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Weite Wege - weite Verantwortung<br />

Am 20. 4. 1900 trat sie in Borken ein. Im dortigen Pfarrhaus stand<br />

die Wiege des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes. Die<br />

Darbietung des Wortes Gottes, die Unterrichtsstunden, besonders<br />

die Heilslehre, das Vorbild der Hauseltern und die innere Verbundenheit<br />

mit den Schwestern, alles dieses wirkte an ihrem Herzen so,<br />

daß ihr ein Licht nach dem andern aufging sowohl über ihr selbstsüchtiges<br />

Ich als auch über ihren herrlichen Heiland, vor dem sie<br />

von ganzem Herzen offenbar werden wollte. Bald übernahm sie<br />

hier schon Verantwortung, als der erste Hausvater, Pfarrer Blazejewski,<br />

nach kurzer Krankheit vom Herrn abgerufen wurde und sie<br />

die leidende Witwe mit den Kindern zu betreuen hatte. Diese Verantwortung<br />

vermehrte sich noch nach Ubersiedlung der kleinen<br />

Schwesternschaft nach Vandsburg im November 1900, wo Pfarrer<br />

Theophil Krawielitzki fortan ihr Hausvater war.<br />

Es war ein besonderes Erleben, als Schwester Emilie sich mit den<br />

andern Schwestern nach all dem Geschehen in Borken wieder mehr<br />

ihrer Ausbildung widmen und das Wort Gottes in Vandsburg<br />

reichlich hören konnte. Sie arbeitete bald danach auf einzelnen Stationen<br />

in Gemeinde- und Privatpflege. Noch in späteren Jahren hat<br />

sie mit größter Freude von der Kostbarkeit des schönen Dienstes<br />

erzählt, Mutter der Gemeinde zu sein und Menschen zum Heiland<br />

zu führen.<br />

Im Mai 1903 berief Pfarrer Krawielitzki Schwester Emilie als<br />

Hausmutter nach Vandsburg ins Mutterhaus, da Frau Pfarrer Blazejewski<br />

ihren Dienst als Hausmutter aufgab. Schweren Herzens,<br />

aber im Gehorsam gegen den Herrn, löste sie sich aus dem ihr liebgewordenen<br />

Dienst. Mit dem vollen Einsatz ihrer kraftvollen Persönlichkeit<br />

stand sie fortan der neuen Aufgabe vor.<br />

Der Herr hatte sie mit einem ausgeprägt praktischen Sinn ausgestattet.<br />

Mit viel Umsicht und Weitblick führte sie ihre Schwestern in<br />

die Linien des Dienstes ein. Selbst zu jedem Opfer bereit, wollte sie<br />

jeder Schwester helfen, eine echte Diakonisse und eine wirkliche<br />

Nachfolgerin Jesu Christi zu werden. Sie liebte Gottes Wort, kam<br />

täglich hungrig und durstig zum Herrn, um sich aus seinem Wort<br />

stärken zu lassen. Sie lebte aus dem Wort. Der Herr schenkte ihr<br />

viel innere Vollmacht, ihren Schwestern die Wahrheit des Kreuzes<br />

so zu zeigen, wie er sie ihr aufgeschlossen hatte. 1908 wurde noch<br />

mehr auf ihre Schultern gelegt, als Pfarrer Krawielitzki sich nach<br />

Marburg berufen wußte, wo das Mutterhaus »Hebron« und ebenso<br />

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