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seminarmarkt<br />

Seminar-Übungen<br />

gegen Stress<br />

WERKZEUGKASTEN. Was passiert in einem Anti-Stress-<br />

Seminar? Die auf <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n vorangegangenen Seiten<br />

beschriebenen Tipps zur Stressbewältigung spiegeln<br />

sich auch in einer Reihe von Seminarübungen wi<strong>de</strong>r.<br />

Hier drei Lieblingsübungen mit Aha-Effekt, auf die Anti-<br />

Stress-Trainer schwören.<br />

1. Lach mal wie<strong>de</strong>r.<br />

Übungsablauf in Kürze: Seminarteilnehmer<br />

stellen sich möglichst intensiv eine<br />

sehr stressige Arbeitssituation vor. Dann<br />

erleben sie, wie Lachen das Stressniveau<br />

überraschend schnell absenken kann.<br />

Zeitbedarf: Ungefähr 20 Minuten.<br />

Material: Eine gute Sammlung von Witzen<br />

und ein Flipchart.<br />

Übungsablauf: Der Trainer bittet die Teilnehmer,<br />

sich eine schlimme Stresssituation<br />

am Arbeitsplatz möglichst plastisch<br />

vorzustellen. Dann soll die gefühlte Höhe<br />

<strong>de</strong>s Stressniveaus auf einer Skala von eins<br />

bis fünf markiert wer<strong>de</strong>n – wobei fünf das<br />

höchste Niveau darstellt. Gleich danach<br />

startet eine Stand-up-Comedy-Run<strong>de</strong>. Der<br />

Trainer erzählt ungefähr zehn Minuten<br />

lang erprobte Witze. Talentierte Seminarteilnehmer<br />

können mitmachen.<br />

Danach wer<strong>de</strong>n die Teilnehmer aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />

sich noch einmal in die stressige<br />

Situation am Arbeitsplatz hineinzuversetzen<br />

und das dabei erlebte Stressniveau<br />

noch einmal zu bewerten. Der Trainer<br />

bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Durchschnitt <strong>de</strong>r ersten Bewertungsrun<strong>de</strong><br />

und <strong>de</strong>n Durchschnitt <strong>de</strong>r<br />

zweiten Run<strong>de</strong>. Zu erwarten ist, dass <strong>de</strong>r<br />

Durchschnittswert sinkt. Die Botschaft:<br />

Humor verringert Stress und hat keine<br />

schädlichen Nebenwirkungen. Eine Diskussion<br />

sollte sich um folgen<strong>de</strong> Fragen<br />

drehen: Wie kann Humor Ihnen an Ihrem<br />

Arbeitsplatz helfen? Wie hat bei Ihnen<br />

Humor schon einmal schwierige Situationen<br />

bei <strong>de</strong>r Arbeit o<strong>de</strong>r im Privatleben<br />

aufgelöst? Wie können Sie regelmäßiges<br />

Lachen besser in ihre Arbeit integrieren?<br />

64 wirtschaft + weiterbildung 06_2009<br />

2. Lass <strong>de</strong>n Stress vorbeirauschen.<br />

Übungsablauf in Kürze: Die Teilnehmer<br />

lernen, Beschuldigungen o<strong>de</strong>r Angriffe an<br />

sich vorbeiziehen zu lassen.<br />

Zeitaufwand: Etwa 20 Minuten.<br />

Material: Kein Material erfor<strong>de</strong>rlich.<br />

Übungsablauf: Die Teilnehmer wer<strong>de</strong>n aufgefor<strong>de</strong>rt,<br />

sich eine Person vorzustellen,<br />

die sie mit lauten, harschen Worten am<br />

Arbeitsplatz angreift (wüten<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>,<br />

cholerischer Boss, aggressiver Kollege).<br />

Dann bekommt je<strong>de</strong>r Teilnehmer einen<br />

an<strong>de</strong>ren Teilnehmer zugeordnet, <strong>de</strong>r diese<br />

feindliche Person nachspielt. Das sieht<br />

so aus, dass <strong>de</strong>r „Schauspieler“ für zwei<br />

o<strong>de</strong>r drei Minuten <strong>de</strong>n Teilnehmer mit aggressiven<br />

