7. Jahrgang, Heft 2 (Juli 1977) - CatholicaPedia
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- 69 - VII<br />
corporis) herabfällt" und so verunehrt wird#í)Der hl. Papst Pius II fordert die<br />
entsprechende Vorsicht auch was das hl. Blut angelangt. "Sollte etwas von dem Blut<br />
(Kelche) des Herrn auf den Boden fallen, soll es mit der ¡Zunge abgeleckt werden<br />
und dieser abgeschabt werden." (22)<br />
"Was ich euch jetzt gegeben habe - so läßt der hl. Kirchenlehrer<br />
Ephraim dem Heiland sagen - glaubet ja nicht, daß es Brot ist. Nehmet und esset<br />
dieses Brot, jedoch so, daß kein Brosamlein zertreten wird; was ich meinen Körper<br />
nenne, das ist es auch. Ein Teilchen von den Brosamen ist kräftig genug tausend<br />
Tausende zu heiligen und reicht dazu aus allen, die von ihm genießen das Leben zu<br />
gewähren. (23)Daraus läßt sich die etwas ängstlichere Vorsicht der ersten christlichen<br />
Jahrhunderte erklären, als unsere "jetzt schon mündigen Christen" aufweisen!<br />
So mahnt der hl. Cyrillus von Jerusalem: "Wenn dir jemand Goldstaub<br />
schenken würde, sage, würdest du da nicht höchste Vorsicht zeigen und dafür<br />
sorgen, daß nichts von dem verloren gehe und Schaden erleide? Wirst du da nicht<br />
umso eifriger und vorsichtiger dafür sorgen, daß nicht ein einziges Krümchen<br />
von dem herabfällt, was bei weitem wertvoller ist als Gold und Edelsteine?" (24)<br />
Es dürfte nun klar sein, daß es ohne die Transsubstantiation keine<br />
Hostia geben kann, kein Opfer und infolgedessen auch keinen Opferer; wird dies<br />
verscheiert entstehen sofort Zweifel ob der Gültigkeit einer Priesterweihe, welche<br />
keine unblutige Erneuerung des blutigen Opfers Christi am Kreuze kennt.<br />
Das stillschweigende Übergehen des Auferstehungsleibes Christi und<br />
seiner Identität mit dem, welcher in das Grab gelegt wurde, zwang uns das Axiom<br />
aufzustellen: Ohne ved&ärten historischen Leib Christi,keine Eucharistie. Das ist<br />
heute von einer ganz großen Bedeutung, nicht aber zum ersten Mal in der Geschichte der<br />
hl. Kirche. "Im Zeitalter der Kreuzzüge war die Frage aktuell geworden, ob-es vom<br />
historischen Leib Christi Reliquien gäbe. Guibert von Nogent (gest.1124) verneint<br />
das mit folgender Begründung: "Die Eucharistie, in der der Leib Christi sakramental<br />
gegenwärtig ist, hat nur dann Sinn, wenn vom historischen Leib Christi nichst<br />
mehr auf Erden vorhanden ist. Irgendein auch nur atomhaftes Vorhandensein des<br />
historischen Leibes würde die Eucharistie sinn- und wertlos machen"(25) Ja, wir<br />
müssen sagen, es könnte keine unblutige Erneuerung des Opfers Christi am Kreuz -<br />
eintreten, deren HOSTIA ja der ganze historische, wenn auch verklärte Leib ChristiUv<br />
Das letzte Axiom lautet: Ohne Sacrificium, kein Sakrament!<br />
"Das hl. Messopfer ist das an das Opfer Christi sich anschließende, dasselbe erneuernde<br />
immerwährende Opfer des Neuen Bundes, in welchem Christus zugleich als<br />
Opferer und als Opfergabe durch den Priester sein Fleisch und Blut unter den Gestalten<br />
von Brot und Wein dem Vater im" Himmel darbringt." (26) Das Messopfer ist<br />
einp i m m o l a t i o (Aufopferung) Christi (27)! Was die Sakramente anbelangt, bemerkt<br />
dazu der hl. Thomas v. Aq.: "Die Quelle aller Sakramente ist das Leiden<br />
Christi, aus dessen Seite, als. Er am Kreuz hing, sie herausflossen." (28) Das<br />
Sakrament" deutet infolgedessen, wie Gonet bemerkt dreifaches an: Das Leiden<br />
Christi, die Gnade und dia Glorie. Die Sakramente sind nach dem hl. Thomas rememorative<br />
Zeichen, demonstrative (hinweisende) und prognostische. Rememorative<br />
insofern wir dessen gedenken, was vorausgegangen war, des Leidens Christi, - hinweisende<br />
auf das, was in uns durch das Leiden Christi erwirkt wurde, auf die Gnade,prognostische,<br />
in dem das angeführt wird, was unserer in der Zukunft harrt, die<br />
ewige Seligkeit. (29)<br />
Das Opfer Christi ist weder was Raum noch Zeit anbelangt, beschränkt.<br />
Immer wird es bis zum letzten Tag einen Ort geben, wo Christi blutiges (pfer am<br />
Kreuz auf eine unblutige Weise erneuert wird, wie es auch ewig vor dem Thron<br />
des Vaters dargebracht wird. Wenn nun auch Christus so an sein Kreuz angenagelt<br />
ist, genügt es dennoch nicht , daß alle Menschen ihr Heil erreichen. Würde dies genügen,<br />
dann müßten alle Menschen ohne Unterschiedeselig werden. Um das Heil zu erwirken<br />
sind noch Leitungen (Kanäle), durch welche das Blut Christi zu den Menschen gelangt,<br />
und diesen zum Heile verhilft. Jene Kanäle sind die Sakramente und die<br />
Eucharistie. Wer diese erachtet besitzt keine Gefäße um das lebendige Wasser<br />
zu schöpfen. Es ist dasselbe Schlachtopfer, welches öfter unblutig dargebracht,<br />
das an sich ausreichende blutige wirksam macht. Im Himmel bittet Christus für<br />
uns, daß das Opfer des Kreuzes für uns wirksam wird: auf Erden gewährte er uns<br />
diese Wirksamkeit und schenkt uns die Gnade (30)<br />
Wie könnten wir dann aber auch das "Ave veruni Corpus natum ex Maria Virgine" singen??