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von Landrat Gerd W iesmann, (Kreis Borken) - Landkreistag NRW

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Das Porträt<br />

Das Porträt: <strong>von</strong> <strong>Landrat</strong> <strong>Gerd</strong> W <strong>iesmann</strong>,<br />

(<strong>Kreis</strong> <strong>Borken</strong>)<br />

Weg vom „Mauerblümchen-Dasein” eines<br />

Grenzraumes, ran „an den Speckgürtel<br />

Europas”, so illustrativ beschrieb vor<br />

geraumer Zeit eine große deutsche Tageszeitung<br />

die ausgesprochen positive Entwicklung,<br />

die das Westmünsterland in den<br />

vergangenen 25 Jahren genommen hat.<br />

Einer derjenigen, die den Erfolgskurs über<br />

diesen langen Zeitraum aktiv mitgestaltet<br />

haben, ist <strong>Gerd</strong> W <strong>iesmann</strong> (Bocholt),<br />

seit der Kommunalwahl 1999 hauptamtlicher<br />

<strong>Landrat</strong> des <strong>Kreis</strong>es <strong>Borken</strong>.<br />

<strong>Gerd</strong> W<strong>iesmann</strong> wurde am 3. Februar 1943<br />

in Bocholt geboren. Nach dem Abitur studierte<br />

er <strong>von</strong> 1962 bis 1965 an der Pädagogischen<br />

Hochschule Münster. Anschließend<br />

war er zunächst als Volksschullehrer sowie<br />

<strong>von</strong> 1971 bis 1977 in der Lehrerausbildung<br />

als Fachleiter für Geschichte und Politik am<br />

Bezirksseminar <strong>Borken</strong> tätig. 1977 wurde er<br />

im Bocholter Ortsteil Barlo zum Konrektor<br />

einer Hauptschule ernannt, drei Jahre später<br />

zu deren Rektor. 1991 wechselte er zu<br />

einer großen Hauptschule in der Bocholter<br />

Innenstadt, die er bis zu seiner Wahl zum<br />

hauptamtlichen <strong>Landrat</strong> leitete.<br />

Schon in seiner Jugend engagierte sich<br />

<strong>Gerd</strong> W<strong>iesmann</strong> in der CDU. So führte er<br />

<strong>von</strong> 1971 bis 1975 als <strong>Kreis</strong>vorsitzender die<br />

Junge Union. Später war er viele Jahre stellvertretender<br />

Vorsitzender des CDU-<strong>Kreis</strong>verbandes<br />

<strong>Borken</strong> sowie Mitglied des Landesvorstandes<br />

der CDU Westfalen-Lippe.<br />

In der Zeit der kommunalen Neugliederung<br />

übernahm <strong>Gerd</strong> W<strong>iesmann</strong> 1969<br />

nicht nur ein Ratsmandat im Gemeinderat<br />

der damals noch selbständigen Gemeinde<br />

Stenern bei Bocholt. Er wurde darüber hinaus<br />

im gleichen Jahr auch – mit 26 Jahren<br />

jüngstes – Mitglied im <strong>Borken</strong>er <strong>Kreis</strong>tag.<br />

1979 wurde <strong>Gerd</strong> W<strong>iesmann</strong> auch Stadtverordneter<br />

in Bocholt und war dort ab<br />

1983 stellvertretender Bürgermeister. 1989<br />

gab er dieses Ehrenamt ab, weil er zum<br />

stellvertretenden <strong>Landrat</strong> des <strong>Kreis</strong>es <strong>Borken</strong><br />

gewählt wurde. Auf sein Mandat im<br />

Bocholter Stadtrat verzichtete er schließlich<br />

im Jahre 1992, als er die Nachfolge des<br />

damaligen <strong>Landrat</strong>s Franz Skorzak antrat.<br />

1994 wurde er in seinem Amt als ehrenamtlicher<br />

<strong>Landrat</strong> bestätigt und am 12.<br />

September 1999 mit 64,7 % der Stimmen<br />

zum ersten hauptamtlichen <strong>Landrat</strong> des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Borken</strong> gewählt.<br />

