7. Jahrgang, Heft 2 (Juli 1977) - CatholicaPedia
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- 63 - VII<br />
die die schwersten Höllenstrafen auf sich genommen hat, auch die Sünden<br />
der Völker unserer Zeit, ich denke an Marianna Lindmayr, an Margarete<br />
Maria Alacoque, Katharina Emmerich und so viele andere. Nun, das habe ich<br />
eigentlich schon früher behandelt. Was aber hierher gehört ist, daß di*»se<br />
Menschen von den Leiden des Heilandes so ergriffen waren, daß sie ir<br />
ihrer Liebe und Dankbarkeit kein Opfer und kein Leid gescheut haben, um<br />
den Herrn zu trösten und sein Leiden zu mildern, wenn nicht gar abzunehmen.<br />
Wie hat dem Herrn schon das mutig dargebotene Schweißtuch der Veronika<br />
wohlgetan! Da der Herr alle Menschen einmal im Himmel haben will,<br />
schmerzt Ihn der Verlust jeder Seele ungeheuer. Darum das Bemühen der<br />
Sühneseelen, nicht nur die Schmerzen des leidenden Herrn zu mildern, sondern<br />
auch die Sünder zu bekehren und zu retten. Mit ihrer opferbereiten<br />
Liebe fallen sie der strafenden Gerechtigkeit Gottes in den Arm. So z.B.<br />
Marianna Lindmayr, der der Herr einmal sagen mußte: "Ich muß dich einfach<br />
von der Welt wegnehmen. Du kannst das Bitten nicht lassen, die Menschen<br />
für ihre Sünden nicht zu strafen, sondern für diese dich; ich kann<br />
dir nicht nein sagen, da du mir auch nie nein sagst. Wenn ich aber nicht<br />
strafe, gehen viele Seelen verloren." Einmal hat ihr der Herr die Welt<br />
im Bild einer Weibsperson gezeigt, die verbundene Augen und eine Kerze<br />
in der Hand hatte, was soviel bedeutete, daß die Menschen wohl noch den<br />
Glauben haben, der aber auf ihr Leben keinen Einfluß mehr hat und ihr da-<br />
her nichts nützt. Heute fehlt vielfach auch noch der Glaube *Es ist mir'<br />
so schreibt Marianna Lindmayr am St. Nikolaustag 1691, 'die ganze Welt<br />
in ihren Sünden und Lastern von Gott gezeigt worden, so schrecklich, wie<br />
man sich's nicht schlimmer denken kann.' Ein andermal hat ihr der. Herr<br />
zugerufen: "Maria Anna, lösch, der Zorn Gottes brennt!" Und wie sie Gott<br />
in entsetzlichem Zorne gesehen habe, wie sie noch nie einen Menschen,<br />
auch nicht im ärgsten Zorne gesehen habe. Auf ihre Frage, wie sie löschen<br />
könne, kam die Antwort: "Mit Tränen und Blut!", was sie auch getan hat,<br />
und sich zu allen Leiden, zu aller Verachtung und jeglicher Krankheit<br />
bereit erklärt hat.<br />
Was hat Schwester Josefa Menendez (189o - 1923) gelitten und<br />
gebüßt, um die Schmerzen des Heilandes zu lindern oder gar zu heilen, zu<br />
der Er einmal gesagt hat: "Die Sünden der Menschen zerfleischen meinen<br />
Leib, die Gottgeweihten aber zerreißen mein Herz. Die Gottgeweihten (Priester<br />
und Ordensleute) sind ja zu inniger Freundschaft mit Jesus auserwählt,<br />
wie einst die Apostel, daher aber auch zur Kreuzes-Nachfolge. Wir<br />
wissen aber auch alle, daß uns niemand so weh tun kann, als ein treuloser<br />
Freund (Judas!) Am 18. <strong>Juli</strong> 1920 zeigte ihr der Herr Sein Herz, das von<br />
sechs großen Dornen durchbohrt war, und bat Schwester Josefa, sie aus Seinem<br />
Herzen herauszuziehen. Durch harte Buße tat sie es, nur einer blieb<br />
noch immer darin. Die ersten zwei Dornen stammten von zwei Ordensleuten,<br />
die der Herr mit Liebesbeweisen überhäuft hatte, die aber ihr Herz dann<br />
an die Geschöpfe hingen und nicht zu ihrem früheren Eifer zurückkehren<br />
wollten; die drei anderen waren auch auserwählte Seelen, die in ihrer<br />
Liebe so erkaltet waren, daß sie das Maß der strafenden Gerechtigkeit zum<br />
Überfließen brachten. Der sechste Dorn stammte von einer gottgeweihten<br />
Seele, die der Herr mit reichen Talenten ausgestattet hatte, die sich diese<br />
aber selbst zuschrieb. Ihr Hochmut stürzt diese Seele ins Verderben.<br />
Schwester Josefa hat es viel gekostet, auch diesen Dorn heraus zu ziehen<br />
und die Seele wiederum zum Herrn zu führen.<br />
Was hat auch Schwester Margarete Maria Alacoque und Schwester<br />
Faustina gelitten, gebüßt und gesühnt, um die Schmerzen des heiligsten<br />
Herzens Jesu zu lindern. Ich käme an kein Ende, wenn ich Beispiele<br />
anführen wollte. Wir können uns aber jetzt schon doch ein wenig vorstellen,<br />
wie fürchterlich gerade in unserer Zeit das göttliche Herz Jesu verwundet<br />
wird, wenn wir die Lauheit, Gleichgültigkeit, Sündhaftigkeit und<br />
Treulosigkeit so vieler Christen, aber erst recht so vieler Priester und<br />
Ordensleute sehen müssen. Da gilt doch wohl erst recht die Mahnung Gottes:<br />
"Maria Anna, lösch, der Zorn Gottes brennt!" Wollen wir wirklich