von Info Retica erhalten den «Prellbock - Rhätische Bahn
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UNSERE PARTNER: J. MÜLLER AG<br />
Von Peter Luginbühl*<br />
Die Geschichte der J. Müller AG ist stark mit der<br />
RhB verbun<strong>den</strong>. Das Unternehmen wurde 1945<br />
durch Johann «Hans» Müller gegründet. Hans<br />
Müller kaufte damals bei der Firma Matisa in<br />
Lausanne die erste Normalspur Stopfmaschine<br />
und kurz darauf auch die erste Schotterreinigungsmaschine.<br />
Bereits im Jahr 1950 setzte<br />
sich der damalige Oberingenieur der RhB,<br />
Ueli Schlumpf, mit Hans Müller in Verbindung<br />
und regte an, eine Meterspur–Stopfmaschine<br />
für <strong>den</strong> Einsatz bei der RhB entwickeln und<br />
bauen zu lassen. Man muss sich vorstellen,<br />
wie zu dieser Zeit die Geometrie der Gleise<br />
hergestellt und unt<strong>erhalten</strong> wurde: eine Rotte<br />
<strong>von</strong> ca. 12 <strong>Bahn</strong>arbeitern richtete das Gleis in<br />
Höhe und Richtung mit Stockwin<strong>den</strong> und der<br />
Hilfe <strong>von</strong> Visierkreuzen <strong>von</strong> Auge aus. Dann<br />
wurde der Schotter – auch <strong>von</strong> Hand per Gabel<br />
– eingefüllt und mit so genannten Stopfpickeln<br />
unter die Schwellen gehämmert. Wer diese<br />
Stopfgruppen noch in Erinnerung hat, weiss,<br />
dass damals die harte Arbeit in einem exakten<br />
Rhythmus vollbracht wurde – das Tack – Tack<br />
– Tack klang wie Musik in <strong>den</strong> Ohren!<br />
Eine erste Generation <strong>von</strong> Stopfmaschinen,<br />
die sehr einfach gebaut aber verglichen mit<br />
der Handmethode äusserst wirksam war,<br />
brachten gewissermassen eine Revolution in<br />
die tägliche Arbeit der <strong>Bahn</strong>dienstleute. Die<br />
Meterspur <strong>Bahn</strong>ingenieure schauten neidvoll<br />
auf die Kollegen in der Normalspur und<br />
wünschten sich ähnliche moderne Metho<strong>den</strong><br />
zum Ersatz der sehr harten und teuren<br />
Handarbeit. Zu Beginn der 50-er Jahre glaubte<br />
die Fachwelt nicht an einen wirtschaftlichen<br />
Einsatz <strong>von</strong> Gleisbaumaschinen im Bereich der<br />
Meterspur, aber der <strong>Bahn</strong>ingenieur der RhB<br />
liess nicht locker und der Unternehmer Hans<br />
Müller sah eine Möglichkeit zur Expansion<br />
und <strong>den</strong> Markteintritt in ein neues Gebiet.<br />
1953 kam die erste Maschine zum Einsatz.<br />
Nach einigen Anfangsschwierigkeiten konnten<br />
derart gute Ergebnisse erzielt wer<strong>den</strong>, dass es<br />
gelang, die aufgrund <strong>von</strong> Geometriefehlern<br />
häufi g auftreten<strong>den</strong> Entgleisungen massiv zu<br />
reduzieren.<br />
In der Folge war die Mechanisierung der<br />
Gleisbauarbeiten im Meterspurbereich nicht<br />
mehr aufzuhalten. Die Pioniere – die RhB in<br />
Stopfer-Rotte.<br />
Standard-Stopfmaschine 1953.<br />
Zusammenarbeit mit der damaligen Firma<br />
Hans Müller – entwickelten in kurzer Zeit eine<br />
Palette <strong>von</strong> zweckmässigen Maschinen für das<br />
Nivellieren-Richten und Stopfen der Gleise,<br />
später auch der Weichen, für die Schotterplanierarbeiten<br />
und Ende der 70-er Jahre auch<br />
für die Gleisumbauarbeiten. Mit dem Einsatz<br />
<strong>von</strong> Monoblock-Betonschwellen waren auch<br />
die Zeiten zu Ende, in <strong>den</strong>en die Schwellen<br />
durch die kräftigen Mitarbeiter des <strong>Bahn</strong>dienstes<br />
<strong>von</strong> Hand ein- bzw. ausgebaut wer<strong>den</strong><br />
konnten. Nun ging es um die Entwicklung der<br />
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IR 02/2007