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Sie immer die ganze Schrift im Auge, aber nähren Sie sich vom einzelnen<br />

Wort und leben Sie davon. Tun Sie's der Maria nach, die alle<br />

diese Worte in ihrem Herzen bewegte.«<br />

Das seelsorgerliche Wort unseres Lehrers kam bei uns an. Wir<br />

wußten uns von ihm verstanden, gerade in unseren inneren Kämpfen<br />

und Anfechtungen. Aus seiner eigenen Führung, die ihn in<br />

jüngeren Jahren das methodistische Predigerseminar hatte durchlaufen<br />

lassen, war ihm dieses Eingehen auf unsere Situation erwachsen.<br />

So manches Mal atmeten wir tief auf und verließen befreit<br />

den Lehrsaal. Sein Unterricht war eben nicht nur Wissensvermittlung,<br />

sondern mindestens ebenso stark ein Stück hilfreicher Seelsorge:<br />

»Solange wir uns noch sagen lassen können von Gott und Menschen,<br />

ist uns noch zu helfen. - Gerade nach großen Segnungen ist<br />

doppelte Wachsamkeit am Platze. - Mit hochmütigen Heiligen<br />

kann Gott nichts anfangen, wohl aber mit gedemütigten und zerschlagenen<br />

Herzen. - Rechtes Christsein besteht weder in eingebildeter<br />

Sündlosigkeit noch in krankhafter Beschäftigung mit eigenen<br />

Fehlern, sondern im vertrauensvollen Gehorsam gegen den<br />

erkannten Gotteswillen und im liebenden Dienst am Nächsten.«<br />

Wie brannte uns Dr. von Eicken bei den Predigtvorbereitungen die<br />

seelsorgerliche Zielsetzung aller Verkündigung ein: »Die Predigt<br />

braucht die das Herz und Gewissen treffende Zuspitzung.«<br />

Andererseits suchte er uns vor der einseitigen Überspitzung bestimmter<br />

Formen und Inhalte der Verkündigung zu bewahren. Aus<br />

vielfältiger Erfahrung wußte er, daß den Menschen damit nicht aus<br />

ihren Nöten herausgeholfen wird, sondern sie erst recht in neue<br />

Nöte hineingestoßen werden. Doch hören wir ihn selbst:<br />

»Gesetzliches Nötigen ist zwecklos, weil dadurch nie der Heilige<br />

Geist mitgeteilt wird. Allein das Evangelium bringt den Heiligen<br />

Geist mit sich und schafft neue Herzen. Wer Christen mit dem Gesetz<br />

bearbeitet, macht aus ihnen allerschlimmste Pharisäer, die nur<br />

auf den Buchstaben des Gesetzes schauen. -<br />

Wir können noch soviel trösten, und niemand wird getröstet; wir<br />

können noch soviel predigen, und doch bekehrt sich niemand,<br />

wenn ein heimlicher Bann auf uns liegt. -<br />

Gott muß mich nicht gesund machen, auch nicht, wenn ich noch so<br />

stark glaube; aber er kann mich gesund machen, wenn es sein heiliger<br />

Wille ist.«<br />

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