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pierungen im Lager zusammengefunden hatten, gemeinsam die<br />
Bibel lasen und miteinander beteten. Eine kleine, aber echte Allianzgemeinschaft,<br />
in der niemand den anderen nach seinem >Woher<<br />
fragte, sondern jeder in dem anderen den Bruder sah, der den<br />
gleichen Weg mit ihm ging. Mir war das alles damals noch ganz<br />
unbekannt.«<br />
Die Fürbitte ist Max Runge unheimlich. Er hat nicht danach gefragt,<br />
kann sie nur hinnehmen und sich gefallen lassen, daß er in eine<br />
Richtung gedrängt wird, gegen die er sich noch sträubt. Er liest<br />
planlos hier und da in der Bibel, verzweifelt an sich und der Welt.<br />
Dann fällt sein Blick auf Jesaja 38, Vers 17: »Siehe, um Trost war<br />
mir sehr bange. Du aber hast dich meiner Seele herzlich angenommen,<br />
daß sie nicht verdürbe; denn du wirfst alle meine Sünden hinter<br />
dich zurück. « Das ist die Wende. Gott hat geredet. Max Runge<br />
begreift plötzlich, was Vergebung ist, was das Kreuz auf Golgatha<br />
bedeutet. Alles früher Gelernte wird jetzt lebendig. Der Druck ist<br />
verschwunden und tiefer Friede in seinem Leben eingekehrt.<br />
Von diesem Frieden, dieser Geborgenheit und Gewißheit, hat Max<br />
Runge noch einmal kurz vor seinem Heimgang in einer Bibelstunde<br />
auf Norderney gesprochen: »In den Briefen des Apostels Paulus<br />
finden wir immer wieder die besondere Formel: >in Christusin Christus<<br />
sind, sind nicht herausgenommen aus den Nöten dieser Welt,<br />
aber sie sind jetzt schon geborgen in ihrem Heiland und Herrn.«<br />
Seine Heilserfahrung, bei dem ein Bruder von den Baptisten Gottes<br />
Werkzeug war, hat Max Runge zu einem glühenden Evangelisten<br />
und zu einem leidenschaftlich weitherzigen Allianzmann werden<br />
lassen. Er hat bis an sein Lebensende nicht vergessen, was er den<br />
»Brüdern« verdankte. Wie oft ist er in späteren Jahren von Tagungen<br />
heimgekehrt und hat tief beglückt von den Brüdern erzählt, mit<br />
denen ihn gemeinsamer Dienst und Auftrag verband!<br />
Die letzten Monate der Gefangenschaft bezeichnete Max Runge als<br />
eine herrliche Zeit: »Mit den wenigen gläubigen Kameraden saß ich<br />
nun auch zusammen mit der Bibel. Die anderen spotteten, wenn wir<br />
beteten. Was tat es? Später führten wir jeden Sonntag Evangelisations-<br />
und Zeugnisversammlungen durch. Es war die Zeit der<br />
brennenden >ersten Liebe