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nach einer Bibelwoche aus Danzig ausgewiesen worden. Jede andere<br />
Mutter hätte sich wohl geschämt, daß alle ihre Söhne (ein<br />
kleiner Sohn Theo war in früher Jugend gestorben) mit der Polizei<br />
in Konflikt gekommen waren. Aber Großmutter Busch sagte immer<br />
wieder im Hochgefühl großer und überzeugender Freude den<br />
Satz: »Wie bin ich stolz, daß meine Söhne für den Heiland leiden!«<br />
Und wenn die Großmutter uns Enkeln in ihrer sprühenden Anschaulichkeit<br />
biblische Geschichten erzählte, dann erlebten wir mit<br />
dem Hirtenbüblein David das Glück, mit dem lebendigen Gott<br />
rechnen zu können, und wir erschauderten mit dem verstoßenen<br />
Saul, dem Gott nicht mehr antwortete.<br />
Weil sie das Angenommensein durch Gott als das größte Vorrecht<br />
auf Erden ansah, darum mühte sich unsere Großmutter auch um ein<br />
bewußtes Leben in der Freude. Sie stand gezielt in einer Gegen-<br />
Arbeit gegen die billigen und vergänglichen Freuden der Welt.<br />
Noch in meiner Studienzeit wäre es für mich ein größeres Opfer<br />
gewesen, auf das sonntägliche Mitblasen im heimatlichen Posaunenchor<br />
zu verzichten, als ein Studentenfest dranzugehen. Unsere<br />
Großmutter hatte uns gelehrt, die Mitarbeit in der Kirchengemeinde<br />
als etwas Herrliches zu begreifen. Und welche Feste konnte<br />
sie aus dem Anlaß des Schulferienbeginns, des einmaligen Eis-Essens<br />
im Sommer, des großen Backfestes im dörflichen Backhaus<br />
machen!<br />
»Erzählt von Gottes Siegen!«<br />
Das alles wurde zusammengefaßt, wenn unsere Großmutter über<br />
den Tisch rief : »Erzählt doch von den Siegen im Reich Gottes !« Das<br />
konnte etwa geschehen, wenn sich an den Sommerabenden die<br />
ganze Familie versammelte und bei den Männern das Gespräch auf<br />
die Politik kam und die Lage etwas gespannt zu werden drohte.<br />
»Erzählt von den Siegen im Reich Gottes!« Dieser Ruf machte, daß<br />
wir Büblein aufmerkten, daß die Frauen ihr Strickzeug zusammensteckten<br />
und nur noch lauschten, wenn Onkel Eißler berichtete,<br />
wie es ihm gelungen war, einem fränzösischen Kriegsgefangenen in<br />
seiner hoffnungslosen Lage beizustehen. Oder wenn Onkel Stöffler<br />
vom Ergehen der Evangelischen in Spanien erzählte, Onkel Johannes<br />
Busch davon, wie ein junger Mann aus Zweifeln schließlich<br />
zum Glauben an Jesus fand. An solchen Abenden begriffen wir<br />
etwas von der Weite des Königreiches Jesu und auch von der<br />
Wahrheit des Bibelwortes: »So ein Glied wird herrlich gehalten, so<br />
freuen sich alle Glieder mit« (1. Kor. 12, 26).<br />
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