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7. Jahrgang, Heft 2 (Juli 1977) - CatholicaPedia

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- 46 - VII<br />

das Gotteshaus als Haus des Herrn hineinstellte und in die Tonhalle<br />

menschlicher Lieder den Psalm als Gesang des Herrn, der gleiche Gott l at<br />

in die verschiedenen Berufsklassen des Volkes auch den Priester hinein*<br />

gestellt als den Gesalbten des Herrn." Der Priester ist eine Schöpfung<br />

Gottes, darin liegt seine Größe. Er ist aber noch mehr, er ist<br />

S c h ö p f u n g d e s H e i l a n d<br />

e i n e e s<br />

Nachdem Jesus das Erlösungswerk vollbracht hatte, als Hoherpriester am<br />

Altar des Kreuzes das Versöhnungsopfer dargebracht hatte, legte er den<br />

Schatz seiner Gnaden und Lehren in die Hände der Apostel. Er weihte sie<br />

beim Letzten Abendmahle (Lk. 22,2o; 1 Kor. 11,25) zu Priestern, sandte<br />

sie als Priester mit dem Lehr- und Opferauftrag in alle Welt (Mt. 28,19):<br />

"Wie mich der Vater gesandt hat, so sende ich euch". Wozu? Damit sie ihn<br />

als den ewigen Hohenpriester bei den Menschen vertreten.<br />

Im Priestertum setzt Jesus seinen Erdenwandel fort.<br />

"Der Priester ist wohl Staub der Erde, vom Staub geboren, aber Staub in<br />

des Heilands Händen, um den Blinden die Augen zu öffnen. Der Priester<br />

ist Saum am Heilandsgewand, um den Hei 1 suchenden heilende Gotteskraft<br />

zu vermitteln". - "Wenn man den Glauben hätte", sagte einmal der hl.<br />

Pfarrer von Ars, "sähe man Gott im Priester verborgen wie ein Licht hinter<br />

einem Glas, wie einen Wein mit Wasser vermischt". - Der Priester ist<br />

eine Schöpfung Gottes, eine Schöpfung des Heilndes. Darin liegt seine<br />

Größe.<br />

Aber nicht nur das Priestertum als solches, in seinen Reichtümern<br />

und Zielen ist das. Nein, jeder einzelne Priester ist gewissermaßen<br />

eine Schöpfung Gottes. Nicht nur, weil er Anteil hat am Hohenpriesteramt<br />

des Sohnes Gottes, in einer Weise, wie sie nur Gott verleihen und<br />

durch die Priesterweihe verleiht, sondern auch vom innersten Geheimnisse<br />

des Menschen her, eben durch seine persönliche Berufung. Gott ist es,<br />

der sich den einzelnen Priester auserwählt zum Dienste an ihm und des<br />

Nächsten, indem er ihm die Möglichkeit und die Fähigkeit schenkt, 'seinen<br />

Dienst zu versehen zum Heil der Menschen. "Nicht ihr habt mich erwählt,<br />

sondern ich habe euch erwählt", sagt der Heiland zu seinen Aposteln<br />

(Joh. 15,16). Man braucht da nicht an eine außergewöhnliche Berufung zu<br />

denken, die auf ungewöhnlichem Weg an den einzelnen ergeht. Charakterliche<br />

und geistige Veranlagung, Liebe und Lust zum Priesterstande und<br />

schließlich, entscheidend: der Ruf der Kirche an den einzelnen männlichen<br />

Christen - das sind die ordentlichen Wege, die Gott seine Auserwählten<br />

führt. Gott führt sie und das ist entscheidend. Unser Herr selbst<br />

ist es, der sich die menschlichen Priester auserwählt, die nur in der<br />

Kraft des ewigen Hohenpriester turas Weihe und Amt haben. Groß steht der<br />

katholische Priester da durch seine Berufung, aber vor allem auch<br />

d u r n e W e i h e .<br />

Die Priesterweihe ist eines der sieben Sakramente. Sie ist ein wahres<br />

Sakrament, durch das ihm alle Vollmachten seines Amtes übertragen verdea<br />

Ein Sakrament, das der andersgläubige Religionsdiener nicht hat. Sie ist<br />

ein Sakrament, das den katholischen Priester himmelweit über den nichtkatholischen<br />

Geistlichen erhebt und gar über den Laien, der auf sein al -<br />

gemeines Priestertum pocht. Ein Sakrament, das ihm das unauslöschliche<br />

Merkmal eines Priesters auf ewig einprägt, das ihm auch dann noch anhaftet,<br />

wenn er den Priesterrock von sich wirft, sein Priestertum aufgibt<br />

und in den Ehestand tritt; ein Merkmal, das ihm in alle Ewigkeit anhaftet,<br />

als ewiges Schandmal in der Hölle oder als Ruhmes zeichen im Himmel .<br />

Ein Merkmal, das ihm immer wieder sagen muß: "Tu es sacerdos in aeternum!<br />

- Du bist Priester in Ewigkeit!" - Die Priesterweihe ist ein Sakrament,<br />

das in seinem Spendungsritus immer einen tiefen Eindruck macht auf<br />

alle, die je einer solchen Weihe beigewohnt haben und noch beiwohnen.<br />

Gerade die Berufung und die Weihe sind es, die ihm den Titel "Hochwürden"<br />

eingebracht haben. Durch diese Weihe ist ihm eine Würde gegeben, wie

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