Geschichte des Marthahauses Halle (pdf) - Stiftung Marthahaus
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62 I DAS MARTHAHAUS IN HALLE<br />
Die biblische Marthageschichte als<br />
Leitidee <strong>des</strong> <strong><strong>Marthahaus</strong>es</strong><br />
Der Vorname „Martha“ stammt aus dem Aramäischen,<br />
das sich neben dem klassischen Hebräisch auch als<br />
Sprache <strong>des</strong> Alten Testaments entwickelt hat. Es war die<br />
Sprache Jesu und seiner Zeit. „Mar“ heißt „Der Herr“,<br />
„Marta“ die Herrin, besser Hausherrin. Sie war zuständig<br />
für die Einhaltung <strong>des</strong> absolut geltenden Gebots der<br />
Gastfreundschaft. In dieser Funktion nimmt auch die im<br />
Lukasevangelium beschriebene „Martha“ in ihrem Haus<br />
Jesu auf, der als Wanderprediger unterwegs ist. Damit<br />
erweist sie sich als eine Frau, die den Geboten ihres<br />
Glaubens folgt, wie sie z. B. beim Propheten Jesaja zu<br />
lesen sind, wo es heißt (Kap. 58): „Brich dem Hungrigen<br />
dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins<br />
Haus. Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und<br />
entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut.“ In<br />
Erinnerung daran haben gläubige Christen vorzeiten<br />
Häuser für solche Menschen gegründet und geöffnet, die<br />
in irgendeiner Form ihre Hilfe brauchten und ihnen den<br />
Namen jener biblischen „Martha“ gegeben,<br />
gewissermaßen ihre Visitenkarte und dankbare<br />
Verpflichtung. So auch unserem Haus in <strong>Halle</strong>. Vielfach<br />
wird aber Marthas Schwester Maria ihr entgegengesetzt,