Über viele Jahre seiner Tätigkeit im <strong>Borken</strong>er<br />

<strong>Kreis</strong>tag lag ihm als Pädagoge vor<br />

allem die Jugendarbeit am Herzen. Schon<br />

als „Neuling” wurde ihm 1969 der Vorsitz<br />

im seinerzeitigen Jugendwohlfahrtsausschuss<br />

übertragen, den er dann 20 Jahre<br />

120<br />

lang inne hatte. Aber auch auf anderen<br />

kommunalpolitischen Gebieten, wie beispielsweise<br />

Wirtschaftsförderung und Kultur,<br />

setzte <strong>Gerd</strong> W<strong>iesmann</strong> Akzente.<br />

Für den erklärten Kommunalpolitiker ist es<br />

vordringliches Ziel, den außergewöhnlichen<br />

Schwung und die besondere Dynamik<br />

der Entwicklung „seines” <strong>Kreis</strong>es auch<br />

in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiterhin<br />

zu forcieren. Angesichts des Wettbewerbs<br />

der Räume und Regionen untereinander<br />

sind Ideen und Innovationen, Kreativität<br />

und Können mehr denn je gefragt. Im<br />

Hinblick auf die Globalisierung der Märkte<br />

und den verstärkten Wettbewerbsdruck ist<br />

es für ihn <strong>von</strong> entscheidender Bedeutung,<br />

die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der<br />

kleinen und mittleren Unternehmen im<br />

<strong>Kreis</strong> zu erhalten und auszuweiten.<br />

Bereitstellung <strong>von</strong> günstigen Gewerbeflächen,<br />

kurze Dauer <strong>von</strong> Genehmigungen,<br />

aktive Wirtschaftsförderung und Technologieberatung<br />

– all das wird in einem wirtschaftsfreundlichen<br />

Klima <strong>von</strong> kommunaler<br />

Seite im Westmünsterland die Bedingungen<br />

für Existenzgründer wie für bereits bestehende<br />

Unternehmen positiv gestalten. Zudem<br />

hat der <strong>Kreis</strong> <strong>Borken</strong> im vergangenen Jahr<br />

mit Hilfe eines eigenen Leitbildprozesses<br />

(beteiligt daran waren interessierte Bürgerinnen<br />

und Bürger, Politik, Institutionen und<br />

Verwaltung) sein Profil als zukunftsfähiger<br />

und bürgerorientierter öffentlicher Dienstleister<br />

für die Menschen im Westmünsterland<br />

deutlich schärfen können.<br />

Zentrale Handlungsfelder sind für <strong>Gerd</strong><br />

W<strong>iesmann</strong> daneben vor allem<br />

– die Intensivierung des Dialogs zwischen<br />

heimischer Wirtschaft und Gewerkschaften;<br />

Themen dabei auch der Ausbau<br />

<strong>von</strong> Strukturen, die bei drohenden<br />

Massenentlassungen stützend greifen<br />

sowie die Schaffung einer weiterhin ausreichenden<br />

Zahl an Ausbildungsplätzen<br />

für die nach wie vor geburtenstarken<br />

Jahrgänge<br />

– die Steuerung einer kommunalen Arbeitsmarktpolitik<br />

insbesondere im Rahmen<br />

der erfolgreichen „Hilfen zur<br />

Arbeit”<br />

– die Forcierung des – auch grenzüberschreitenden<br />

– Technologietransfers<br />

zwischen Hochschulen und betrieblicher<br />

Praxis<br />

– die grenzüberschreitende Zusammenarbeit<br />

im Rahmen der EUREGIO insbesondere<br />

mit den benachbarten Regios der<br />

niederländischen Provinzen Gelderland<br />

und Overijssel – zurzeit werden in einem<br />

„Grenzübergreifenden deutsch-nieder-<br />

<strong>Landrat</strong> <strong>Gerd</strong> W<strong>iesmann</strong><br />

ländischen Aktionsprogramm Regio<br />

Achterhoek – <strong>Kreis</strong> <strong>Borken</strong>” Ideen für<br />

gemeinsame Projekte vorangetrieben.<br />

– der weitere Ausbau der kreisübergreifenden<br />

Kooperation auf Münsterland-<br />

Ebene („Münsterlandprogramm”)<br />

– die Weiterentwicklung des regionalen<br />

Bildungs- und Qualifizierungssystems.<br />

Die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner<br />

ab 65 Jahre wächst in den nächsten<br />

Jahren im <strong>Kreis</strong> <strong>Borken</strong> sehr stark an. Gänzlich<br />

neue Konzepte sind daher aus Sicht <strong>von</strong><br />

<strong>Gerd</strong> W<strong>iesmann</strong> für die Seniorenarbeit<br />

und Altenhilfe zu entwickeln. Zu den Aufgaben,<br />

die auch zukünftig mit besonderem<br />

Nachdruck in der <strong>Kreis</strong>verwaltung angegangen<br />

werden, zählen die Verbesserung<br />

des Personennahverkehrs mit Bahn und Bus<br />

sowie eine nachhaltige Hebung der Sicherheit<br />

im Straßenverkehr. Umwelt und Abfallwirtschaft<br />

werden die <strong>Kreis</strong>politik ebenfalls<br />

weiter fordern, wenngleich hier gerade in<br />

jüngster Zeit richtungweisende Weichenstellungen<br />

(Bau eines Kompostwerkes und<br />

einer Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage<br />

durch die kreiseigene Entsorgungsgesellschaft<br />

Westmünsterland) –<br />

vor allem im Interesse der Entsorgungssicherheit<br />

und der Stabilität der Müllgebühren<br />

– vorgenommen wurden.<br />

Weg vom „Mauerblümchen-Dasein” eines<br />

Grenzraumes, ran „an den Speckgürtel<br />

Europas”, für <strong>Gerd</strong> W <strong>iesmann</strong> ist das<br />

täglich eine neue Herausforderung in seinem<br />

Amt als hauptamtlicher <strong>Landrat</strong> des<br />

<strong>Kreis</strong>es <strong>Borken</strong>.<br />

EILDIENST LKT NW Nr. 3/März 2002<br />

– 10 30-10 –

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