PDF-file - Leibniz-Institut für Atmosphärenphysik
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Radarquerschnitt 53<br />
Bei der Systemrauschtemperatur Tsys handelt es sich um einen, aufgrund des Eigen-<br />
rauschens der Bauelemente, stetigen Rauschwert des Radarsystems, welcher sich bei<br />
MAARSY auf Tsys = 585 K beläuft [Renkwitz et al., 2012]. Die zweite Komponente Tsky<br />
ist stark richtungsabhängig und variiert um mehrere 10000 K (siehe Abbildung 6.1).<br />
Sie ist ein Resultat der galaktischen Radioquellen und hauptsächlich durch die Milch-<br />
straße und verschiedene Pulsare geprägt. In der Gleichung 6.5 steckt die Annahme,<br />
dass es sich bei den galaktischen Radioquellen um zirkular polarisierte Wellen han-<br />
delt. Während der Geminidenkampagne wurde lediglich linear polarisiert gemessen,<br />
wodurch nur die Hälfte dieser Hintergrundstrahlung detektiert wurde.<br />
Deklination<br />
0°<br />
45°<br />
-45°<br />
90°<br />
90° 180° 270°<br />
90°<br />
MAARSY Zenit-Linie<br />
Rektaszension<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
galaktische<br />
Hintergrundtemperatur<br />
/ 1000K<br />
Abbildung 6.1.: galaktische Hintergrundtemperatur <strong>für</strong> eine Frequenz von 53, 5 MHz (nach<br />
[de Oliveira-Costa et al., 2008]); orangene Linie zeigt die Hauptempfangsrichtung von<br />
MAARSY während der Messung<br />
Die orangene Linie in Abbildung 6.1 zeigt die Hauptblickrichtungslinie im Ver-<br />
lauf der Geminidenkampagne. Über die gesamte Messzeit hinweg befindet sich kei-<br />
ne größere Radioquelle in direkter Blickrichtung der Radarmessung. Dennoch variiert<br />
auch bei der Deklination von 69, 3 ◦ der Hintergrund um einige 1000 K. Zudem tra-<br />
gen durch die Nebenkeulen im Strahlungsdiagramm anteilig auch größere Radioquel-<br />
len zum Hintergrundrauschen bei. Abbildung 6.2 zeigt die Variation der Hintergrund-<br />
rauschtemperatur Tsky über die lokale Sternzeit ΘLST . Sie ist das Ergebnis der Faltung<br />
des Strahlungsdiagramms von MAARSY (NEC-Modell) über die galaktische Hinter-<br />
grundstrahlung nach dem Modell von [de Oliveira-Costa et al., 2008] aus Abbildung<br />
6.1.