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7. Jahrgang, Heft 2 (Juli 1977) - CatholicaPedia

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- 55 - VII<br />

Vollkommenheit der menschlichen Natur, nur auf eine kurze Dauer; .<br />

die ewige Seligkeit zeigt sich hier auf Erden in der Hoffnung.Es<br />

kommt also nicht auf die von Erzbischof Montini so geforderte "Gemeinschaft,<br />

comunanza der Gefühle, Gedanken, Worte, Richtung der<br />

Augen und des Herzens an dasselbe Ziel" (des aktuell sich abspielenden<br />

Geschehens beim Tisch; O.K. ) an (ia)-<br />

Praktisch mehr, was den subjektiven Wert der hl. Messe<br />

anbelangt, bedeutet z.B. ein Neger im Urwald, der sich mit ganzem<br />

Leib und ganzer Seele als Opfer dem soeben irgendwo in der Welt dargebrachten<br />

Opfer zugesellt, als die ganze, höchstpersönlich an<br />

allem, im obengenannten Sinne aktiv teilnehmende, geistig aber vielleicht<br />

dem Opfer fernstehende Gruppe "jetzt schon reifer Christen".<br />

Vergessen wir auch nie, daß die ganze Auswirkung der einzelnen Glieder<br />

des mystischen Leibes Christi, sich weder auf die Zeit, noch auf<br />

den Raum, noch auf ein Volk beschränkt! (Bedenken wir nur die Tragwe<br />

i te der Allerheiligen-Litanei !)<br />

Die Forderung der Landes-Umgangsspräche erweist sich hier-<br />

mit schon jetzt als ganz eindeutig häret isch, das sie einem "Nicht-<br />

erfassen" und einer Verzerrung des hochheiligen Opfers, wie auch<br />

einem völlig falschen Begriff der Kirche entstammt!<br />

Wer die Sprache des Symbols versteht braucht keine andere<br />

Sprache, wer sie nicht versteht, dem hilft auch keine andere. Jene<br />

Liturgie ist eine bessere, welche uns schneller und sicherer auf den<br />

Kalvarienberg bringt. Facta magis declarant animum, quam verba. Taten<br />

offenbaren den Geist mehr als Worte... denn der Opfergeist kann nicht<br />

deutlich geoffenbart werden, es sei denn durch eine Tat, welche eine<br />

äußerlich sichtbare Opfergabe beinhaltet!" (2).<br />

Wer wird daran zweifeln, daß Maria 100% am Opfer Ihres<br />

Sohnes teilgenommen hat, wie auch jene wenigen, die Sie begleiteten,<br />

es intensiver nicht mehr konnten, und doch fiel in der Gruppe Maria<br />

kein Wort, und wenn dann äußerst leise. Deshalb herrscht auch bei der<br />

hl. Messe nach der Präfation bis zur hl. Kommunion, den ganzen Kanon<br />

hindurch, Schweigen, denn wir haben soeben mit dem Herrn im Gefolge<br />

Seiner hl. Mutter den Leidensweg betreten und nahen uns Golgotha.<br />

Es ist unser "Ich", welches auf das innigste mit dem "ICH" unseres<br />

Erlösers verbunden jetzt am Kreuz prangt, wo der Herr sich und in<br />

IHM uns, restlos Seinem Vater als Sühnopfer darbietet. "Das ist mein<br />

Leib","Das ist mein Blut", mit denselben Worten bietet Er es auch<br />

für die ganze Ewigkeit ununterbrochen Seinem und unserem himmlischen<br />

Vater an, wie auch wir dem Vater durch Christus, mit Christus und in<br />

Christus alle Ehre und allen Preis für alle Ewigkeit erweisen wollen,<br />

weshalb wir es wagen dürfen, aber auch sollen, Ihn wieder mit VATER<br />

UNSER anzusprechen.<br />

Hier soll noch gezeigt werden, wie sich eine falsche Einstellung<br />

dem Opfer gegenüber durch die fast zweitausenjährige Geschichte<br />

der hl. Kirche 'hindurchzieht. Erneut sprangen die Zünglein<br />

des häretischen Feuers, die heute einen Weltbrand verursachen,zu<br />

Beginn des 18. Jhdts. empor.<br />

Hierzu Kössing: "Im Anfang des vorigen Jahrhunderts',', so<br />

schreibt er im Jahre 1856, "machten die Jansenisten in Frankreich den<br />

Versuch, eine früher schon da und dort vorgeschlagene und angelegentlich<br />

empfohlene liturgische Reform durchzusetzen. Sie war scheinbar<br />

unbedeutend und bestand einfach darin, daß alle zum Ritus der hl.<br />

Messe gehörigen Worte des Kanon und der Konsekration mit lauter Stimme<br />

ausgesprochen werden sollten. Wäre Verschmitztheit eine Tugend, so<br />

könnte man dem Verfahren der jansenistischen Parteigänger die höchste<br />

Anerkennung nicht versagen, wie aus dem folgenden kurzen Bericht ersichtlich<br />

ist. - Franz Ledieu, Kanonikus an der Kathedrale von Meaux,<br />

war mit der Herausgabe des neuen Missale für das Bistum Meaux,das im<br />

Jahre 1709 erschien, beauftragt worden. Er vermaß sich ohne Wissen und

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