08.01.2013 Aufrufe

Volltext (PDF) - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Volltext (PDF) - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

Volltext (PDF) - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

54<br />

liegende Beziehungsstörung, die nicht angegangen<br />

wird.<br />

Foertsch: Wir schauen in solche Fällen, in welchem<br />

anderen Bereich findet sich das gleiche Beziehungsproblem<br />

wieder, man findet es auf allen Ebenen.<br />

Beispielsweise sagt der Mann immer auf allen<br />

Ebenen, wo es lang geht, und die Frau hat gar keine<br />

Möglichkeiten, sich zu äußeren. Da wir das in anderen<br />

Bereichen auch finden, haben wir die Chance,<br />

dann darüber zu sprechen, denn da<strong>für</strong> gibt es<br />

dann eine Sprache.<br />

Frage: Sie suchen also nach parallelen Konfliktsituationen.<br />

Foertsch: Ja, das Muster findet man auf vielen<br />

Ebenen der Beziehung, sogar in wichtigeren Lebensbereichen<br />

als Sexualität.<br />

Wagner: Gibt’s das?<br />

Foertsch: Jedenfalls wenn das die Menschen <strong>für</strong><br />

sich so definieren. Es gibt ja auch Menschen, die zu<br />

uns kommen und sagen, ‘am wichtigsten ist uns,<br />

daß wir mit unserer Sexualität keine Probleme haben’.<br />

Dann ist die Sache <strong>für</strong> uns in Ordnung, dann<br />

brauchen wir nicht tätig werden. Ein Paar, das mehr<br />

wie Schwester und Bruder zusammenlebt und des-<br />

wegen kaum miteinander Sexualität hat, lebt auch<br />

in anderen Bereichen wie Schwester und Bruder<br />

zusammen. Sie können nun sagen, ‘wir wollen das<br />

so, wir fühlen uns so viel sicherer als Mann und<br />

Frau, die sich sehr nahekommen’, dann können sie<br />

sich entscheiden, ob sie es weiter so machen wollen,<br />

oder ob sie doch noch mal probieren, einen richtigen<br />

Partner zu finden. Aber das ist nicht unsere<br />

Entscheidung.<br />

Schwieriger ist es mit anderen, die sexuelle Probleme<br />

angehen wollen, aber damit nicht sprechen<br />

können. Aber trotzdem kann man das bearbeiten,<br />

indem man über parallele Konflikte in anderen Lebensbereichen<br />

spricht, das meine ich.<br />

Als Therapeutin ist mir der Bereich Intimität<br />

sehr wichtig. Meine Klienten sollen sich geschützt<br />

fühlen. Ich muß also nicht unbedingt über Sexualität<br />

sprechen und kann trotzdem darauf hinarbeiten,<br />

daß ein Paar neue Beziehungsformen und dann<br />

auch neue sexuelle Muster finden wird. Ich muß<br />

nicht immer in die Schlafzimmer schauen, um Paaren<br />

weiterhelfen zu können.<br />

Das Gespräch führte Conrad Lay.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!