7. Jahrgang, Heft 2 (Juli 1977) - CatholicaPedia
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- 76 - VII<br />
Anna Katharina Emmerick sieht solche immer aus den Wänden in den Kirchenraum eintreten.<br />
Die "Tür" ist die heilige Taufe!<br />
<strong>7.</strong> Es handelt sich um eine Kirche, die von den Heiligen und Dienern Gottes vor Verfolgungen<br />
("ganze Feuerwerke") beschützt wird, also offensichtlich nicht um eine häretische<br />
oder schismatische, sondern um die wahre Kirche, und zwar die katholische Kirche<br />
unserer Zeit, für die die Heiligen, wie man sieht, schon seit Jahrhunderten gearbeitet<br />
haben, nicht um sie "zurückzubringen", sondern um ihren durch die Feinde betriebenen<br />
Untergang zu verhindern!<br />
Nach diesen Erklärungen wird man nicht mehr viel Mühe haben zu erraten,<br />
wer der eine "Bischof am Hohen Altar liegend" ist. Jedenfalls keiner von denen, die<br />
hinter dem "Volksaltar" stehen! Wer auch nur ungefähr über die ungereimten Maßnahmen<br />
informiert ist, mittels derer die römische Kurie dafür gesorgt hat, daß Erzbischof Lefebvre<br />
keine Diözese hat, und gar erst über die Versuche, ihm auch das Seminar in Econe<br />
wegzunehmen, der versteht es sehr gut, daß Anna Katharina Emmerick meint, man wolle<br />
dieser Kirche "alles feste Land nehmen", so daß sie nur durch Zustrom möglichst vieler<br />
Menschen ins Gleichgewicht kommen und einigermaßen festen Boden finden kann - unter<br />
tatkräftiger Mitwirkung vieler Heiliger des Himmels!<br />
Auch andere Facetten der Vision sind, bei einiger Kenntnis der Lage, von<br />
verblüffender Präzision:<br />
Die "Balken und Bretter", provisorische transportable und schwimmfähige<br />
Fundamente wie die von Laien angemieteten Profanräume für die Feier des Hl. Meßopfers.<br />
Die Gefahr, aus dem Gleichgewicht zu kommen, wenn man die durch das Versagen<br />
der kirchlichen Rechtsprechung entstehenden Probleme und Spannungen zwischen den<br />
glaubenstreuen Katholiken selbst bedenkt.<br />
Die vielen Kinder "dicht am Eingang vor einem Altar": dicht am Eingang<br />
der Kirche ist, geistlich gesehen, das Sakrament der Hl. Firmung, und wer wüßte nicht,<br />
daß das eines der wichtigsten und schon fast weltweiten Wirkungsfelder von Erzbischof<br />
Lefebvre ist mit vielen Tausenden Gefirmter.<br />
Die Feinde der Kirche, die "einen eindrängen wollen", die Christus, dem<br />
Hirten unserer Seelen (und dem rechtmäßigen Papstum, das Ihn auf Erden vertritt), seine<br />
eigene Kirche wegnehmen wollen! Nun sie haben "einen" eingedrängt, der vom Stuhl<br />
Petri aus den Feinden der Kirche, den Häretikern, Freimaurern und Bolschewiken alles<br />
zugibt. Vorsichtig zwar und hinter scheinbar ungehorsamen Helfern versteckt, damit sich<br />
die Gläubigen nicht in Massen öffentlich von ihm distanzieren, aber wirkungsvoll und<br />
radikal!<br />
Und: "oh, ihr deutschen Spitzbuben!" Kann man von einer guterzogenen<br />
Klosterfrau kleinbäuerlicher Herkunft eine treffendere Charakteristik der maßgeblichen<br />
Mitwirkung deutscher Theologen (Rahner, Küng u.a.; Anm.d.Red.: Ratzinger!) und Kardinale<br />
(Bea, Döpfner u.a.) an der Zerstörung der katholischen Kirche durch die raffinierten<br />
"Reform"-Pläne erwarten?<br />
Schließlich die vielen schlafenden Priester, die nicht vertragen können,<br />
wenn man ihnen sagt, wie schlecht es wirklich um die Kirche steht! Unsere Crux, Inhalt<br />
unserer beinahe verzweifelten Gebete, unser nächtliches Grauen, wenn wir daran denken,<br />
wie sie es beweinen werden, wenn es zu spät ist! Und alles aus lauter Menschenfurcht.<br />
Wer das immer wieder erfahren mußte, auch von Priestern, von denen man sich noch etwas<br />
Einsicht erhoffte, der versteht das laute Wehklagen der begnadeten Anna Katharina bei<br />
ihrer schweren Leidens-Arbeit in den nächtelangen Ekstasen!<br />
Und wir sind im brennenden Schafstall eingesperrt, in Deutachland z.B.<br />
so, daß wir den Verderbern unserer Hl. Kirche die finanzielle Unterstützung durch die<br />
Kirchensteuer nur entziehen können, wenn wir öffentlich die Lüge unterschreiben, wir<br />
seien aus der katholischen Kirche ausgetreten (wie die Geizigen, die Atheisten und diejenigen,<br />
die ihre Unmoral durch eine andere Religion rechtfertigen möchten!)<br />
Die vielfältige Präzision, die Genauigkeit der Beschreibung unserer Lage<br />
müßte eigentlich auch den letzten Skeptiker, wenn er nur über ein Mindestmaß an<br />
Gespür für kirchliche Dinge verfügte, überzeugen, daß es sich um eine prophetische<br />
Vision der Kirche unserer Tage handelt. Ist dieser Schritt getan, so können wir uns<br />
Gedanken machen über den angedeuteten weiteren Weg. Daß die in der Tradition feststehende<br />
Kirche nicht untergehen wird, wissen wir sowieso, weil Christus treu ist und<br />
Sein Wort hält. Aber offensichtlich wird die Entwicklung sogar so verlaufen: diese tiir<br />
ehe wird durch das Anwachsen ihrer Anhängesrschaft - und die Ereignisse, die unter dem<br />
Brückenbau zu verstehen sind - noch so attraktiv werden, daß nicht nur die wohlwollend<br />
Abwartenden, sondern sogar viele reine Opportunisten unter den Klerikern und prominen-