Sigrid Leuschner (Landtag) und Belgin Zaman - Kleeblatt
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DIE KLEEFELDER KANZLEI INFORMIERT<br />
Schöne kalte Adventszeit<br />
Langsam aber sicher neigt sich das<br />
Jahr 2012 dem Ende zu. Die Tage sind<br />
kurz, es wird früh dunkel <strong>und</strong> draußen<br />
ist es ganz schön kalt. Was gibt es da<br />
schöneres, als nach einem langen <strong>und</strong><br />
anstrengenden Stadtbummel mit anschließendem<br />
Weihnachtsmarktbesuch,<br />
ein heißes Vollbad zu nehmen.<br />
Schatzi hat dafür extra einen ganz besonderen<br />
Badezusatz erworben: „Baden<br />
wie Cleopatra“. Sie öffnet zusätzlich<br />
eine Flasche Wein <strong>und</strong> gießt sich ein<br />
Gläschen ein. Nun muss nur noch<br />
schnell die Wanne mit Wasser gefüllt<br />
werden.<br />
Nach einiger Zeit muss Schatzi feststellen,<br />
dass das Wasser zu kalt aus dem<br />
Wasserhahn herauskommt. Auf ein<br />
kaltes Schaumbad hat sie jedoch auch<br />
keine Lust. Aus diesem Gr<strong>und</strong> lässt sie<br />
das Wasser wieder heraus <strong>und</strong> versucht<br />
es ein zweites Mal. Diesmal stellt<br />
Schatzi den Wasserhahn auf ganz links<br />
– extra heiß. Aber nun kommt nicht<br />
mehr wirklich viel Wasser aus dem<br />
Hahn. Das Einlassen des Badewassers<br />
kann so ganz schön lange dauern,<br />
denkt sich Schatzi <strong>und</strong> nippt an ihrem<br />
Rotwein.<br />
Nach ganzen 45 Minuten ist es endlich<br />
soweit. Die Wanne ist voll <strong>und</strong> Schatzi<br />
kann ihr Cleopatraschaumbad nun in<br />
vollen Zügen genießen. In der Badewanne<br />
denkt sich Schatzi jedoch, dass<br />
der Badespaß durch die lange Wartezeit<br />
schon ziemlich gelitten hat.<br />
Einige Tage später erzählte Schatzi<br />
ihrer Fre<strong>und</strong>in, mit der sie gemeinsam<br />
auf dem Weihnachtsmarkt den Cleopatrabadezusatz<br />
erworben hatte, von<br />
ihrem „Badevergnügen“.<br />
Die Fre<strong>und</strong>in lachte <strong>und</strong> sagte anschließend,<br />
dass wahrscheinlich die Gastherme<br />
in der Wohnung zu klein sei,<br />
um in kurzer Zeit die Badewanne mit<br />
ausreichend heißem Wasser zu befüllen.<br />
Sie hätte sogar gehört, dass der Vermieter<br />
dafür Sorge zu tragen hätte, dass ein<br />
Mieter eine Badewanne mit heißem<br />
Wasser befüllen kann, ohne zu lange<br />
warten zu müssen.<br />
Tatsächlich hat das Amtsgericht<br />
München in einem Urteil entschieden,<br />
dass ein Vermieter eine ausreichend<br />
dimensionierte Gastherme zur Verfügung<br />
stellen muss, um eine Badewanne<br />
in einem zumutbaren Zeitraum mit<br />
mindestens 41 Grad heißem Wasser<br />
befüllen zu können. Ein Mieter habe<br />
einen Anspruch auf ein heißes<br />
Schaum bad.<br />
Eine Wassertemperatur von unter 40<br />
Grad in der Wanne, im Fall 37 Grad,<br />
seien zu kalt <strong>und</strong> einem heißen Vollbad<br />
nicht angemessen. Die Richter hielten<br />
einen Zeitraum von 41 Minuten für<br />
zu lang, um eine Badewanne zu füllen.<br />
Sie forderten den Vermieter auf, eine<br />
größere Heiztherme zu installieren.<br />
RECHT<br />
Interessant, dachte Schatzi. „Aber ich<br />
will deswegen keinen Ärger mit meinem<br />
Vermieter, da warte ich lieber eine<br />
Weile, bis die Wanne gefüllt ist“.<br />
Interessant ist auch, dass das Amtsgericht<br />
München darauf hinwies,<br />
dass nicht jeder ein so heißes Vollbad<br />
vertrage <strong>und</strong> dies auch nicht gut für den<br />
Kreislauf sei. Aber wie heiß ein Mieter<br />
bade, hätte dieser selbst zu entscheiden.<br />
Die Kleefelder Kanzlei wünscht allen<br />
Lesern des <strong>Kleeblatt</strong>s eine besinnliche<br />
Vorweihnachtszeit <strong>und</strong> einen guten<br />
Rutsch ins neue Jahr.<br />
Mögen sich die Mayas geirrt haben...<br />
Ihre Kleefelder Kanzlei<br />
KLEEBLATT · AUSGABE 12/2012 67<br />
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