Worten „in <strong>de</strong>n Senkel stellt“.<br />

Der Teilnehmer soll lernen, gelasssen zu<br />

bleiben. Er wird aufgefor<strong>de</strong>rt, Folgen<strong>de</strong>s<br />

zu visualisieren: Sobald die aggressiven<br />

Worte <strong>de</strong>n Mund <strong>de</strong>s Gegenübers verlassen,<br />

sieht er die einzelnen Buchstaben<br />

<strong>de</strong>r ausgesprochenen Worte auf sich zukommen.<br />

In seiner Vorstellung buchstabiert<br />

also <strong>de</strong>r Angreifer die aggressiven<br />

Worte. Der Teilnehmer erlebt in seiner<br />

Vorstellung, wie ein Strom von Buchstaben<br />

an seinem Kopf entwe<strong>de</strong>r links o<strong>de</strong>r<br />

rechts vorbeisaust. Die Imagination sollte<br />

so stark sein, dass er glaubt, einen Windhauch<br />

zu spüren, mit je<strong>de</strong>m Buchstaben<br />

<strong>de</strong>r vorbeifliegt. Die Aufgabe <strong>de</strong>s Üben<strong>de</strong>n<br />

ist es nicht, die Worte zu ignorieren. Er<br />

soll aber spüren, wie sich durch diese<br />

Technik die emotionale Wirkung (!) <strong>de</strong>s<br />

Angriffs minimiert. Wenn die Übung been<strong>de</strong>t<br />

ist, sollten ein paar Teilnehmer über<br />

ihr inneres Erleben berichten.<br />

3. Kleine Hilfe von Kollegen.<br />

Übungsablauf in Kürze: Die Teilnehmer<br />

überlegen, wie sie und ihre Arbeitskollegen<br />

sich im Alltag gegenseitig dabei unterstützen<br />

können, <strong>de</strong>n beruflichen Stress<br />

zu reduzieren.<br />

Zeitaufwand: Etwa 20 Minuten.<br />

Material: Schreibmaterial für je<strong>de</strong>n Teilnehmer.<br />

Übungsablauf: Einleitend erklärt <strong>de</strong>r Trainer,<br />

dass sich niemand einsamer fühlt<br />

als eine Person unter Stress. Deshalb sei<br />

es wichtig, am Arbeitsplatz „Unterstützungsteams“<br />

gegen <strong>de</strong>n Stress zu bil<strong>de</strong>n.<br />

Das sind informelle Gruppen, <strong>de</strong>ren<br />

Mitglie<strong>de</strong>r sich gegenseitig helfen, aufkommen<strong>de</strong><br />

Stressgefühle zu bewältigen.<br />

Außer<strong>de</strong>m kann das Team sich auch als<br />

„Lern-Gruppe“ verstehen und versuchen,<br />

Stressmanagementfähigkeiten zu erlernen<br />

und einzuüben.<br />

Außer<strong>de</strong>m lassen sich die Ursachen von<br />

Stress gemeinsam besser fin<strong>de</strong>n und abstellen.<br />

In dieser Übung diskutieren die<br />

Teilnehmer, wie sie an ihrem konkreten<br />

Arbeitsplatz für gegenseitige Unterstützung<br />

sorgen können. Je<strong>de</strong>r sollte sich<br />

die Namen möglicher Unterstützer notieren,<br />

sich mögliche Zeiten für ein Meeting<br />

aus<strong>de</strong>nken und eine Strategie überlegen,<br />

wie er die ausgewählten Kollegen für die<br />

Mitarbeit in solch einem Unterstützungsteam<br />

gewinnen könnte. Die Anwesen<strong>de</strong>n<br />

sollten sich ihre Strategie, eine Unterstützungsgruppe<br />

vor Ort aufzubauen, gegenseitig<br />

vorstellen und gemeinsam über<br />

die Umsetzbarkeit <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />

Pläne diskutieren.

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