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cthulhus ruf - Der dunkle Planet

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Achleitner fühlte, dass sich sein Assistent nicht in der<br />

Stimmung zu einem Gespräch befand. Er schielte<br />

verwundert zu ihm hinüber und legte sich dann nüchterner<br />

selbst einen Riegel vor.<br />

„Nun, lassen wir das. Wir werden noch manchen Monat<br />

brauchen, um die richtige Dosierung für das menschliche<br />

Objekt zu finden. Sie können jetzt Schluss machen, Loeser.<br />

Es ist spät genug. Sagen Sie meiner Frau, dass ich noch ein<br />

oder zwei Stunden zu tun habe.“<br />

Georg Loeser nickte stumm und atmete verstohlen auf.<br />

Er rückte noch dies und jenes zurecht, dann zog er seinen<br />

Schutzkittel herunter und verabschiedete sich mit einem<br />

Grußwort. Achleitner beachtete seinen Weggang kaum. Er<br />

war in seine Arbeit vertieft.<br />

Die Abendsonne flutete durch das Wohnzimmer.<br />

Elisabeth Achleitner saß über einer Stickerei, als Georg<br />

Loeser eintrat. Sie legte sie beiseite und ging ihm entgegen<br />

– fast, als wolle sie ihn umarmen, aber sich dann erschreckt<br />

abfangend, so dass die Bewegung eben noch ausreichte, um<br />

die Hände sich finden zu lassen. Ihre Augen gingen dabei<br />

scheu forschend über sein Gesicht.<br />

„Sie haben heute lange gearbeitet.“<br />

Georg Loeser versuchte, sie an sich zu ziehen, aber als<br />

sie sich abwehrend versteifte, gab er ihre Hände frei und<br />

blickte an ihr vorbei zum Fenster. Die Erregung arbeitete in<br />

seinem Gesicht. Er bemühte sich, sich abzufangen und<br />

behutsam zu werden, aber dann kamen seine Worte doch<br />

noch wie ein Ausbruch.<br />

„Das ist unerträglich. Wir müssen ihm die Wahrheit<br />

sagen, Elisa, heute noch oder morgen. Endlich reinen Tisch!<br />

Ich mag diese Heimlichkeit nicht mehr, und wir sind ihm<br />

die Offenheit schuldig. Bitte – ich weiß, dass du ihm nicht<br />

wehtun möchtest. Ich möchte ihm den Schmerz auch<br />

ersparen, aber es gibt keine andere Möglichkeit. Wir waren<br />

uns einig geworden, dass wir ihn schonen wollten, bis er<br />

seine Arbeit abgeschlossen hat – und ich habe mich daran<br />

gehalten, obgleich es mir schwer genug fiel. Aber jetzt ist es<br />

so weit, Elisa. Er besitzt das Rezept und einen Erfolg,<br />

dessen Bedeutung er selbst noch nicht einmal ahnt, er wird<br />

der berühmteste Wissenschaftler der Welt werden, Geld<br />

nach Belieben verdienen und mächtig sein – tausendfacher<br />

Gegenwert für diesen einen Verzicht! Er wird ihn leichter<br />

tragen, als du meinst, denn jetzt steht er vor unendlichen<br />

Möglichkeiten. Wir müssen ihm sagen, dass wir uns<br />

lieben.“<br />

Elisabeth tastete nach seinem Arm. Ihr zögernder Tonfall<br />

verriet ihre Beklemmung.<br />

„Es würde ihn verstören, Georg. Er ist so hilflos.<br />

Vielleicht ist es keine Schuld, dass wir uns lieben, aber<br />

wenn ein anderer daran zerbricht …?“<br />

Georg Loeser ruckte zu ihr herum und fasste sie bei den<br />

Schultern.<br />

„Und wenn ich daran zerbreche? Weißt du nicht, was<br />

sich da vorbereitet? Er träumt – und es sind angenehme<br />

Träume, die er hat. Er will sich selbst als ersten verjüngen –<br />

um zwanzig Jahre – und dann eine junge Ehe mit dir führen<br />

– ein neuer Liebhaber – begreifst du, was das heißt?“<br />

Sie blieb reglos mit hängenden Armen zwischen seinen<br />

Händen, aber das Erschrecken weitete ihre Augen. Sie<br />

verstand, was er andeutete, und ihre Gedanken huschten wie<br />

hastige Schatten über ihr helles Gesicht.<br />

„Du wirst dich entscheiden müssen, Elisa“, drängte er<br />

ruhiger und weicher weiter. „Ich habe lange genug gewartet<br />

– zu lange schon, denn heute wählst du nicht mehr zwischen<br />

mir und einem alten, erfolglosen Mann, sondern zwischen<br />

einem mittellosen Assistenten und einem, der auch wieder<br />

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