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Volltext (PDF) - Deutsches Institut für Erwachsenenbildung

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6<br />

0. Vorbemerkungen<br />

Klaus Meisel<br />

Zeiten politischer und gesellschaftlicher Umbrüche<br />

sind mit Veränderungen vertrauter, kaum mehr bewußter<br />

Handlungsstrategien in privaten und öffentlichen<br />

Lebenszusammenhängen verbunden. Mit der<br />

politischen und ökonomischen Auflösung der DDR<br />

und der Übernahme des bundesrepublikanischen<br />

Systems hat sich <strong>für</strong> die Menschen in den neuen<br />

Bundesländern so ziemlich alles verändert. Die Veränderungen<br />

beschränken sich nicht auf die Prinzipien<br />

eines parlamentarisch-demokratischen und<br />

marktwirtschaftlichen Systems. Sie haben weitgreifende<br />

Konsequenzen auf den Alltag der Menschen:<br />

Sie sind neuen Konsummöglichkeiten ausgesetzt,<br />

die soziale Infrastruktur wird gänzlich umgebaut,<br />

das Verhältnis zwischen privatem und öffentlichem<br />

Bereich verschiebt sich. Für jahrzehntelang angewandte<br />

Begrifflichkeiten fehlt die Wirklichkeit, das<br />

Verhältnis zur Arbeit verändert sich gravierend, im<br />

Extremfall durch die Konfrontation mit Arbeitslosigkeit<br />

usw. Bisher erfolgreiche Orientierungsstrategien<br />

müssen neu überdacht werden. Neuorientierungen<br />

im Alltag werden unumgänglich. Dieser<br />

Transformationsprozeß ist weiterhin nicht abgeschlossen.<br />

Der sich im Zeitraffertempo vollziehende soziale,<br />

politische und wirtschaftliche Umbau in den<br />

neuen Bundesländern von einer Mangel- und Nischengesellschaft<br />

zu einer offenen, pluralistischen<br />

und demokratischen Gesellschaft verlangt von jedem<br />

Einzelnen konkrete Entscheidungskompetenzen<br />

in unterschiedlichen alltäglichen Situationen<br />

und stellt Fragen der Lebensplanung neu.<br />

Die vorliegenden Handreichungen <strong>für</strong> KursleiterInnen<br />

bzw. ErwachsenenbildnerInnen, die das<br />

DIE-Projekt „Alltagsorientierung in den neuen<br />

Bundesländern – Unter demokratischen und marktwirtschaftlichen<br />

Bedingungen entscheiden lernen“<br />

erarbeitete, erscheinen als Publikationsreihe unter<br />

dem Titel „Szenenwechsel im Alltag“.<br />

Der aus der Theaterpraxis entlehnte Begriff beschreibt<br />

eine reale Situation in den neuen Bundes-<br />

ländern: Wie beim Wechsel der Szene in einem<br />

Theaterstück wird den ZuschauerInnen eine neue<br />

situative Handlungsebene angeboten, in der die<br />

Vorgeschichte nicht überflüssig ist, sondern die neue<br />

Situation mitbeeinflußt und gleichzeitig neue Orientierungsanforderungen<br />

stellt. Die Handreichungen<br />

ermöglichen MitarbeiterInnen von Volkshochschulen<br />

sowie ErwachsenenbildnerInnen von anderen<br />

Einrichtungen auf entsprechende Bildungsanforderungen<br />

schnell zu reagieren und sie gewissermaßen<br />

dramaturgisch, d.h. erwachsenenpädagogisch<br />

strukturiert zu inszenieren.<br />

Die Handreichungen sind keine pädagogischen<br />

Rezepte, sondern didaktische Anregungen. Sie haben<br />

einen Bausteincharakter nach innen – Kombination<br />

von einzelnen Bausteinen in einer Handreichung<br />

– und nach außen – Kombination von einzelnen<br />

Bausteinen aus verschiedenen Handreichungen.<br />

Diese Kombinierbarkeit ermöglicht ein großes<br />

Anwendungsspektrum. Die vorgelegten Praxishilfen<br />

sind Ergebnis eines zweijährigen intensiven Zusammenarbeitens<br />

zwischen den ProjektmitarbeiterInnen<br />

des <strong>Institut</strong>s, MitarbeiterInnen aus zahlreichen<br />

Volkshochschulen aus den neuen Bundesländern<br />

und ausgewiesenen ExpertInnen. Die Handreichungen<br />

wurden in vielfältigen didaktischen Werkstätten<br />

entwickelt, diskutiert und aufgrund praktischer Erfahrungen<br />

revidiert. Darüber hinaus waren sie Gegenstand<br />

einer Reihe von KursleiterInnenfortbildungsveranstaltungen.<br />

Unser Dank gilt neben den Autoren und Autorinnen,<br />

den kooperativen Volkshochschulen und<br />

deren engagierten MitarbeiterInnen.<br />

Das DIE-Projekt vom 1. August 1992 bis 30.<br />

September 1994 einschließlich der Drucklegung der<br />

vorliegenden Handreichungen wurde aus Mitteln<br />

des Bundesministeriums <strong>für</strong> Bildung und Wissenschaft<br />

gefördert.

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