Geschichte des Marthahauses Halle (pdf) - Stiftung Marthahaus
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10 I DAS MARTHAHAUS IN HALLE<br />
Gründungsphase und Etablierung <strong>des</strong> <strong><strong>Marthahaus</strong>es</strong><br />
Das <strong>Marthahaus</strong> wurde offiziell am 29. November 1885 in<br />
dem kleinen Haus Gottesackerstraße 2 am Rande der<br />
Altstadt als „Anstalt zur Vorbildung weiblicher Dienstboten“<br />
gegründet. Angemietet wurde das Haus bereits im<br />
Oktober, wofür eine monatliche Miete von 900 Mark zu<br />
entrichten war. Ihr Träger, der „Evangelische Mädchen-<br />
Verein“ in <strong>Halle</strong>, wollte es sich zur Aufgabe machen, eine<br />
umfassende Fürsorge von Mädchen nach der Schule<br />
einzurichten. Als finanzielles Fundament der Gründung<br />
war die <strong>Stiftung</strong> von 2.500 Mark durch den Rechnungsrat<br />
Wilhelm Gutsche vorausgegangen. Gutsche schenkte<br />
dieses Gebäude dem „Evangelische Mädchen-Verein“ mit<br />
der Maßgabe, eine „Anstalt zur Belebung der Tugenden“<br />
unter den in <strong>Halle</strong> lebenden weiblichen Dienstboten zu<br />
führen. Eltern, die nicht mehr in der Lage waren, ihre<br />
konfirmierten Töchter zu versorgen und sie von der<br />
Fabrikarbeit fernhalten wollten, besaßen somit die<br />
Möglichkeit, die Töchter in die Obhut <strong>des</strong> Hauses zu<br />
geben. In einem der ersten Jahresberichte wird der Zweck<br />
<strong>des</strong> Hauses zur christlich-sittlichen Erziehung durch<br />
Ausbildung und „Unterweisung in allen Arbeiten <strong>des</strong><br />
häuslichen Lebens zu braven und brauchbaren<br />
Dienstmädchen“ (1. Jahresbericht 1886: 3) benannt.