten
für den Plastikmüll.
• Wir verzichten auf zusätzliche Plastikmülltüten
für den Papiermüll.
• Wir haben eine Schmierpapierstation im
Klassenzimmer, um benutztes Papier erneut
zu verwenden.
• Wir nehmen an der Paper-Race-Aktion teil.
• Wir nehmen am plastikfreien Freitag teil.
• Wir schalten elektrische Geräte (Smartboard,
PC o. Ä.) aus, die nicht gebraucht werden,
oder nutzen den Energiesparmodus.
• Die Pausenglocke läutet nur zum Pausenende.
• Elterninfos werden fast ausschließlich per
E-Mail, Schulcloud oder über die Homepage
kommuniziert.
• Im Speisesaal werden ausschließlich Glasund
Mehrwegflaschen zur Getränkeausgabe
(Wasser) genutzt.
• In der Mensa wird das Essen ausschließlich
auf wiederverwendbarem Geschirr serviert
und Besteck wird genutzt.
• Wir sparen Licht in den Fluren und im Treppenhaus.
Es wird nur, wenn nötig, angeschaltet.
• Wir trennen den Müll (Schulhof).
• Wir werfen keinen Müll auf den
Boden.
• Wir achten darauf,
dass bei der Toilettenspülung
kein
Wasser weiterläuft.
• Die Lehrkräfte drucken
nur das Nötigste
(vorrangige Nutzung
Lehrbuch und
Arbeitshefte).
• Wenn es Kopien
gibt, dann in
Schwarz-Weiß.
12
GS aktuell 166 • Mai 2024