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Lyoner ohne Zusatzstoffe mit E-Nummern - Agroscope - admin.ch

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Diplomarbeit Suter Mi<strong>ch</strong>ael<br />

Zusammenfassung<br />

Die bei der Herstellung von Brühwurstwaren verwendeten <strong>Zusatzstoffe</strong> müssen meist über<br />

E-<strong>Nummern</strong> deklariert werden. Dies stösst bei vielen Konsumenten verstärkt auf Ablehnung. Die<br />

Problemstellung der vorliegenden Arbeit befasst si<strong>ch</strong> <strong>mit</strong> der Herstellung von Brühwürsten <strong>ohne</strong><br />

<strong>Zusatzstoffe</strong> <strong>mit</strong> E-<strong>Nummern</strong>. Dazu wurden zwei Lösungsansätze in Kombination angewendet:<br />

Einerseits wurde das Herstellungsverfahren angepasst, da<strong>mit</strong> si<strong>ch</strong> der Zusatz eines Stoffes<br />

(Stabilisatoren und Ges<strong>ch</strong>macksverstärker) erübrigt. Andererseits wurden alternative <strong>Zusatzstoffe</strong>,<br />

wel<strong>ch</strong>e gewisse Stoffe natürli<strong>ch</strong>erweise enthalten und daher ni<strong>ch</strong>t über eine E-Nummer zu<br />

kennzei<strong>ch</strong>nen sind (Nitrat aus Gemüselyophilisat, Ascorbinsäure aus Acerolakirs<strong>ch</strong>en) angewendet.<br />

Weiter wurde untersu<strong>ch</strong>t, inwieweit si<strong>ch</strong> der Speisesalzgehalt (2%, 1.5%, 1%) einer Brühwurst<br />

reduzieren lässt, <strong>ohne</strong> die te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>en und sensoris<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften des Natrium<strong>ch</strong>lorids zu<br />

verringern.<br />

Zu diesem Zweck wurden <strong>Lyoner</strong> (Kaliber: 90 Millimeter, Gewi<strong>ch</strong>t: 1.5 Kilogramm) <strong>mit</strong> fünf<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Zusatzstoffmis<strong>ch</strong>ungen (Speisesalz + Acerola; Meersalz + Acerola; Speisesalz +<br />

Gemüsemis<strong>ch</strong>ung I + Starterkultur I + Acerola; Speisesalz + Gemüsemis<strong>ch</strong>ung II + Starterkultur II +<br />

Acerola; Nitritpökelsalz + Ascorbinsäure + Natriumascorbat) und drei vers<strong>ch</strong>iedenen Bedingungen der<br />

Umrötungsphase (90’ + 45°C; 240’ +19°C; 1440’ + 2°C), die zwis<strong>ch</strong>en dem Füllen und dem Brühen<br />

dur<strong>ch</strong>geführt wurden, hergestellt.<br />

Die daraus hervorgegangenen 24 vers<strong>ch</strong>iedenen Proben wurden ans<strong>ch</strong>liessend einer physikalis<strong>ch</strong><br />

<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Untersu<strong>ch</strong>ung (S<strong>ch</strong>älbarkeit, S<strong>ch</strong>nittfestigkeit, Farbe und Helligkeit, pH-Wert,<br />

Geleeanteil), einer <strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Untersu<strong>ch</strong>ung (Trockensubstanz, Wasser-, Rohprotein-, Rohas<strong>ch</strong>e-,<br />

Fett-, Gesamtzucker-, Chlorid-, Natrium-, Calcium-, Magnesium-, Kalium-, Nitrat- und Nitritgehalt),<br />

einer mikrobiologis<strong>ch</strong>en Untersu<strong>ch</strong>ung (aerobe mesophile Keime, Enterobacteriaceae, Clostridium<br />

perfringens, Salmonella spp.), einer sensoris<strong>ch</strong>en und einer visuellen Beurteilung unterzogen.<br />

Abgesehen von der Farbmessung zeigten die Ergebnisse aller Untersu<strong>ch</strong>ungen auf, dass die Wahl<br />

der Nitrat-/Nitritquelle ledigli<strong>ch</strong> auf die Geleebildung, ni<strong>ch</strong>t aber auf die Prüfmerkmale und<br />

Umrötungsbedingungen einen gravierenden Einfluss hatten. Eine totale Umrötung konnte ni<strong>ch</strong>t<br />

errei<strong>ch</strong>t werden, da die Umrötungsphase zu kurz gewählt wurden. Jedo<strong>ch</strong> wurde dur<strong>ch</strong> die<br />

Verwendung der Gemüsemis<strong>ch</strong>ung I genügend Nitrat (40mg NaNO3 / kg Brät) in das Brät eingebra<strong>ch</strong>t,<br />

da<strong>mit</strong> eine vollständige Umrötung mögli<strong>ch</strong> gewesen wäre. So<strong>mit</strong> hätten au<strong>ch</strong> bei der Farbmessung<br />

ähnli<strong>ch</strong> hohe Ergebnisse wie die den <strong>Lyoner</strong>n, wel<strong>ch</strong>e unter Verwendung von Nitritpökelsalz<br />

hergestellt wurden, errei<strong>ch</strong>t werden können.<br />

Eine Verringerung der Menge der Natrium<strong>ch</strong>loridzugabe ist aus te<strong>ch</strong>nologis<strong>ch</strong>en Gründen<br />

(Geleebildung und Ges<strong>ch</strong>meidigkeit des Bräts) ni<strong>ch</strong>t sinnvoll und bei der Produktion von Brühwürsten<br />

<strong>ohne</strong> Stabilisatoren kaum mögli<strong>ch</strong>. Ansonsten tritt ein zu grosser Teil des eingebra<strong>ch</strong>ten<br />

Fremdwassers in Form von Gelee aus der Wurst aus, und es bilden si<strong>ch</strong> in der Wurst Ansammlungen<br />

von Gelee, wel<strong>ch</strong>e das S<strong>ch</strong>nittbild zerstören.<br />

Der Ersatz von Ascorbinsäure und Natriumascorbat dur<strong>ch</strong> das ascorbinsäurehaltige Lyophilisat der<br />

Acerolakirs<strong>ch</strong>e war problemlos, da es die erwüns<strong>ch</strong>ten bio<strong>ch</strong>emis<strong>ch</strong>en Umsetzungen im Brät<br />

dur<strong>ch</strong>führte und die sensoris<strong>ch</strong>en Eigens<strong>ch</strong>aften ni<strong>ch</strong>t negativ beeinflusste.

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