cthulhus ruf - Der dunkle Planet
cthulhus ruf - Der dunkle Planet
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Meinung:<br />
Mit diesem Roman schrieb Adam Nevill, der neue Star der<br />
britischen Horror-Literatur-Szene, einen klassischen<br />
Okkult-Thriller an dem Roman Polanski seine helle Freude<br />
haben würde. Die beklemmende Atmosphäre des Barrington<br />
House erinnert frappant an „Rosemarys Baby“ oder auch<br />
„<strong>Der</strong> Mieter“. Im Gegensatz zu den Schriftstellern der<br />
neuen, härteren Gangart wie beispielsweise Brett McBean,<br />
Bryan Smith, Edward Lee oder Brian Keene setzt Nevill die<br />
Horror-Elemente seiner Geisterhausgeschichte sehr viel<br />
subtiler ein. <strong>Der</strong> Roman beginnt sehr langsam und seicht.<br />
Vom Prolog einmal abgesehen, ist Nevill zunächst bemüht<br />
eine Atmosphäre der Normalität zu schaffen, in die sich das<br />
(übernatürliche) Grauen langsam und unmerklich einen<br />
Weg bahnt. Dürre Gestalten, die sich im Spiegel zeigen und<br />
bizarre Visionen, die den Nachtportier Seth plagen, sowie<br />
die barsche, beinahe hasserfüllte Ablehnung einiger<br />
Hausbewohner sorgen im Verlauf der Handlung für die<br />
entsprechende Gänsehaut. Allerdings dauert es tatsächlich<br />
einige Zeit bis die Geschichte in Fahrt kommt und nach dem<br />
wirklich gelungenen, fast schon surrealen Ende, hat man<br />
schnell den Eindruck, dass die Geschichte mit 100 Seiten<br />
weniger sehr viel spannender und stringenter hätte erzählt<br />
werden können. Auch die sehr überstürzte und<br />
haarsträubende Lovestory in der Mitte des Buches wirkt<br />
sehr konstruiert, beinahe so, als ob Nevill von Seiten seines<br />
Verlags den Hinweis bekommen hat, dass zumindest ein<br />
wenig Romantik heutzutage auch in Horrorromanen<br />
vorkommen müsste. So authentisch und lebendig Apryl<br />
auch sonst wirken mag, dieses überstürzte Techtelmechtel<br />
fällt gänzlich aus dem Rahmen. Zum Glück bleibt die<br />
Romanze lediglich schmückendes Beiwerk und im letzten<br />
Drittel entwickelt die Geschichte ein enormes Tempo und<br />
eine bedrückende Gruselatmosphäre. Wie schon erwähnt,<br />
die ideale Vorlage für einen okkulten Horror-Thriller à la<br />
Roman Polanski.<br />
Aufmachung:<br />
Schrifttyp und Aufmachung des Buches erinnern an Nevills<br />
Erstling „Im tiefen Wald“. Eine ausführlichere<br />
Beschreibung des Inhaltes findet sich auch bei diesem Buch<br />
nicht auf dem hinteren Buchdeckel in Form eines<br />
Klappentextes, sonder auf der vorderen Klappenbroschur.<br />
Das Buch liegt trotz seiner Größe gut in der Hand, besitzt<br />
eine feste und stabile Papierqualität, sowie einen<br />
angenehmen Satzspiegel.<br />
Fazit:<br />
Stimmungsvoller Geisterhausgrusel mit schleppendem<br />
Anfang und beklemmendem Finale. Trotz einer<br />
unpassenden Romanze im Mittelteil entwickelt die<br />
Geschichte nach anfänglichen Schwierigkeiten später eine<br />
wirklich schaurige Gruselatmosphäre.<br />
Auch zu finden unter LITERRA.INFO<br />
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