08.01.2013 Aufrufe

Korpus IS, Emigrantendeutsch in Israel Für Servicezwecke ...

Korpus IS, Emigrantendeutsch in Israel Für Servicezwecke ...

Korpus IS, Emigrantendeutsch in Israel Für Servicezwecke ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

12<br />

Biographische Daten: Jurastudium, Promotion, 1933 Abbruch der Referendarzeit, zunächst als<br />

Stenotypist<strong>in</strong> tätig, dann <strong>in</strong> der Leitung der Jugend-Alija und eigene Umschichtung; 1938 Emigration<br />

nach Paläst<strong>in</strong>a; anfangs im Kibbuz (<strong>in</strong> der Wäscherei), dann Stenotypist<strong>in</strong> und Sekretär<strong>in</strong>, 1949<br />

"foreign advocates' exam<strong>in</strong>ation", schließlich juristische Berater<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>istry of Communication.<br />

Sprachliche Besonderheiten: Hochlautung. Verhaltene, ruhige, überlegte Sprechweise mit langen<br />

Formulierungspausen und -verzögerungen; beim juristischen Fachwortschatz oft Suchen nach<br />

dem deutschen Wort. Sehr <strong>in</strong>terviewerorientiert (Frage - Antwort), oft nur knappe E<strong>in</strong>-Satz-<br />

Repliken, häufig Rückfragen; doch auch anschauliche episodische Erzählungen mit viel direkter<br />

Rede neben schriftsprachlich orientierten Erörterungen.<br />

Inhalt: Thematisches Ergänzungs<strong>in</strong>terview: Tätigkeit <strong>in</strong> den jüdischen Jugendbewegungen - Beschreibung<br />

des HeChaluz - Jugendalija - Hagana - S2s weitere Tätigkeiten und das Alltagsleben <strong>in</strong><br />

Jerusalem - Kultur und Sprache <strong>in</strong> Beruf und Familie.<br />

Anmerkung: vgl. <strong>IS</strong>109<br />

Kennung: <strong>IS</strong>114<br />

alte Bezeichnungen: XXV/64<br />

Aufnahmeleiter: bett01<br />

Aufnahmeort: Tel Aviv<br />

Aufnahmedatum: 1991<br />

Dauer der transkribierten Aufnahme: 2h 26m 26s<br />

Sprechersigle: S2<br />

alte Sprechersigle: AS<br />

Sprechername: Alice Schwarz-Gardos (geb. Schwarz)<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Alter: 75<br />

Geburtsort: Wien<br />

Biographische Daten: Ab 1929 <strong>in</strong> Bratislava; Mediz<strong>in</strong>studium (abgebrochen), Ausbildung zur mediz<strong>in</strong>ischen<br />

Laborant<strong>in</strong> <strong>in</strong> Prag; 1939 Emigration nach Paläst<strong>in</strong>a; anfangs Gelegenheitsarbeiten,<br />

dann im elterlichen Lokal tätig, Schreibmasch<strong>in</strong>en- und Stenographiekurse, Sekretär<strong>in</strong>, später<br />

Journalist<strong>in</strong>, schließlich Chefredakteur<strong>in</strong> der „<strong>Israel</strong> Nachrichten“; Schriftsteller<strong>in</strong>.<br />

Sprachliche Besonderheiten: Wiener Verkehrsmundart. Gesprächsentwicklung von rout<strong>in</strong>iertoffiziellem<br />

Interviewstil zu lebendigem Erzählen, letzter Teil stark dialogisch; daher überwiegend<br />

gewandter, komplexer Erzählstil mit vielen Merkmalen spontanen Sprechens.<br />

Inhalt: Jugend <strong>in</strong> Wien, Bratislava, Prag bis zur Emigration: Über S2s Namen - Elternhaus (Vater<br />

