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Korpus IS, Emigrantendeutsch in Israel Für Servicezwecke ...

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2<br />

Sprechersigle: S2<br />

alte Sprechersigle: BA<br />

Sprechername: Betti Alsberg (geb. Keschner)<br />

Geschlecht: weiblich<br />

Alter: 74<br />

Geburtsort: Hatt<strong>in</strong>gen<br />

Biographische Daten: Lyzeum, 1937/38 Studien am Jüdisch-Theologischen Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Breslau<br />

und Vorbereitungskurse für das Lehrersem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Jerusalem; 1939 Emigration nach Paläst<strong>in</strong>a; Abschluss<br />

des Lehrersem<strong>in</strong>ars, Schwesternschule, Krankenschwester, Buchhandel, Volontärarbeiten.<br />

Sprachliche Besonderheiten: Standardsprache mit leichter westfälischer E<strong>in</strong>färbung. Gepflegte,<br />

natürliche Redeweise, fast ausschließlich kürzere dialogische Beiträge.<br />

Verwandtschaft: Ehefrau von S3 <strong>in</strong> <strong>IS</strong>002<br />

Sprechersigle: S3<br />

alte Sprechersigle: PA<br />

Sprechername: Dr. Paul Avraham Alsberg (ehem. Paul Alfred Alsberg)<br />

Geschlecht: männlich<br />

Alter: 75<br />

Geburtsort: Elberfeld<br />

Biographische Daten: Abitur, 1937/38 Studium am Jüdisch-Theologischen Sem<strong>in</strong>ar <strong>in</strong> Breslau;<br />

1939 Emigration nach Paläst<strong>in</strong>a; Geschichtsstudium, Promotion, Zionistisches Zentralarchiv, Leiter<br />

des Staatsarchivs, Professor; vielfältige ehrenamtliche Führungstätigkeiten (u.a. für den Irgun Olej<br />

Merkas Europa).<br />

Sprachliche Besonderheiten: Hochlautung mit m<strong>in</strong>imaler westfälischer E<strong>in</strong>färbung; ruhige, ausdrucksvolle<br />

Sprechweise. Argumentativ-sachlicher Stil, weitgehend schriftsprachlich orientierte<br />

Syntax mit abwechselnd komplexen hypotaktischen und (v.a. <strong>in</strong> persönlichen Passagen) kürzeren<br />

parataktischen Satzgefügen.<br />

Verwandtschaft: Ehemann von S2 <strong>in</strong> <strong>IS</strong>002<br />

Inhalt: Das Leben <strong>in</strong> Deutschland bis zur Emigration: Elternhaus S3s (assimiliert, bürgerlich-liberal;<br />

Bettengeschäfte, Schuhfabrik; Lesekultur) - Schule, Verhältnis zum Judentum (Allg. Realgymnasium,<br />

liberale Geme<strong>in</strong>de, 1934/35 Bes<strong>in</strong>nung auf das Judentum; Schwierigkeiten e<strong>in</strong>es jüdischen<br />

Schülers (Verantwortlichkeit, Vorbildhaftigkeit) - Mitglied der nicht-zionistischen jüdischen Pfadf<strong>in</strong>derbewegung<br />

'Kameraden', 1932 Austritt (outsider-Gefühl unter Ostjuden) - Seit 1935 Zirkel geschichtlich<br />

<strong>in</strong>teressierter jüdischer Freunde. Auswanderung von Schwester und Bruder (nach Italien<br />

und Frankreich). Vater wird Zionist, meldet sich für Transfer nach Paläst<strong>in</strong>a, stirbt aber 1936 -<br />

S3: Auswanderung noch nicht genehmigt, daher Besuch des Rabb<strong>in</strong>ersem<strong>in</strong>ars <strong>in</strong> Breslau mit se<strong>in</strong>er<br />

Frau - 10. Nov. 1938 Verhaftung auf der Straße: 2 Monate Buchenwald - S2: Kampf um Freilassung<br />

ihres Mannes durch Besorgung e<strong>in</strong>es Auswanderungszertifikats - S3: Schwere Krankheit<br />

und Lazarettaufenthalt im Lager (Episode: SS-Mann bei se<strong>in</strong>er Entlassung über se<strong>in</strong> Aussehen gerührt)<br />

- Besuch des Breslauer Rabb<strong>in</strong>ersem<strong>in</strong>ars (um sich jüdische Kenntnisse und Iwrit anzueignen<br />

(S3 wird vorübergehend orthodox) - Bedeutung der Religion für das Fortbestehen der jüdischen<br />

Geme<strong>in</strong>schaft. Bewusstes (Wieder-)Aneignen des Judentums. S3s und S2s Leben <strong>in</strong> Paläst<strong>in</strong>a<br />

/ <strong>Israel</strong>: S3: Studentenzertifikat; Studium der allgeme<strong>in</strong>en Geschichte sowie der jüdischen Geschichte<br />

und Soziologie, später romanische Philologie; Charakterisierung se<strong>in</strong>er Universitätslehrer<br />

- S2: Ausbildung als Volksschullehrer<strong>in</strong> und (wegen Schwierigkeiten mit ihrem Touristen-Zertifikat)<br />

als Krankenschwester - Exkurs zum weiteren Lebensweg von S3s Mutter (1940 über Shanghai,<br />

S<strong>in</strong>gapur (wo Tochter lebt) nach Bombay, 1942 nach Paläst<strong>in</strong>a) - Fortsetzung S3s beruflicher<br />

Werdegang: 1942 M.A., praktische Arbeit als Schre<strong>in</strong>er und Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>er Dissertation (nicht beendet),<br />

Militärzeit als Sanitäter - Seit 1949 im Zionistischen Zentralarchiv, Doktorat <strong>in</strong> zionistischer<br />

Geschichte; Europareise zum Fotografieren von Dokumenten für Yad Vashem - Seit 1957 Leitung<br />

des Staatsarchivs, 1991 Nachfolger von Dr. Alex Be<strong>in</strong> als Staatsarchivar von <strong>Israel</strong> (bis zur Pensionierung<br />

1990) - S3s Mitarbeit bei verschiedensten Institutionen (Leo Baeck Institut, Yad Vashem<br />

u.a.m.). Sprache und Kultur der deutschen Juden, Weitergabe an die nächste Generation: Allgeme<strong>in</strong>e<br />

E<strong>in</strong>schätzung des kulturellen und <strong>in</strong>tellektuellen Beitrags des deutschen Judentums für <strong>Israel</strong><br />

- E<strong>in</strong>fluss des Elternhauses auf die kulturelle Welt der K<strong>in</strong>der - Sprachsituation im Hause Alsberg<br />

(Verteilung von Iwrit, Deutsch, Englisch) - Allgeme<strong>in</strong>e Sprachsituation <strong>in</strong> <strong>Israel</strong>: Ideologischer<br />

Kampf für Iwrit zur E<strong>in</strong>wanderungszeit; Schwierigkeiten der Jeckes mit Iwrit - Verhältnis zur hebräischen<br />

Kultur und Sprache: S3: Bei ihm alles Hebräische an der Oberfläche; Fachliteratur auf Iwrit,<br />

sonst lieber Lesen <strong>in</strong> Englisch und Deutsch - S2: Weder <strong>in</strong> hebräische Sprache noch Kultur h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gewachsen,<br />

daher gewisse Fremdheit, v.a. gegenüber der Jugend - Rückb<strong>in</strong>dung an die deutsche<br />

Alija und an die deutsche Vergangenheit - Verhältnis zu den Enkeln und E<strong>in</strong>schätzung der Enkel.

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