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Im Jahre 1908 führte der Weg Paul Wißwedes als Reisesekretär und<br />
Mitarbeiter in der Missionsleitung nach Kattowitz in Oberschlesien.<br />
Bis zum Kriegsausbruch 1914 durchzog er jährlich mindestens<br />
drei Monate Rußland, um unter Lutheranern, Evangeliumschristen<br />
und Mennoniten, sowie in den Gemeinschaftsversammlungen der<br />
Bessarabier bevollmächtigt das Wort Gottes zu verkündigen. Ein<br />
Bruder sagte einmal treffend: »Bruder Wißwede verkörperte ein<br />
wesentliches Stück Reichgottesgeschichte mit den Völkern des<br />
Ostens.«<br />
In den Jahren 1915 bis 1918 stand er als Offizier im Kriegsdienst.<br />
Trotz dreimaliger schwerer Verwundung durfte er gesund zu den<br />
Seinen zurückkehren. Die politischen Verhältnisse nach Kriegsende<br />
hielten die Türen nach Osteuropa zunächst verschlossen. So folgte<br />
er einem Ruf als Prediger in den Schlesischen Gemeinschaftsverband.<br />
Sein erstes Arbeitsfeld wurde Hirschberg im Riesengebirge,<br />
bis er 1925 nach Glogau weiterzog. Gleichzeitig übertrug man ihm<br />
die Geschäftsführung des Schlesischen Gemeinschaftsverbandes.<br />
Diese weitläufige Aufgabe und seine aktive Mitarbeit im Deutschen<br />
Verband der Jugendbünde für entschiedenes Christentum (EC)<br />
machten 1932 den Umzug nach der damaligen Landeshauptstadt<br />
Breslau notwenig.<br />
In diese Zeit fiel Wißwedes Wahl zum Vorsitzenden der Reichgottesarbeiter-Vereinigung<br />
(RGAV), die er fast zweieinhalb Jahrzehnte<br />
in großer Liebe und Weisheit leitete. Ein Bruder aus der<br />
RGAV soll hier zu Wort kommen: »Dieser bewährte Knecht Gottes,<br />
dessen Lauterkeit, Glaubensfestigkeit und Zielklarheit sich mit<br />
Weisheit und Einfühlungsvermögen paarten, war in unserer Mitte<br />
ein Bruder mit besonderer Begnadung. Wer mit ihm zusammenkam,<br />
wurde von einem göttlichen Segensstrom erfaßt.« Viele Brüder<br />
vertrauten sich mit ihren Fragen, Sorgen und Nöten Paul<br />
Wißwede als Seelsorger an. Einige Stimmen sollen uns dies deutlich<br />
machen: »Sein abgewogenes geistliches Urteil war uns in manch<br />
schwieriger Situation (Zeit des Nationalsozialismus) sehr wertvoll.<br />
- Seine besondere Fürsorge galt allen Brüdern mit ihren Familien,<br />
die im vollzeitlichen Dienst standen. - Ich durfte in der Seelsorge<br />
seine Warmherzigkeit und Güte erfahren. - Mit mir haben in der<br />
RGAV viele Brüder ihn als einen begnadeten Seelsorger erlebt. - Im<br />
seelsorgerlichen Gespräch wurde immer wieder tiefes Mitempfinden<br />
offenbar. - Er führte stets in die helfende Gegenwart Jesu.«<br />
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