Bankprokurist) und Familie der Mutter <strong>in</strong> Preßburg - Mediz<strong>in</strong>studium als Kompromiss (gegenüber<br />

künstlerischem Berufswunsch) - Abbruch des Studiums, Ausbildung zur mediz<strong>in</strong>ischen Laborant<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf Emigration - Beurteilung der politischen Lage <strong>in</strong> der Tschechoslowakei bis zum "Anschluss"<br />

- Information über unmögliche Verhältnisse <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a durch e<strong>in</strong>e Reise von S2s Tante -<br />

Erfolglose Bewerbung um Zertifikate, Entschluss der Familie zur illegalen Auswanderung - Abenteuer<br />

beim illegalen Transport. Das Leben <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a / <strong>Israel</strong>; Tätigkeit für die deutschsprachigen<br />

Zeitungen: Anfänge: Internierung, Gelegenheitsjobs - Optimismus trotz drückender Armut; mangelnde<br />

Hebräischkenntnisse - Letzte Kontakte mit Familienmitgliedern <strong>in</strong> Europa durch Rot-Kreuz-<br />

Briefe - Eröffnung e<strong>in</strong>es Restaurants <strong>in</strong> Haifa - Verbleiben <strong>in</strong> deutschsprachigen Kreisen, Interesse<br />

an Arbeit für deutschsprachige Zeitungen - Arbeit als Schreibkraft bei der britischen Mandatsregierung<br />

(dadurch gute englische Sprachkenntnisse) - Verfassen von Geschichten, Kontakt mit Arnold<br />

Zweig - Erste Veröffentlichungen (1947 auf Deutsch; Kontaktaufnahme mit Cous<strong>in</strong> Bruno Frey,<br />

Chefredakteur <strong>in</strong> Wien) - Erstes Wiedersehen mit Wien (Rückkehr der Eltern dorth<strong>in</strong> 1961) - Rückblick:<br />

Wechsel vieler Familienmitglieder zum Christentum - Rückkehr der Eltern: spezifische Situation<br />

der Wiener ("Kaffeehausgeschöpfe") - S2s erste und zweite Ehe (beide Männer verließen <strong>Israel</strong><br />

wieder, S2 nicht mit) - Beg<strong>in</strong>n der Karriere als Zeitungskorrespondent<strong>in</strong> - Kontakt zu Max Brod<br />

und zum deutschsprachigen Schriftstellerkreis <strong>in</strong> <strong>Israel</strong> - Probleme als deutsch schreibende<br />

Schriftsteller<strong>in</strong> (v.a. h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Kritik am Land) - S2s Publikum <strong>in</strong> Europa (Ersche<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>iger<br />

Bücher bei deutschen Verlagen, Berichterstattung für deutsche Zeitungen) - S2s dritte Ehe 1965<br />

mit e<strong>in</strong>em ehemaligen Schulfreund (Musiker) - Auflösung der Zeitung 1973 und Neugründung -<br />

Bedeutung der deutschsprachigen Zeitung für die Jeckes - Lockerung des Verbots deutschsprachiger<br />

Fernsehsendungen (durch Unterschriftensammlung von S2 für e<strong>in</strong>en Schweizer Film) - S2s<br />

Beg<strong>in</strong>n bei ihrer neuen Zeitung, Tätigkeit als Chefredakteur<strong>in</strong> bis heute - Der deutschsprachige<br />

Schrift-stellerverband und se<strong>in</strong> Selbstverständnis - Zum unberechtigten Vorwurf der antiquierten<br />

Sprache ihrer Zeitung - Über das unterschiedliche Niveau der deutschsprachigen Schriftsteller,<br />

Problem der Maßstäbe für Literaturkritik - Sprachdiskussion: Kritik am "Neudeutsch" - S2s Beschäftigung<br />

mit deutscher und hebräischer Literatur - Reaktionen aus Deutschland auf S2s Bücher;<br />

Auffassung ihrer Tätigkeit als "Brückenfunktion" - Über unter-schiedliche Schreibmöglichkeiten für

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!