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mit »Fleisch und Blut« zu befragen. Es war die Offenbarung der<br />

Hand Gottes.<br />

Pfarrer Coerper war daran gelegen, daß Buddeberg auf dem »Missionsberg«<br />

in Liebenzell rasch bekannt würde. Dieser kam und hielt<br />

am Sonntag, dem 12. November 1933, zwei Andachten. Am folgenden<br />

Montag sprach er wiederum zweimal, und zwar vor dem<br />

Vorstand der Mission und andern maßgeblichen Leuten. Nach der<br />

einstimmigen Meinung aller Zuhörer verkündigte er eine klare biblische<br />

Botschaft. So wurde er alsbald als Mitarbeiter berufen. Er<br />

meinte aber, daß es sich wohl nur um ein Provisorium handele, gegebenenfalls<br />

für längere Zeit. Auch andere dachten so.<br />

Aber es kam anders. Am Mittwoch, dem 27. Dezember 1933, erlitt<br />

Coerper einen Schlaganfall, von dem er sich zwar etwas erholte,<br />

doch nicht so, daß er die Leitung der Liebenzeller Mission noch<br />

einmal hätte übernehmen können. Das Steuer entsank seiner Hand.<br />

Aber am 1. Januar 1934 war sein neuer Mitarbeiter zur Stelle und<br />

trat für ihn an das Steuer - früher, als er es vorgehabt hatte. Der<br />

Herr ließ seinen Knecht Heinrich Coerper nicht im Stich, sondern<br />

half ihm und dem Werk in der Stunde der größten Verlegenheit aus.<br />

Ein »Altpietist« wächst in ein Werk des »Neupietismus« hinein<br />

Als Ernst Buddeberg nach Liebenzell kam, war er in den Kreisen<br />

des rheinischen Pietismus zwar bekannt, aber nicht in Süddeutschland<br />

und in den schwäbischen Missionskreisen. Zurückblickend<br />

muß gesagt werden, daß ihn Gott gebraucht hat als »geistliche<br />

Blutauffrischung« für Liebenzell, und zwar eigenartigerweise genau<br />

für die 12 Jahre Dauer des »tausendjährigen« Dritten Reiches.<br />

Gott hat ihn in dem großen Missionswerk, zu dem er sich klar gerufen<br />

wußte, bestätigt, sowohl organisatorisch wie auch geistlich im<br />

Hinblick auf die Glaubenslinien des »Deutschen Zweiges der China-Inland-Mission«,<br />

wie sich die Liebenzell er Mission in ihren<br />

Anfängen nannte.<br />

Buddeberg war ein bevollmächtigter »Pastor«, ein Hirte, dem die<br />

Aufgabe übertragen war, das Missionsschiff durch die Wellen,<br />

Wirrnisse und politischen Schwierigkeiten des Dritten Reiches<br />

hindurchzuleiten. Wie vielen Nöten und Schwierigkeiten waren die<br />

Reichgotteswerke in Deutschland seit 1933 vielfach ausgesetzt!<br />

Gott gab seinem Knecht Gnade und Weisheit. Zwar wurden einige<br />

größere und nur zur Massenunterbringung geeignete Häuser auf<br />

dem Missionsberg für Umsiedlungs- und Kriegszwecke vor dem<br />

und im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt. Aber sonst gab es keine<br />

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