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Bildung für nachhaltige Entwicklung

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Praxis: <strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong> <strong>Entwicklung</strong><br />

Julia Kristin Langhof<br />

Spielerisch zukunftsfähiges<br />

Denken und Handeln fördern<br />

Was wäre, wenn …? (vgl. ebd.). Was wäre, wenn zukunftsfähiges Denken und<br />

Handeln schon in jungen Jahren gefördert und Nachhaltigkeit von klein auf gelernt<br />

wird? Was wäre, wenn Kinder ihre Rechte kennen und lernen, aktiv ihre<br />

Zukunft mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen? Was wäre, wenn<br />

wir in unseren Grundschulen mehr spielen und stärker Zukunftskompetenzen<br />

wie Kreativität und kritisches Denken fördern, statt Arbeitsblätter abarbeiten zu<br />

lassen? Was wäre, wenn Schule ein Ort ist, wo die Stärken jedes Kindes entdeckt<br />

und gefördert werden? Was wäre, wenn wir unsere Vorstellungskraft nutzen, um<br />

Schule und Lernen neu zu denken? Was wäre, wenn …?<br />

Im Rahmen des an der Universität<br />

Trier <strong>für</strong> alle Grundschullehramtsstudierenden<br />

in den <strong>Bildung</strong>swissenschaften<br />

verpflichtenden Bachelorseminars<br />

„Demokratie- und Menschenrechtsbildung“<br />

haben sich Studierende<br />

im Wintersemester 2023/2024 anhand<br />

des Themas „Kinderrechte = Zukunftsrechte“<br />

(Dozentin: Dr. Julia Langhof)<br />

solche „Was wäre, wenn …“-Fragen<br />

gestellt und nach Antworten gesucht.<br />

Kinder haben Rechte<br />

Im Kontext der UN-Kinderrechtskonvention,<br />

der 17 Ziele <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> der Agenda 2030 sowie der<br />

im September 2023 in Genf vom UN-<br />

Kinderrechtsausschuss verabschiedeten<br />

Allgemeinen Bemerkung Nr. 26 zu Kinderrechten<br />

und Umwelt mit besonderem<br />

Fokus auf Klimawandel rezensierten<br />

die Studierendn zum Thema „Kinderrechte<br />

= Zukunftsrechte“ Sach(bilder)bücher<br />

(siehe hierzu auch Franz<br />

et al. 2023). Anschließend wurden von<br />

der Seminargruppe zwei Bücher aus-<br />

Sachbilderbücher zum Thema<br />

Kinderrechte = Zukunftsrechte<br />

Ziel war es, in Kleingruppen möglichst<br />

<strong>nachhaltige</strong> Spiele und Spielverpackungen<br />

(Upcycling) zu entwickeln, mit denen<br />

Future-Skills gefördert werden. Die Spiele<br />

sollten eine <strong>für</strong> Kinder verständliche<br />

Spielanleitung inklusive Reflexionsfragewählt,<br />

mit denen in Hinblick auf das<br />

Recht, zu spielen (Art. 31 UN-Kinderrechtskonvention),<br />

weitergearbeitet wurde.<br />

Hierbei handelte es sich um die beiden<br />

Bücher „Die besten Weltuntergänge“<br />

von Andrea Paluch und Annabelle<br />

von Sperber sowie „Mach dich stark <strong>für</strong><br />

eine bessere Welt“ von Keilly Swift, das<br />

2021 <strong>für</strong> den Deutschen Kinderbuchpreis<br />

nominiert wurde.<br />

<strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> spielerisch fördern<br />

„Das Spiel ist die höchste Form der Forschung“<br />

(Albert Einstein)<br />

Zu den beiden Büchern wurden in<br />

Kleingruppen Spiele zu BNE-Themen<br />

(u. a. SDG 13 „Maßnahmen zum Klimaschutz“)<br />

entwickelt und erprobt, die<br />

Future Skills/21st Century Skills (siehe<br />

hierzu auch Langhof 2024) fördern sowie<br />

zukunftsfähiges Denken und Handeln<br />

bei Grundschulkindern stärken<br />

sollen. Lernspiele sind nicht nur motivierend.<br />

Die entwickelten Spiele unterstützen<br />

ein fächerübergreifendes Unterrichtsprinzip,<br />

denn <strong>Bildung</strong> <strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> ist Querschnittsaufgabe<br />

und wird im besten Fall im Sinne eines<br />

Whole School Approachs ganzheitlich<br />

mit Kooperationspartnern umgesetzt.<br />

Das 4-K-Modell –<br />

Zukunftskompetenzen stärken<br />

Um in einer komplexen BANI-Welt<br />

(Cascio 2020), die sich als brüchig,<br />

ängstlich, nicht linear und unbegreiflich<br />

zeigt, gut zurechtzukommen, braucht es<br />

Dr. Julia Kristin Langhof<br />

arbeitet als Akademische Rätin in der<br />

Abteilung Grundschulforschung und<br />

Pädagogik der Primarstufe an der Universität<br />

Trier. In Lehre und Forschung<br />

befasst sie sich aktuell u. a. mit der<br />

spielerischen Förderung von zukunftsfähigem<br />

Denken und Handeln.<br />

Lern- und Innovationsfähigkeiten. Im<br />

4-K-Modell finden sich vier zentrale<br />

Kompetenzen <strong>für</strong> das Lehren und Lernen<br />

im 21. Jahrhundert:<br />

Kreativität meint, Neues denken, arbeiten<br />

und lernen zu können.<br />

Kritisches Denken impliziert, selbst<br />

denken, arbeiten und lernen zu können.<br />

Kollaboration bedeutet, mit anderen<br />

zusammen denken, arbeiten und lernen<br />

zu können.<br />

Kommunikation beinhaltet, eigenes<br />

Denken, Arbeiten und Lernen (mit)teilen<br />

zu können (Battelle for Kids 2019;<br />

Muuß-Merholz 2017).<br />

Die Seminarteilnehmenden hatten die<br />

Aufgabe, ein Spiel <strong>für</strong> Grundschulkinder<br />

zu entwickeln, mit dem die 4 K gefördert<br />

werden. Durch die Spielentwicklung und<br />

-erprobung im Seminar wurden die Zukunftskompetenzen<br />

der Studierenden<br />

gefördert.<br />

Nachhaltige Spiele entwickeln<br />

34<br />

GS aktuell 166 • Mai 2024

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