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das eigene Wesen und Leben hinein. Da entdeckte ich mit der Zeit<br />

Dinge in mir, von deren Dasein ich bisher keine Ahnung hatte. Ich<br />

stand mit jemand zusammen, die ich sprechen wollte und auf deren<br />

Urteil ich viel gab. Da kam eine andere dazu, die auch etwas zu besprechen<br />

hatte. Darüber ärgerte ich mich. Als sie so lange redete,<br />

wurde ich ungeduldig, und als auf deren Fragen eingehend und<br />

lange geantwortet wurde, da verabschiedete ich mich einfach mit<br />

einem Gefühl im Herzen, das ich vorher noch nicht so bewußt in<br />

mir entdeckt hatte. Das schmeckte mir wie Galle, und boshafte<br />

Gedanken gegen die Betreffende stiegen in mir auf, bis mir die Augen<br />

darüber aufgingen: das ist wohl die Eifersucht, was du ja für so<br />

gemein hältst! Also so etwas ruht auch in mir! Das habe ich nie gewußt.<br />

Nun fing ich an, Gott zu bitten: >So etwas laß nicht in mir, das stößt<br />

mich bei anderen Menschen so ab; das will ich nicht haben!< Seine<br />

Erhörung war anders, als ich dachte. Ich mußte erfahren, daß andere<br />

es mir mißgönnten, wenn in der Arbeit etwas gelang, mußte<br />

durch Neid und Eifersucht leiden und mir dann immer wieder sagen:<br />

Du brauchst das, um selber zu sehen, wie häßlich es ist, was du<br />

ja auch in dir selber gemerkt hast.«<br />

Der beste Weg zum Frieden untereinander<br />

»Wir waren viel zusammen gewesen, hatten uns lieb, und ich traute<br />

der Betreffenden nur das Allerbeste zu. Und dann kam etwas, was<br />

ich nicht verstand. Es legte sich ein Schatten zwischen uns. Weil ich<br />

offen sein wollte, überging ich den Schatten und versuchte weiter,<br />

harmlos zu bleiben, und doch merkte ich, wie aus dem Schatten eine<br />

Wand wurde und aus der Wand ein Gegeneinander. Was der Grund<br />

war, ahnte ich nicht. Da fing ich an, offen die andere daraufhin anzureden,<br />

um die Wand wegzubekommen. Hätte ich geschwiegen,<br />

wäre es besser gewesen. Nun aber brach es wie eine Rakete los, und<br />

ein Strom von Vorwürfen polterte über mich herein, deren Gründe<br />

ich gar nicht verstand, weil ich so völlig harmlos gewesen war. So<br />

kamen wir ganz auseinander.<br />

Eines wurde mir klar: Je mehr man miteinander redet und sich<br />

Vorwürfe macht, desto weiter wird die Kluft. Es ist so viel schöner,<br />

im Frieden mit den Menschen zu leben, und nun war da eine ganz<br />

tiefe Kluft, die ich nicht überbrücken konnte. Ach, das hat mir viel<br />

Not, unsagbar viel Not gemacht, weil ich den Grund nicht verstand.<br />

Schließlich verzagte ich fast darüber, bis mir Gott etwas<br />

zeigte: Sei still und warte ab! Da übergab ich ihm die ganze Sache<br />

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