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seminarmarkt<br />
TIPPS FÜR PROFIS. Etwa 50 bis 60 Prozent aller Fehltage in <strong>de</strong>n Unternehmen sind auf<br />
Stress zurückzuführen. In Deutschland belaufen sich die stressbedingten Ausfallkosten<br />
auf etwa 45 Milliar<strong>de</strong>n Euro pro Jahr. Die Unternehmen, aber auch je<strong>de</strong>r einzelne<br />
Angestellte, können etwas dagegen tun.<br />
Erste Hilfe bei Stress<br />
Ab 2003 durchliefen alle 13.000 Mitarbeiter<br />
<strong>de</strong>r Londoner U-Bahn ein Stressregulierungsprogramm.<br />
Die Organisation<br />
wur<strong>de</strong> angepasst, die Vorgesetzten auf<br />
stressreduzieren<strong>de</strong> Arbeitstechniken geschult<br />
und alle Mitarbeiter über die Gefahren<br />
von Stress und Burnout aufgeklärt.<br />
Mit gutem Ergebnis: Die Kosten, die bislang<br />
durch Fehlzeiten entstan<strong>de</strong>n waren,<br />
reduzierten sich um 455.000 britische<br />
Pfund, was einen Return-on-Investment<br />
von eins zu acht entsprach.<br />
Nicht je<strong>de</strong>s Unternehmen sorgt so vorbildlich<br />
vor. Aber auch für je<strong>de</strong>n Einzelnen<br />
gibt es einige Möglichkeiten, wie er<br />
ganz individuell im Notfall Stress vermei<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
1. Richtig atmen.<br />
Mit <strong>de</strong>r richtigen Atemtechnik lassen sich<br />
Stresssymptome mil<strong>de</strong>rn. Oft wer<strong>de</strong>n nur<br />
die oberen Anteile <strong>de</strong>r Lungenflügel mit<br />
sauerstoffreicher Luft gefüllt und große<br />
Teile <strong>de</strong>r Lunge bleiben ungenutzt. Ein<br />
entspannter Mensch hingegen atmet tief<br />
und langsam ein und aus. Pro Tag atmet<br />
<strong>de</strong>r Mensch im Ruhezustand etwa 15.000<br />
Mal ein und wie<strong>de</strong>r aus. Stress kann uns<br />
im wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes die Luft<br />
wegnehmen. Dann wer<strong>de</strong>n nur die oberen<br />
Anteile <strong>de</strong>r Lungenflügel mit sauerstoffreicher<br />
Luft gefüllt und große Teile<br />
<strong>de</strong>r Lunge bleiben ungenutzt. Bei dieser<br />
oberflächlichen Stressatmung heben sich<br />
typischerweise die Schultern, die Brust<br />
wird herausgedrückt und <strong>de</strong>r Bauch eingezogen.<br />
Ein entspannter Mensch hingegen<br />
atmet tief und langsam ein und aus.<br />
„Erst einmal tief durchatmen“, ist <strong>de</strong>shalb<br />
ein guter und sehr hilfreicher Rat, wenn<br />
<strong>de</strong>r Stress zu groß wird. Denn bei <strong>de</strong>r<br />
entspannen<strong>de</strong>n Bauchatmung wird <strong>de</strong>r<br />
Solarplexus massiert. Dieses Nervennetz<br />
liegt im oberen Bauchraum und wirkt be-<br />
62 wirtschaft + weiterbildung 06_2009<br />
ruhigend auf das Nervensystem. Dadurch<br />
wer<strong>de</strong>n nervöse Spannungen gelöst und<br />
Unruhe abgebaut. Die einfachste Übung<br />
dazu ist das Gähnen. Gähnen regt <strong>de</strong>n<br />
Kreislauf an und verbessert die Ener gie-<br />
und Sauerstoffzufuhr. Zu<strong>de</strong>m löst Gähnen<br />
Verspannungen im Kopf und an <strong>de</strong>r<br />
Kiefermuskulatur.<br />
Tipp: Stehen Sie im Büro auf, machen Sie<br />
das Fenster auf und holen Sie tief Luft.<br />
Bereits fünf bis sechs bewusste Atemzüge<br />
reichen aus, um eine Distanz zum Stress<br />
zu schaffen. O<strong>de</strong>r verlegen Sie Besprechungen<br />
in die freie Natur!<br />
2. Positive Gedanken <strong>de</strong>nken.<br />
Die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>s Gehirns bleibt<br />
häufig auf eine einzige Sache konzentriert.<br />
Wenn es etwas Negatives im Brennpunkt<br />
hat, kann das stark blockieren. Hier<br />
helfen positive Gedanken. Tipp: Stellen<br />
Sie sich in Stresssituationen folgen<strong>de</strong> Fragen.<br />
Wie schlimm ist das alles eigentlich?<br />
Was könnte schlimmstenfalls eintreten?<br />
Sterbe ich daran?<br />
Wer<strong>de</strong> ich stark benachteiligt?<br />
Sie wer<strong>de</strong>n mit Sicherheit feststellen, dass<br />
die Situation nicht so bedrohlich ist, wie<br />
sie zunächst erschien. Oft wer<strong>de</strong>n Probleme<br />
unter Stress überbewertet. Machen<br />
Sie eine Liste mit <strong>de</strong>n positiven Faktoren<br />
in <strong>de</strong>r jeweiligen Situation. Schreiben Sie<br />
sich Ihre positiven Leitsätze auf und rufen<br />
Sie sie sich in stressigen Situationen ins<br />
Gedächtnis!<br />
3. Ruhepausen einlegen.<br />
Dass Überstun<strong>de</strong>n und lange Arbeitszeiten<br />
langfristig zur Produktivitätssenkung führen,<br />
ist längst bekannt und erwiesen. Oft<br />
ist auch eine erhöhte Fehlerrate in diesen<br />
Situationen festzustellen. Um in stressigen<br />
Situationen Fehler zu vermei<strong>de</strong>n,<br />
hilft es <strong>de</strong>shalb, trotz allem kleine Pausen<br />
einzulegen. Fünf Minuten pro Stun<strong>de</strong> rei-